Mit einem Online-Tool lassen sich alte Tweets, die einem peinlich sind, einfach löschen.

Die irische Recyclingfirma Greyhound hat anlässlich des LGBTQ Pride Month ein Online-Tool veröffentlicht, mit dem Twitter-Nutzer alte Tweets „recyceln“ und sich so von früherem homophobem, sexistischem oder rassistischem Verhalten distanzieren können. Die Software „Bin of Old Behaviours“ soll Menschen dabei helfen, sich zu bessern und ihre Fortschritte zu zeigen. „Greyhound glaubt daran, dass jeder die Chance haben sollte, seine Gedanken zu recyceln und offener und liebevoller zu werden„, meint Greyhound-Eigentümer Michael Buckley.

„Mülltonne alter Verhaltensweisen“

„Man sagt oft: ‚Das Internet vergisst nie.‘ Bei der Geschichtsschreibung des Digitalen zeigt sich aber, dass dem nicht so ist. Im Schnitt sieht jede Seite alle 100 Tage neu aus. Deswegen braucht es hier eine Archivierung. Doch vor allem in der Cybersecurity werden Menschen häufig vor Spätfolgen von Postings gewarnt, vor allem, was berufliche Bewerbungen angeht. Vor fünf Jahren haben Studien festgestellt, dass im deutschsprachigen Raum bei 30 Prozent aller Bewerbungen Postings in sozialen Medien eine Rolle spielen. Was man im Netz tut, kann später also durchaus zum Nachteil werden!“

erklärt Digital-Historiker Jens Crueger im Gespräch mit pressetext.

Die „Bin of Old Behaviours“ beziehungsweise „Mülltonne der alten Verhaltensweisen“ nutzt eine Suchfunktion, die bestimmte Keywords auffindet, die mit homophoben, sexistischen oder rassistischen Äußerungen in Verbindung stehen. Um die Tweets zu löschen, müssen Nutzer ein personalisiertes Bild teilen, mit dem sie für ihr früheres Verhalten geradestehen sowie einen Link zu Quellen, die Intoleranz bekämpfen. Laut Greyhound Recycling greift das Tool nicht auf den verwendeten Browser zu und sammelt auch keine Informationen über die Nutzer.

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Lernen und dadurch wachsen

Buckley zufolge ist es ein Problem, dass heute Menschen wegen früherem Fehlverhalten an den Pranger gestellt und von der Online-Community isoliert werden. Wenn diese Nutzer in der Zeit, seit sie kontroverse Äußerungen verbreitet haben, ihre Ansichten und Verhalten geändert haben, sei das nicht fair.

„Wir glauben, dass die momentane Kultur es Menschen nicht erlaubt, zu lernen und zu wachsen. Dieses Tool bietet eine wunderbare Möglichkeit für uns, mit unserer Expertise beim Recycling die Welt zu einem besseren Ort zu machen.“

so Buckley.

„Viele befürchten, dass ihre Privatsphäre für immer archiviert wird. Aber die Geschichtsschreibung soll nicht in die Persönlichkeitsrechte von Privatpersonen eindringen. Das würde sie auch viel Glaubwürdigkeit kosten. Bei Personen, die für das öffentliche Leben wichtig sind, wie etwa Politikern, muss allerdings schon eine Archivierung stattfinden!“

kommentiert Crueger abschließend.

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