Im Schatten moderner Technik und ausgeklügelter Spionagesysteme schlummert eine Form der Überwachung, die sich nahtlos in die Natur einfügt und von den meisten unbemerkt bleibt: der Einsatz von Tieren zu Spionagezwecken. Eichhörnchen, Katzen, Delphine, Tauben – sie alle haben auf die eine oder andere Weise Schlagzeilen gemacht. Doch die Frage bleibt: Sind sie einfach nur niedliche Begleiter unserer Stadt- und Landschaftsbilder oder heimliche Spione, die für Geheimdienste weltweit im Einsatz sind?

BehauptungenFaktencheck
Katzen wurden von der CIA in den 60er Jahren als Spione verwendet (Projekt „Acoustic Kitty“).Bestätigt. Das Projekt war real, aber weitgehend erfolglos.
Die US-Marine hat Delfine und Seelöwen in ihrem „Marine Mammal Program“ verwendet.Bestätigt. Diese Tiere wurden zum Aufspüren von Minen und anderen Aufgaben eingesetzt.
Hunde wurden in beiden Weltkriegen für verschiedene Zwecke eingesetzt.Bestätigt. Sie wurden als Boten, zum Aufspüren von Minen und für andere Aufgaben eingesetzt.
Brieftauben wurden während des Ersten und Zweiten Weltkriegs für die Nachrichtenübermittlung eingesetzt.Bestätigt. Sie waren ein wichtiger Bestandteil der Kriegskommunikation.
Die CIA hat Haie als biologische Waffen oder zur Durchführung von Anschlägen trainiert.Unbestätigt. Es gibt keine konkreten Beweise, um diese Behauptung zu stützen.
Eichhörnchen wurden im Iran wegen Spionageverdachts festgenommen.Unbestätigt. Es wurden Behauptungen aufgestellt, aber es gibt keine soliden Beweise, um diese zu unterstützen.
Vögel wurden für Spionagezwecke festgenommen, weil sie Markierungen oder Geräte trugen.Unbestätigt. Obwohl es mehrere Fälle gab, gab es in den meisten Fällen keine Beweise für tatsächliche Spionageaktivitäten.

Ein humorvoller, aber doch ernster Gedanke

Vor einigen Jahren saßen zwei Netzaktivisten an einer Gracht in Amsterdam, als eine Schar Enten vorbei schwamm. In einem humorvollen Anflug von Paranoia stellten sie sich vor, dass diese Enten CIA-Agenten sein könnten. Es war ein Scherz, ein Witz, aber wie sich herausstellte, war der Gedanke nicht ganz abwegig. Tatsächlich hat der Einsatz von Tieren zu Spionagezwecken eine reale, wenn auch seltsame und manchmal unfassbare Geschichte.Auf der re:publica erzählten die beiden, was sie herausgefunden haben:

re:publica 2015 – Jillian York & Claudio Guarnieri: Spy Animals!

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Akustische Katzen und die Miezen von der CIA

In den 1960er Jahren startete die CIA ein Programm namens „Acoustic Kitty“, bei dem lebenden Katzen Mikrofone implantiert wurden. Die Idee war, diese Tiere als mobile Überwachungseinheiten einzusetzen, um Orte auszuspionieren, die für menschliche Agenten schwer zugänglich waren. Doch wie sich herausstellte, sind Katzen denkbar schlechte Agenten. Bei einem Test lief die erste „akustische Katze“ auf die Straße und wurde von einem Taxi überfahren.

Die Frage der Eichhörnchen

Im Jahr 2007 standen im Iran 14 Eichhörnchen verhaftet, die angeblich „mit modernster westlicher Spionagetechnik ausgerüstet“ waren. Solche Behauptungen lassen sich leicht als absurd abtun, doch angesichts historischer Präzedenzfälle sind sie vielleicht gar nicht so weit hergeholt. Während Eichhörnchen mit ihrer Wendigkeit und Anpassungsfähigkeit durchaus geeignete Kandidaten für die Übertragung von Spionagetechnik wären, bleibt die Frage, ob dies in der Realität tatsächlich geschieht. Es wurden zwar etliche Behauptungen aufgestellt und viele Seiten im Netz berichten darüber, aber es gibt keine soliden Beweise und Quellen, um diese These zu unterstützen

Falsche Anschuldigungen und absurde Verschwörungstheorien

Es hat sich jedoch herausgestellt, dass die meisten Geschichten über spionierende Tiere mehr mit politischen Spannungen und Propaganda als mit tatsächlicher Spionage zu tun haben. So wurde beispielsweise in Saudi-Arabien ein Vogel mit einem GPS-Sender und einem Ring mit der Aufschrift „Universität Tel Aviv“ gefunden. Obwohl schnell Spionagevorwürfe laut wurden, stellte sich heraus, dass der Sender nur zu Forschungszwecken angebracht war, um den Flug des Vogels zu beobachten.

