Auf Facebook ist der „erneute Beweis” einer Islamisierung unterwegs: In der Lutherkirche in Dresden fand ein Gottesdienst statt, den nicht jeder verstanden hat.

Und da haben wir dann direkt auch einen der klassischen Gründe, warum Falschmeldungen entstehen. Aus dem Missverständnis, bzw. Unverständnis heraus, was dort geschieht, ist das falsche Bild entstanden, dass die Kirche islamisiert werde. Und das ausgerechnet in Dresden.

Das Video ist auf jeden Fall kein Fake. Es wurde wirklich in Dresden aufgenommen und zeigt die Lutherkirche, Auch die Tonspur ist echt (wir haben in der Vergangenheit auch so etwas schon erlebt). Das Video wurde am Sonntag, den 08. April aufgenommen und sorgt für allerlei Unstimmigkeiten:

Facebook

Mit dem Laden des Beitrags akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Facebook.
Mehr erfahren

Beitrag laden

Doch sehen wir hier Muslime, die in einer christlichen Kirche beten?

Orthodoxe Christen

Nein, es handelt sich hierbei nicht um eine Islamisierung, sondern es sind orthodoxe Christen aus Eritrea in dem Video zu sehen.

Christen aus Eritrea werden übrigens immer wieder mit Muslimen verwechselt und daraufhin in einen falschen Zusammenhang gestellt (vergleiche). Die Mitteldeutsche Zeitung hat hier bereits recht umfassend informiert:

Wie die Kirchgemeinde klarstellte, zeigt das Video den Ostergottesdienst der orthodoxen christlichen Gemeinde aus Eritrea, die bereits seit Jahren regelmäßig in der Martin-Luther-Kirche zu Gast ist. Bei den Gottesdienstbesuchern handele es sich vor allem um Flüchtlinge aus dem ostafrikanischen Land, in jedem Fall aber um orthodoxe Christen. – Quelle: https://www.mz-web.de/29995056 ©2018

Nach Angaben der Mitteldeutschen Zeitung prüft die evangelische Kirche Dresden derzeit nicht allein rechtliche Schritte gegen die Erstellerin, sondern auch die Verbreiter der Videos.

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)