Der weibliche Zyklus: für viele seit jeher ein Mysterium. Als ob die Menstruation an sich nicht schon kompliziert genug erscheint, kommt nun noch ein Faktor hinzu: Die Behauptung, eine Corona-Impfung wirke sich auf den weiblichen Zyklus aus. Aber stimmt das?

Corona-Impfung und Menstruation! Ob in den sozialen Netzwerken oder im Freundes- und Bekanntenkreis: zuletzt hörte man immer wieder von Frauen, die davon berichten, dass sich ihr Zyklus nach der Covid-19-Impfung verändert habe. Manche geben an, eine stärkere oder schwächere Monatsblutung zu haben, manche berichten von Unregelmäßigkeiten und wieder andere von Zwischenblutungen. Aber gibt es wirklich einen Zusammenhang zwischen der Corona-Impfung und Veränderungen des weiblichen Zyklus?

368 „unerwünschte Ereignisse“

Eine Sammlung von Nebenwirkungen nach einer Covid-19-Impfung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) ergab bis Ende Juni 310 Einzelfallmeldungen mit 368 „unerwünschten Ereignissen“ im Zusammenhang mit Zyklusstörungen. Davon wurden laut eines Sicherheitsberichts des PEI knapp 10 Prozent als schwerwiegend bezeichnet. Zu den aufgezeigten Beschwerden zählten Zwischenblutungen, eine stärkere oder ausbleibende Periode sowie andere Unregelmäßigkeiten.

Zusammenhang weder belegt noch auszuschließen

Ausgehend von der Anzahl geimpfter Frauen in den relevanten Altersgruppen sei die Anzahl der Meldungen laut PEI nicht ungewöhnlich hoch. Insbesondere bei vorübergehenden Zyklusstörungen müsse man allerdings davon ausgehen, dass diese möglicherweise gar nicht von den betreffenden Frauen gemeldet worden seien. Wie die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) erklärt, gebe es nach bisherigem Kenntnisstand „keinen kausalen Zusammenhang zwischen Covid-19-Impfstoffen und Zyklusstörungen“.

Viele Einflussfaktoren

Da auch andere Faktoren wie Stress, große Anstrengung, Reisen, Infektionserkrankungen und Müdigkeit sowie medizinische Indikatoren wie Fibrose oder Endometriose in Intensität und Regelmäßigkeit der Menstruation eine Rolle spielen, sei ein direkter Zusammenhang zur Corona-Impfung nur schwer zu belegen. Wie Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes für Frauenärzte berichtet, sei eine dauerhafte Veränderung des Menstruationszyklus nach irgendeiner Impfung bislang nicht bekannt. Bisher gebe es keine Studie hierzu, dennoch sei es laut Albring sinnvoll, eine solche Abfrage ab einem bestimmten Entwicklungsstadium von Impfstoffen mit weiblichen Probanden einzuführen. Dies sei jedoch eine Herausforderung, da dabei der jeweilige Zeitpunkt des Zyklus bei der Verabreichung des Vakzins ebenfalls berücksichtigt werden müsse.

Lesen Sie auch >   OpenAI's SearchGPT: Angriff auf Googles Suchmaschinenmonopol

Quellen:
Faktencheck: Beeinflusst die Covid-Impfung den weiblichen Zyklus?: www.frauenaerzte-im-netz.de
Menstruation und Corona: Beeinflusst die Covid-Impfung den weiblichen Zyklus? (rnd.de)
Sicherheitsbericht Paul-Ehrlich-Institut

Artikelbild: DexonDee / Shutterstock.com

Weitere Artikel zum Thema Covid-19

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)