Was tun, wenn man mit Verschwörungstheoretikern „diskutiert“ und das Gefühl hat, einfach nicht an sie rankommen zu können?

Der Medienpsychologe Christian Gutschi hat einige wichtige Tipps parat, wie man mit Verschwörungstheoretikern umgehen kann.
Denn wie sieht ein optimaler Umgang mit Verschwörungstheoretikern aus? Wie kann man ihre oftmals kruden Annahmen zerstreuen und auch hinterfragen, ohne dass sie sich auf den Schlips getreten fühlen. Gerade, wenn es um Freunde oder Familienmitglieder geht, möchte man behutsam vorgehen.

Verschwörungstheorien begegnen wir vor allem in sozialen Medien zuhauf. Während der Corona-Pandemie wurden zahlreiche Behauptungen in die Welt hinausgetragen, bei denen es häufig um Impfungen oder das Virus selbst geht. Auch die 5G-Technologie ist ein Dauerrenner, genauso wie das Misstrauen gegenüber Regierungen und der Presse gegenüber.

Fünf Tipps zu Verschwörungstheorien

Im Gespräch mit der futurezone hat der Medienpsychologe Christian Gutschi fünf hilfreiche Tipps im Umgang mit Verschwörungstheoretikern gegeben.

1. Nachfragen
Teilt jemand Verschwörungsthemen, kann man gezielt nachfragen: „Was sind deine Quellen“, „Wie kommst du darauf?“. Mit Nachfragen tritt man in einen Dialog und zeigt, dass man nicht von vornherein ablehnend reagiert. So besteht die Chance, von einem blinden „Nachbeten“ eher zu gesichertem Wissen zu kommen.

2. Quellen aufzeigen
Steht man in einem Dialog, kann man diesen nutzen, um seriöse Quellen anzuführen. Mit einem „Ich weiß, dass das nicht so ist“ kommt man nicht weit und stachelt eher zu einer zeit- und energieraubenden Diskussion an, die meist ohne Ergebnis bleibt.

3. Ängste thematisieren
Oft stehen hinter Verschwörungstheorien Ängste. Gutschi bestätigt dies, indem er erklärt, dass unsichere Phasen oft zu Verschwörungstheorien führen, weil die Menschen Antworten erhalten, die sonst ausbleiben. Auch, wenn diese Antworten nicht immer richtig sind und oftmals sogar abstrus klingen.

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Steht einem die Person nahe, kann man diese ruhig auf ihre Ängste ansprechen und so wieder einen Dialog finden. Man geht auf die Person ein und zeigt Empathie.

4. Meldefunktion nutzen
Stößt man in sozialen Netzwerken auf Falschinformationen, kann man immer die Meldefunktion nutzen. Man unterstützt damit die verschiedenen Plattformen, Fakenews einzudämmen. Immer wieder werden Konten gelöscht, wenn es um die Verbreitung von Falschinformationen geht.

5. Sachlich bleiben
Was niemals funktioniert, ist, sich über Verschwörungstheoretiker lustig zu machen. Man erreicht hier wohl eher eine Abwehrhaltung, die Verschwörungstheorien würden dadurch eher sogar gefestigt würden, weiß Gutschi. Daher ist es empfehlenswert, in Kommentaren und Argumenten sachlich zu bleiben.

„Wenn mir das gelingt, biete ich viel weniger Angriffsfläche“, so Gutschi.

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Quelle: futurezone.at

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