In sozialen Medien wird ein Foto geteilt, das zeigen soll, wie ukrainische Soldaten von Menschen mit Blumen begrüßt werden.

Es soll sich um „den befreiten Teil von Kiew“ handeln, in dem die ukrainischen Soldaten auf Panzern eintreffen. Der Text besagt, Menschen würden die Soldaten mit Blumen begrüßen. Das Foto findet sich beispielsweise auf Facebook:
MIMIKAMA
Abgesehen davon, dass die aktuellen Wetterbedingungen in der Ukraine nicht zur Kleidung der Menschen auf der Brücke passen, stimmt auch der Zusammenhang nicht.

Echtes Foto, falscher Kontext

Es soll sich um ein aktuelles Foto aus der Ukraine, aus Kiew handeln. Wirft man allerdings die Bilder-Rückwärtssuche an, so erhält man klare Ergebnisse.
Das Foto stammt aus dem Jahr 1991. Es wurde am 19. September 1991 aufgenommen, als Panzer von Belgrad im heutigen Serbien nach Vukovar im heutigen Kroatien fuhren. Vukovar wurde während einer dreimonatigen Belagerung durch jugoslawische und serbische Streitkräfte 1991 zerstört.
In kroatischen Medien (HIER und HIER) wurde über das berühmte „bacanje cveća pred tenkove“ / „Blumenwerfen vor Panzern“ berichtet, wo dieses Foto gezeigt wird. Hier sind Soldaten der Jugoslawischen Volksarmee JNA zu sehen, wie sie von Menschen begrüßt werden.

Fazit

Das Foto ist echt, allerdings wird es nun in falschem Kontext verwendet.
Es stammt aus Serbien und wurde im September 1991 aufgenommen.
Auch, wenn es Hoffnung geben soll: Der Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg ist falsch.


Das könnte auch interessieren: Ukraine: Verheerende Angriffe in Charkiw und Kiew

Quelle: Reuters, Kamenjar, Otvoreno

Lesen Sie auch >   Tradwives: Der gefährliche Rückfall in traditionelle Rollenbilder

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)