Beispiele von Tieren, die in der Geschichte für Spionagezwecke oder in militärischen Operationen eingesetzt wurden. Einige bemerkenswerte Beispiele sind:

  1. Brieftauben: Schon im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden Brieftauben genutzt, um wichtige Nachrichten über feindliche Linien zu übermitteln. Die Tauben waren oft sehr effektiv, da sie schwer zu entdecken und abzuschießen waren.
  2. Delfine und Seelöwen: Die US-Marine hat ein Programm zur Ausbildung von Delfinen und Seelöwen, um Minen zu finden und zu entschärfen. Die Tiere werden auch zur Überwachung und zum Schutz von Häfen und Schiffen eingesetzt. Delfine haben eine außergewöhnliche Fähigkeit, Objekte unter Wasser durch Echolokation zu erkennen, die sie zu perfekten Suchern für Unterwasserminen macht.
  3. Hunde: Hunde wurden im Laufe der Geschichte in verschiedenen militärischen Funktionen eingesetzt, einschließlich als Boten, Sprengstoffsucher und sogar als Sanitätshunde, die verwundete Soldaten auf dem Schlachtfeld finden und Hilfe holen konnten.
  4. Insekten: Das US-amerikanische Forschungsprojekt DARPA hat auch Insekten untersucht, um zu sehen, ob sie als kleine Spione verwendet werden könnten, möglicherweise durch die Installation von winzigen Überwachungsgeräten. Das Projekt „Insect Allies“ zielt darauf ab, die Möglichkeiten zu erkunden, wie Insekten bei der Überwachung oder sogar bei der Auslieferung von biologischen Waffen eingesetzt werden könnten.
  5. Katzen: Wie bereits erwähnt, versuchte die CIA im Rahmen des Projekts „Acoustic Kitty“ Katzen als Spione zu nutzen, allerdings mit begrenztem Erfolg.
  6. Ratten: Ratten wurden ebenfalls als Minensucher trainiert. In Mosambik und anderen Ländern wurden Riesenhamsterratten ausgebildet, um Landminen zu entdecken. Die Ratten sind leicht genug, um die Minen nicht zu zünden, und sie können die Minen durch ihren ausgezeichneten Geruchssinn lokalisieren.

Obwohl Tiere in diesen und anderen Fällen für Spionage oder militärische Zwecke eingesetzt wurden, ist es wichtig zu beachten, dass moderne Technologien wie Drohnen und Satelliten in vielen Fällen effizienter und ethischer sind. Die Verwendung von Tieren in solchen Situationen wirft viele ethische Fragen auf und birgt Risiken für das Wohlergehen der Tiere.

Behauptungen und Theorien über den Einsatz verschiedener Tiere in Spionage- und Kriegsaktionen, aber es gibt oft wenig oder gar keine soliden Beweise, um diese Behauptungen zu stützen. Einige Beispiele sind:

  1. Eichhörnchen: Wie in Ihrem vorherigen Text erwähnt, gab es 2007 Berichte aus dem Iran, dass 14 Eichhörnchen aufgrund des Verdachts der Spionage festgenommen wurden. Es wurde behauptet, dass die Tiere mit Spionagetechnik ausgestattet waren, aber es gibt keine Beweise oder weiteren Berichte, um diese Behauptungen zu unterstützen.
  2. Haie: Es gab Behauptungen, dass Haie als biologische Waffen oder zur Durchführung von Anschlägen trainiert wurden. Während einige Forschungen die Möglichkeit der Kontrolle des Verhaltens von Haien untersucht haben, gibt es keine soliden Beweise dafür, dass Haie tatsächlich für solche Zwecke eingesetzt wurden.
  3. Vögel: Es gab mehrere Fälle, in denen Vögel des Spionageverdachts „beschuldigt“ wurden, oft aufgrund von Markierungen oder Geräten, die sie trugen und die für Forschungszwecke gedacht waren. Zum Beispiel wurde 2013 eine Taube in Indien festgenommen, weil sie eine Nachricht auf Urdu trug. Im Jahr 2019 wurde ein Weißkopfseeadler in Afghanistan festgenommen, weil er eine Kamera trug. In den meisten Fällen gibt es jedoch keine Beweise dafür, dass diese Vögel tatsächlich für Spionagezwecke eingesetzt wurden.

Diese und ähnliche Geschichten können oft als Verschwörungstheorien abgetan werden. In einer Zeit zunehmender technologischer Fähigkeiten und der Überwachung durch Drohnen ist der Einsatz von Tieren zu Spionagezwecken weitgehend überholt und ineffizient. Dennoch tragen solche Geschichten zu einem Gefühl der Paranoia und des Misstrauens bei und veranschaulichen die immer komplexer werdende Welt der internationalen Spionage.

Fazit

Obwohl die Vorstellung von einer Armee von tierischen Agenten verlockend ist, sprechen die Realitäten der Tierdressur und die Effizienz moderner Technologien dagegen. Zwar können wir die Möglichkeit nicht völlig ausschließen, doch es ist wahrscheinlicher, dass unsere pelzigen und gefiederten Freunde mehr mit dem Sammeln von Nüssen oder dem Genießen eines Sonnenbads beschäftigt sind, als mit internationaler Spionage.

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