Das Inkrafttreten der zweiten Stufe des EU-Ölembargos gegen Russland zeigt erste Wirkung. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) sind im Januar dieses Jahres nur noch Restmengen von bereits vor dem Jahreswechsel aus Russland in die EU importiertem Erdöl nach Deutschland eingeführt worden. Die Menge beläuft sich 3.500 Tonnen.

Russland-Anteil bei 0,1 Prozent

Der Vergleich mit Friedenszeiten zeigt die Reduktion des Imports infolge des völkerrechtswidrigen Einmarschs Russlands in die Ukraine. So hatte die Einfuhrmenge im Januar 2022 noch 2,8 Mio. Tonnen betragen. Die Erdölimporte aus Russland kamen damit praktisch zum Erliegen, rechnerisch gingen sie um 99,9 Prozent zurück.

Der Anteil Russlands an den gesamten Erdölimporten Deutschlands sank von 36,5 Prozent im Januar 2022 auf 0,1 Prozent im Januar 2023. Insgesamt wurden 6,2 Mio. Tonnen Erdöl im Wert von 3,8 Mrd. Euro im Januar 2023 nach Deutschland importiert. Das waren mengenmäßig 20,5 Prozent und wertmäßig 9,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Rohstoffeinkauf umstrukturiert

Der Ausfall russischen Erdöls wurde im Januar 2023 unter anderem durch höhere Importe aus Norwegen (mengenmäßig plus 44 Prozent gegenüber Januar 2022 auf 987.000 Tonnen im Wert von 569 Mio. Euro), dem Vereinigten Königreich (plus 42 Prozent auf 959.000 Tonnen, 562 Mio. Euro) und Kasachstan (plus 34,6 Prozent auf 928.000 Tonnen, 527 Mio. Euro) kompensiert.

Weitere wichtige Erdöllieferanten waren im Januar 2023 die Vereinigten Staaten, mit einer Importmenge von 884.000 Tonnen im Wert von 628 Mio. Euro, und die Vereinigten Arabischen Emirate, aus denen 510.000 Tonnen Erdöl im Wert von 352 Mio. Euro nach Deutschland importiert wurden. Im Januar 2023 wurden für Erdölimporte im Schnitt 611 Euro pro Tonne bezahlt. Der bisherige Höchstwert vom Juni 2022 mit 796 Euro je Tonne wurde unterschritten. (Quelle: Pressetext)

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Pressemeldung: Erdölimporte aus Russland im Januar 2023 auf 3.500 Tonnen gesunken

  • Erdölimporte aus Russland sinken mit zweiter Stufe des EU-Ölembargos von 2,8 Millionen Tonnen im Januar 2022 auf Restmenge von 3 500 Tonnen
  • Ausfall Russlands als Erdöllieferant vor allem durch zusätzliche Lieferungen aus Norwegen, dem Vereinigten Königreich und Kasachstan kompensiert
  • Importwert je Tonne Erdöl mit 611 Euro deutlich unter dem Höchstwert vom Juni 2022 und unter dem Jahresdurchschnittswert 2022

WIESBADEN – Nach dem Inkrafttreten der zweiten Stufe des Ölembargos sind im Januar 2023 nur noch Restmengen von bereits vor dem Jahreswechsel aus Russland in die Europäische Union (EU) importiertem Erdöl nach Deutschland eingeführt worden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden im Januar 2023 noch 3 500 Tonnen russisches Erdöl nach Deutschland importiert. Im Januar 2022 hatte die Einfuhrmenge noch bei 2,8 Millionen Tonnen gelegen.

Die Erdölimporte aus Russland kamen damit praktisch zum Erliegen, rechnerisch gingen sie um 99,9 % zurück. Der Anteil Russlands an den gesamten Erdölimporten Deutschlands sank von 36,5 % im Januar 2022 auf 0,1 % im Januar 2023. Insgesamt wurden 6,2 Millionen Tonnen Erdöl im Wert von 3,8 Milliarden Euro im Januar 2023 nach Deutschland importiert. Das warenmengenmäßig 20,5 % und wertmäßig 9,6 % weniger als im Vorjahresmonat.

Der Ausfall russischen Erdöls wurde im Januar 2023 unter anderem durch höhere Importe aus Norwegen (mengenmäßig +44,0 % gegenüber Januar 2022 auf 987 000 Tonnen im Wert von 569 Millionen Euro), dem Vereinigten Königreich (+42,0 % auf 959 000 Tonnen, 562 Millionen Euro) und Kasachstan (+34,6 % auf 928 000 Tonnen, 527 Millionen Euro) kompensiert. Weitere wichtige Erdöllieferanten waren im Januar 2023 die Vereinigten Staaten, mit einer Importmenge von 884 000 Tonnen im Wert von 628 Millionen Euro, und die Vereinigten Arabischen Emirate, aus denen 510 000 Tonnen Erdöl im Wert von 352 Millionen Euro nach Deutschland importiert wurden.

MIMIKAMA

Importeure zahlen im Januar 2023 durchschnittlich 611 Euro je Tonne Erdöl

Im Januar 2023 wurden für die Erdölimporte durchschnittlich 611 Euro pro Tonne bezahlt. Damit wurde der bisherige Höchstwert vom Juni 2022 (796 Euro je Tonne) deutlich unterschritten. Im Jahresdurchschnitt 2022 mussten 686 Euro je Tonne importierten Rohöls gezahlt werden. Das war der höchste Jahresdurchschnittswert seit dem Beginn der Außenhandelsstatistik im Jahr 1950. Damit wurde der bisherige Jahreshöchstwert von 644 Euro je Tonne Rohöl aus dem Jahr 2012 übertroffen. Im Jahr 2021 hatte der Durchschnittswert 430 Euro je Tonne betragen.

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Weitere Informationen:

Tabellen zu den jährlichen und monatlichen Rohölimporten bietet die Themenseite „Außenhandel“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.

Alle detaillierten Ergebnisse zum deutschen Außenhandel des Berichtsmonats Januar 2023 sind in der Datenbank GENESIS-Online (Tabellen 51000) abrufbar.

Die Ergebnisse zum Außenhandel sind auch im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. In diesem Datenportal bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität. Mit dem „Pulsmesser für die Wirtschaft“ steht dort auch ein Tool zur Konjunkturbeobachtung in Echtzeit bereit.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen wirken sich auf viele Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auf einer Sonderseite haben wir Daten und Informationen dazu für Sie zusammengestellt.

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