Fake-Shops nutzen viele Werbekampagnen, um Nutzer anzulocken. Gesendet wird nicht das angezeigte Produkt, sondern ein billiges Schrottprodukt.

Insbesondere auf Instagram stolpert man immer wieder auf Werbung von Online-Shops, die vermeintlich supergünstige Angebote diverser Waren haben – dank Cookies und Facebook auch oftmals Waren, die unserem Interesse entsprechen. So ein Glück aber auch! Oder doch nicht? Denn meistens bekommt man statt dem beworbenen Produkt nur billige Schrottware, die manchmal nur entfernt etwas mit dem echten Produkt zu tun hat.

Der SWR Marktcheck wollte es nun genau wissen: Wer sind eigentlich die Leute, die solche Fake-Shops erstellen? Warum hat Instagram anscheinend keine Probleme damit, dass die Betrüger Werbung schalten? Und warum werden die Konten solcher Betrüger nicht von PayPal gesperrt?

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Marktcheck wagte das Experiment und bestellte einen augenscheinlich sehr günstigen Laptop-Ständer, der preislich um 50 Prozent reduziert wurde. 40 Dollar soll er normalerweise wert sein, doch stattdessen kam nur ein Umschlag mit billigen Holzbrettchen an – nicht einmal eine entfernte Ähnlichkeit zu dem im Video beworbenen Produkt.

Eine fast unverschämte Antwort des Anbieters

Auf eine Beschwerde hin reagierte der Fake-Shop mit einer Standardantwort: Man entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten, es wird angeboten, 5 Dollar des Kaufpreises zu erstatten, wenn das Produkt nicht zurückgeschickt wird.

Das Problem: Diese Fake-Shops, wenn sie denn mal länger als nur ein paar Tage online sind, haben ihren Sitz zumeist in China, was die Rücksendung eines Produkts meistens teurer macht als das Produkt selbst. Und dann müsste der Shop auch noch die Rücksendung bestätigen, bevor PayPal den Kaufpreis erstatten würde – eher fraglich, ob ein chinesischer Fake-Shop dies dann auch tut.

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Kein Einzelfall

Das Experiment geht weiter: Bei insgesamt vier anderen Shops bestellt SWR Marktcheck Waren, jedes Mal handelt es sich um äußerst minderwertige Produkte, die das Werbeversprechen der Fake-Shops nicht einhalten können.

Auch bei einem Blick in Konsumentenforen zeigt sich, dass dies kein Zufall ist: Überall finden sich negative Bewertungen der diversen Shops. Qualität? Fehlanzeige, die Fake-Shops, die wie Pilze aus dem Boden sprießen, betrügen die Kunden auf ganzer Linie.

Warnung durch ein Browser-Plugin

Doch es gibt Hoffnung: Zumindest für PCs gibt es mittlerweile die Beta-Version eines Plugins für diverse Browser: der Fake-Shop Detector (siehe HIER), der von unserem Kooperationspartner „Watchlist Internet“ entwickelt wurde.

Eine Version für mobile Geräte, wie Handy und Tablet, gibt es derzeit noch nicht, doch wir hoffen, dass dies auch bald der Fall sein wird, da die meisten Nutzer Instagram ja auf dem Smartphone oder Tablet nutzen.


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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)