Die Masche der Betrüger: Echt wirkende Warn-E-Mails

Beim neuesten Betrugsversuch geben sich Kriminelle als Facebook aus und verschicken täuschend echte E-Mails. Darin werden die Empfänger aufgefordert, ihr Konto zu bestätigen, um eine dauerhafte Sperrung zu vermeiden. In den E-Mails wird behauptet, es gäbe Probleme mit dem Inhalt, Zahlungsinformationen oder unvollständige Nutzerdaten.

Erkennungszeichen falscher Facebook-Nachrichten

Betrügerische E-Mails weisen oft auf eine zeitkritische Aktion hin – die Verifizierung muss innerhalb von 72 Stunden erfolgen. Es wird eine Dringlichkeit erzeugt, die die Nutzer zu überstürzten Handlungen verleiten soll. Die E-Mails enthalten typischerweise einen Link zu einer gefälschten Facebook-Seite.

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Screenshot der Fake-E-Mail

Diese Seite verwendet eine interne Entwickler-Applikation, was an der URL mit dem Wort „APP“ erkennbar ist.

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Dort müssen die Nutzerinnen und Nutzer persönliche Daten wie den Namen ihrer Facebook-Seite, ihre E-Mail-Adresse, ihre Telefonnummer und ihren Namen eingeben.

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Das Risiko: Preisgabe von sensiblen Informationen

Sobald diese Daten bestätigt wurden, erscheint ein Fenster, in dem das Passwort abgefragt wird.

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Geben Sie hier keine persönlichen Daten ein, diese landen sonst direkt bei den Betrügern!

Hat das Opfer die zweistufige Authentifizierung aktiviert, erhält es einen Code auf sein Smartphone, den es ebenfalls eingeben muss. Mit diesen Informationen können die Betrüger die Kontrolle über die Facebook-Seite und das Profil des Nutzers erlangen.

Wenn Betrüger die Kontrolle über eine Facebook-Seite oder ein Profil erlangen, können sie eine Vielzahl von betrügerischen Aktivitäten durchführen:

  1. Betrügerische Werbeanzeigen: Die übernommenen Seiten können genutzt werden, um Werbeanzeigen zu schalten, die darauf abzielen, persönliche Informationen von ahnungslosen Nutzern zu sammeln oder gefälschte Produkte und Dienstleistungen zu bewerben.
  2. Verbreitung von Malware: Über gehackte Konten kann Malware in Form von Links oder Anhängen verbreitet werden. Wenn Kontakte des Nutzers darauf klicken, kann sich die Malware weiter ausbreiten oder sensible Informationen stehlen.
  3. Phishing-Versuche: Durch das Versenden von Nachrichten, die von einem vertrauenswürdigen Kontakt zu kommen scheinen, können Betrüger weitere Informationen wie Kreditkartendaten oder Anmeldeinformationen sammeln.
  4. Erpressung und Betrug: Haben Betrüger Zugriff auf private Nachrichten, Fotos oder Dokumente, könnten sie versuchen, das Opfer zu erpressen.
  5. Finanzieller Diebstahl: Wenn das Profil mit Zahlungsmitteln oder Werbekonten verknüpft ist, könnten Betrüger diese für unautorisierte Käufe oder betrügerische Transaktionen verwenden.
  6. Identitätsdiebstahl: Betrüger könnten persönliche Informationen nutzen, um sich als das Opfer auszugeben, Zugang zu Bankkonten zu erlangen oder unter der Identität des Opfers Kredite aufzunehmen.
  7. Reputationsmanagement: Durch die Übernahme von Firmenseiten können Betrüger das Image des Unternehmens schädigen, indem sie unangemessene Inhalte posten oder falsche Aussagen im Namen des Unternehmens machen.
  8. Verkauf der Zugangsdaten: Zugangsdaten zu sozialen Medien können auf dem Schwarzmarkt verkauft werden, da sie einen Wert für andere Kriminelle darstellen, die sie für weitere Betrügereien nutzen können.

Schutzmaßnahmen gegen Betrugsversuche

Um sich zu schützen, sollten die Nutzer immer die Absenderadresse und die URL genau prüfen, bevor sie persönliche Informationen eingeben. Kein seriöses Unternehmen würde sensible Daten wie Passwörter per E-Mail anfordern. Außerdem ist es ratsam, alle Aktionen direkt über die offizielle Facebook-Website oder -App zu bestätigen und nicht über Links in E-Mails.

Fazit:

Die Bedrohung durch gefälschte Facebook-E-Mails ist ernst zu nehmen. Nutzer sollten stets vorsichtig sein und sich durch die Überprüfung von Quellen und Adressen vor solchen Betrugsversuchen schützen.


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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)