Hinweis: Dieser Artikel enthält Bildmaterial, das von einigen als verstörend empfunden werden kann!

Selbstjustiz im Internet. Bei manchen Vorfällen, denen man im Internet unweigerlich begegnet, fällt es schwer, nicht selbst die Initiative zu ergreifen, um Menschen ausfindig zu machen und ihnen ihre “gerechte” Strafe zukommen zu lassen.

Fakt ist, dass sich leider diverse Webseiten dieser emotionalen Reaktion bedienen. Fakt ist aber auch, dass Fahndungen auf eigene Faust problematisch sind.

Zu sehen sind Bilder von zwei Männern, die die Ohren eines Hundes, der zu ihren Füßen sitzt, in Händen halten. Einer von beiden das Messer fest im Griff, der Hund am Kopf blutverschmiert.

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Quelle: facebook / screenshot mimikama

Bild im Klartext:

Zum Spaß haben sie die Ohren des Hundes abgeschnitten! Tausende von Internetnutzern versuchen nun ihre Adresse herauszufinden um ihnen ihre…

istpositiv.de

Es handelt sich um KEINEN FAKE!

Bereits im Januar 2017 erhielten wir Anfragen zu diesen zwei Männern, die einem Welpen die Ohren abgeschnitten hatten:

Facebook: Zwei Männer, die einem Hundewelpen die Ohren abschneiden

Wer sind diese Männer und wurden sie bestraft?

Über den Vorfall, der sich in Isparta (Türkei) zutrug, wurde in einigen türkischen Zeitungen berichtet (Januar 2017).

Auch darüber, dass der ortsansässige Tierschutzverein eingeschritten war, das Tier in Obhut nahm, ärztlich versorgte und auch weitere Tiere aus den Händen dieser Menschen retten wird.

Die Tierschutzorganisation hat diese Tat umgehend den zuständigen Behörden gemeldet.

Die Personen sind der Polizei namentlich bekannt und durch die Verletzung des Tierschutzgesetzes bestraft worden.

Clickbait oder Wirklichkeit?

„Tausende Internetnutzer versuchen nun ihre Adresse herauszufinden um ihnen ihre gerechte Strafe zu geben“

Versuchen wirklich tausende Menschen diese Männer selbst zur Strecke zu bringen oder wurde hier einfach auf eine Masche zurückgegriffen, um Nutzer auf die Seite zu locken?

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Gerade im Social Media Bereich, können Fahnudungsaufrufe hilfreich sein, aber auch in eine Hexenjagd münden, wenn sie nicht legitimiert sind und aus dem Ruder laufen.

Wer sich selbst dazu berufen fühlt, einen Täter zu finden, kann sich schnell in die Bredouille bringen.

Mehr zu dem Thema, was man darf und was nicht, hier:

Fahndungsaufrufe! Wer darf was?

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)