Facebook-Messenger: Liebesbetrüger bringt Frau um Erspartes

Notgroschen für die Beerdigung weg – Liebesbetrüger bringt Frau um Erspartes

Autor: Tom Wannenmacher

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Facebook-Messenger: Liebesbetrüger bringt Frau um Erspartes (Screenshot: Facebook / Symbolbild)
Facebook-Messenger: Liebesbetrüger bringt Frau um Erspartes (Screenshot: Facebook / Symbolbild)

„Patrick“, der falsche UN-Mitarbeiter

Im August 2022 bekommt die 76-jährige Erika (Name geändert) die erste Nachricht über den Facebook-Messenger. Ein Mann sucht den Kontakt zu ihr, schmeichelt sich ein. Er stellt sich als „Patrick“ vor, behauptet UN-Mitarbeiter in Pakistan zu sein und erschleicht sich über mehrere Wochen das Vertrauen der Seniorin.

Über den Facebook-Messenger kommt: „Wie geht es dir?“ oder „Wie war dein Tag?“

Anfangs schreibt er harmlose Nachrichten: „Wie geht es dir?“ oder „Wie war dein Tag?“. Im Laufe der Wochen werden die Gespräche zwischen den beiden intimer. Schließlich gesteht der Mann der 76-Jährigen seine Gefühle. Es läuft gut für Patrick – Erika hat angebissen und vertraut ihm jetzt. Zeit, Beute zu machen, denkt er sich. Also erzählt er Erika eine rührselige Geschichte:

Eine große Summe Bargeld

Angeblich wartet er auf ein Paket, in dem sich eine große Summe Bargeld befinden soll. Allerdings sei dieses Paket vom Zoll beschlagnahmt worden. Patrick benötige Geld, um es auszulösen, sagt er. Aber gerade sei es bei ihm finanziell ein wenig eng…

Erika will helfen.

Sie kauft zunächst einen Apple-Gutschein für 100 Euro und schickt „Patrick“ den Code. Doch das ist nicht genug, plötzlich verlangt der Mann eine fünfstellige Summe von Erika. Die Seniorin ist verzweifelt. Was soll sie tun, sie hat doch nicht so viel Geld. Wenn sie ihm nicht hilft, wendet er sich womöglich wieder von ihr ab?

Sie greift nach dem letzten Strohhalm

Das Ersparte für die eigene Beerdigung. Erika kauft Gutscheine in vierstelliger Höhe und verschickt die Codes. Aber das reicht nicht: Patrick will mehr Geld. Die Seniorin bekommt Angst und beginnt zu zweifeln: an sich, an Patrick. Schließlich informiert sie die Polizei.

Die Geschichte hat sich in den vergangenen Wochen so zugetragen. Diese Art von Betrug wird als „Love Scamming“ oder „Romance Scamming“ bezeichnet. Die Polizei Duisburg hat die Ermittlungen aufgenommen.

Sind Sie auch betroffen?

Brechen Sie den Kontakt ab und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Außerdem können Sie sich an das Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz der Polizei Duisburg (https://duisburg.polizei.nrw/polizeilicher-opferschutz) oder den Weissen Ring (https://weisser-ring.de/internetkriminalitaet) wenden.

Die Kollegen der Polizei in Gütersloh haben sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigt: https://guetersloh.polizei.nrw/artikel/literarische-kriminalpraevention-hoerbuecher-nach-dem-guetersloher-modell und https://guetersloh.polizei.nrw/medien/hoerbuch-romance-scamming

Lesen Sie auch: Vorschussbetrug auf Facebook. So werden Nutzer um Ihr Geld gebracht.

„Love- oder Romance-Scamming“ läuft meist nach dem gleichen oder einem ähnlichen Schema ab

  1. Die Täter nehmen auf Onlinepartnerbörsen oder in sozialen Netzwerken Kontakt mit ihren Opfern auf. Hierbei geben sie sich mithilfe gefälschter Profile als irgendeine Person aus. Dafür nutzen sie echte Fotos sowie gefälschte Lebensläufe.
  2. Zu Beginn der Kontaktaufnahme überhäuft der Täter das spätere Opfer mit Komplimenten und Liebesbekundungen. Er lässt dem Opfer für längere Zeit verstärkt Aufmerksamkeit zukommen, um Vertrauen aufzubauen und eine emotionale Abhängigkeit beim Opfer zu erzeugen.
  3. Nach einer gewissen Zeit nutzt der Täter das zuvor erworbene Vertrauen des Opfers und bittet es um Hilfe in Form von finanziellen Zuwendungen. Diese sollen den unterschiedlichsten Szenarien dienen, wie der Behandlung der Krankheit eines Kindes oder der geplanten Auswanderung nach Deutschland und dem lang ersehnten persönlichen Kennenlernen.
  4. Anschließend folgen meist mehrfach Überweisungen der Opfer mit unterschiedlichsten Geldsummen an die Täter, bis sie bemerken, dass sie getäuscht wurden. Aufgrund von Schamgefühlen schweigen die Opfer häufig lange Zeit und bringen den Betrug erst spät zur Anzeige. Das Geld ist verloren.

Wie kann man sich schützen?

  • Sprechen Sie mit Ihnen nahestehenden Personen über Ihre neue Internetbekanntschaft.
  • Recherchieren Sie im Vorfeld selbstständig mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Informationen im Internet.
  • Überweisen Sie keinesfalls Geldbeträge oder senden persönliche Daten an Personen, die Sie zuvor noch nie persönlich gesehen haben.
  • Sollten Sie bereits Opfer eines solchen Betrugsfalles geworden sein, wenden Sie sich umgehend an eine Polizeidienststelle in Ihrer Nähe und brechen Sie den Kontakt zu den Tätern sofort ab!

Auch wir haben bereits zahlreiche Artikel zum Thema Love- und Romance-Scamming verfasst. Diese finden Sie HIER.

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