Die Nachricht schlug ein wie ein Blitz: Die europäischen Datenschutzbehörden haben eine bedeutende Entscheidung gegen Meta, das Mutterunternehmen von Facebook und Instagram, getroffen. Im Mittelpunkt steht ein drängendes Verbraucherschutzthema, das Millionen betrifft: die Privatsphäre der Nutzer und die personalisierte Werbung, die uns täglich online begegnet.

Der Auftakt des Verbots

In einer kühnen Bewegung hat die norwegische Datenschutzbehörde Datatilsynet die Schrauben angezogen und das bereits bestehende Verbot von gezielter Werbung – auch Targeting genannt – verschärft.

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Meta hat bislang detaillierte Nutzerprofile anhand geposteter Inhalte, Vorlieben und Standortdaten zusammengestellt, um maßgeschneiderte Werbung zu ermöglichen. Diese Methode steht nun vor dem Aus, denn der Europäische Datenschutzausschuss (EDPB) hat entschieden: binnen zwei Wochen muss die irische Datenschutzkommission (DPC), die für Meta zuständig ist, die Datenverarbeitung für verhaltensorientierte Werbung im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) stoppen.

Die Dringlichkeit der Maßnahme

Anu Talus, der Vorsitzende des EDPB, unterstrich die Wichtigkeit des Schrittes. Die Diskussionen um den Datenschutz sind nicht neu; schon im Dezember 2022 wurde hervorgehoben, dass vertragliche Vereinbarungen keine valide Rechtsgrundlage für die Verarbeitung personenbezogener Daten durch Meta bieten. Insbesondere, wenn es um Werbung geht, die auf dem Verhalten der Nutzer auf Plattformen wie Facebook oder Instagram basiert.

Metas fortgesetzte Missachtung des Verbots

Trotz klarer Verbote setzt Facebook seine umstrittenen Aktivitäten fort. Die norwegische Datenschutzbehörde brachte daher den Fall vor den EDPB, der sich einstimmig für ein dauerhaftes Verbot aussprach. Eine Nachricht, die das Magazin Bleeping Computer aufgriff und die Frage aufwirft, wie Meta darauf reagieren wird.

Die Zukunft des Datenschutzes in der EU

Es bleibt offen, ob Meta sich den neuen Regelungen fügen oder Wege suchen wird, sie zu umgehen. Ebenso ist unklar, ob ähnliche Einschränkungen für andere Social-Media-Plattformen in Angriff genommen werden. Doch für Datenschutzadvokaten markiert diese Entscheidung einen signifikanten Fortschritt im Kampf um den Schutz der Privatsphäre in der EU.

Fazit: Ein Wendepunkt für den Datenschutz

Die Entscheidung des Europäischen Datenschutzausschusses könnte als Wendepunkt für die Art und Weise stehen, wie persönliche Daten im Internet genutzt werden dürfen. Diese Maßnahme wird sicherlich Diskussionen über den Wert der Privatsphäre in unserer vernetzten Welt und die Rolle der großen Technologieunternehmen in der Werbewirtschaft entfachen. Für Internetnutzer bedeutet dies einen Schritt hin zu mehr Kontrolle über ihre eigenen Daten und möglicherweise eine neue Ära, in der Transparenz und der Schutz persönlicher Informationen über die Gewinne der Werbeindustrie gestellt werden.

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Quelle: 

BleepingComputer

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