Drittanbieter hatten Zugang zu persönlichen Infos auf Facebook und Twitter

Autor: Ralf Nowotny

Artikelbild: Shutterstock / Von frank_peters

Durch eine schädliche Entwicklersoftware hatten Anbieter von Apps Zugriff auf persönliche Informationen von Facebook- und Twitter-Nutzern.

Am Montag ließ Twitter in einem Blogpost die Bombe platzen: Durch ein sogenanntes Software Development Kit (SDK), welches Schadsoftware enthielt und von verschiedenen Anbietern verwaltet wird, hatten Anbieter von Apps im Google Playstore Zugriff auf diverse, persönliche Daten von Facebook- und Twitter-Nutzern.

Die Verknüpfung machte es möglich

In sehr vielen Apps hat man die Möglichkeit, sich statt mit einem neuen Login sich mit seinem Facebook- oder Twitter-Account anzumelden oder die App mit den Konten zu verknüpfen. Durch das schadhafte SDK wurde in den Apps, die das SDK von MobiBurn und oneAudience nutzten, quasi eine Schwachstelle implementiert, durch die Namen, Geschlechter, E-Mail Adressen, Benutzernamen und möglicherweise die letzten Tweets und Beiträge der Nutzer ausgelesen werden konnten.

Twitter betonte, dass es keine Beweise dafür gäbe, dass über die Schwachstelle auch direkt auf das Twitter-Konto zugegriffen werden wurde, dies aber technich möglich gewesen wäre. Sie informierten Google und Apple über die Schwachstelle in den Apps, jedoch scheinen iOS-Nutzer nicht von dem Problem betroffen zu sein.

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9.5 Millionen Facebook-Nutzer betroffen

Laut „Engadget“ teilte ein Sprecher des Unternehmens mit, dass sie mittlerweile den Zugang zu Facebook für alle betroffenen Apps gesperrt habe, zudem Unterlassungsbriefe an die SDK-Anbieter MobiBurn und oneAudience schicke.
Alle 9.5 Millionen Facebook-Nutzer, deren Daten möglicherweise dadurch gefährdet wurden oder sind, werden zudem von Facebook darüber informiert.

Die SDK-Anbieter beschwichtigen

Der SDK-Anbieter MobiBurn erläutert in einem Statement auf der Webseite, dass keine Daten von Facebook, gesammelt, geteilt oder verkauft wurden. Sie selbst dienen als Vermittler im Datengeschäft und arbeiten mit einer Sammlung von SDKs, die wiederum von anderen Drittanbietern zur Monetarisierung entwickelt wurden.

Allerdings werde MobiBurn die Angelegenheit genauer untersuchen und wird bis zur Aufklärung sämtliche Aktivitäten eingestellt.

Auch oneAudience betont, dass keine persönlichen Informationen in ihren Datenbanken gesammelt wurden. Bereits am 13. November habe man eine neue SDK an die Entwicklungspartner weitergegeben, mit der Bitte, diese baldmöglichst zu aktualisieren.

Auch oneAudience hat mit sofortiger Wirkung sämtliche Aktivitäten eingestellt.

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Fazit

Weder Facebook noch Twitter tragen die Schuld an dem Datenleck, sondern SDK-Anbieter, die schadhafte Apps an ihre Kunden weitergaben, wodurch in einer Vielzahl von Apps jene Softwarelücke implementiert wurde. Beide Plattformen haben mittlerweile die Zugänge der Apps zu den entsprechenden Konten gesperrt, die SDK-Anbieter selbst sind nicht mehr aktiv.

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