Die Behauptung

Karine Jean-Pierre, Pressesprecherin des Weißen Hauses, soll gesagt haben, dass die USA und die Ukraine den Zweiten Weltkrieg gemeinsam gewonnen hätten. Diese Äußerung wurde in einem Video verbreitet.

Unser Fazit

Die Aussage ist falsch. Die Tonspur des Videos ist manipuliert und entspricht nicht den tatsächlichen Aussagen von Karine Jean-Pierre.

Heutzutage ist es relativ einfach, Videoclips oder deren Tonspur zu manipulieren und Falschinformationen zu verbreiten. Ein kürzlich veröffentlichtes Video zeigt angeblich die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, die behauptet, die USA und die Ukraine hätten den Zweiten Weltkrieg gemeinsam gewonnen. Eine genauere Analyse zeigt jedoch, dass es sich bei diesem Video um eine Fälschung handelt.

Gerüchte/Behauptungen zur falschen Tonspur

Das gefälschte Video zeigt Karine Jean-Pierre bei einer Pressekonferenz, in der sie angeblich sagt, dass die Amerikaner und die Ukrainer gemeinsam gegen Stalin gekämpft und den Zweiten Weltkrieg gewonnen hätten. Diese Aussage wird durch eine manipulierte Tonspur untermauert, die scheinbar während einer echten Pressekonferenz aufgenommen wurde.

MIMIKAMA
Screenshot des gefälschten Videos auf Telegram (hier archiviert)

Bewertung

Die Tonspur des Videos ist eindeutig gefälscht. Eine detaillierte Überprüfung zeigt, dass die Lippenbewegungen der Sprecherin nicht mit dem Ton synchronisiert sind, was ein typisches Zeichen für Manipulation ist. Darüber hinaus belegen unabhängige Berichte und die offizielle Aufzeichnung der Pressekonferenz, dass Karine Jean-Pierre diese Worte nie gesagt hat.

Die Fakten

  • Synchronisationsprobleme: Bei genauer Betrachtung fällt auf, dass die Tonspur des Videos nicht mit den Lippenbewegungen der Darsteller übereinstimmt. Dies ist ein deutlicher Hinweis auf eine nachträgliche Bearbeitung.
  • Fehlende Berichterstattung: Der fragende Reporter im Video ist Andrew Feinberg vom britischen Independent. Eine Überprüfung seiner Berichte und anderer Medienquellen zeigt, dass die angebliche Aussage nirgendwo dokumentiert ist. Tatsächlich stellte Feinberg auf der Pressekonferenz eine Frage zum Krieg im Gaza-Streifen, nicht zum Zweiten Weltkrieg.
  • Manipulierte Sequenzen: Die Fälscher haben verschiedene Teile der Pressekonferenz zusammengeschnitten. Im echten Video ist der Reporter ab Minute 18:30 zu sehen, Jean-Pierre schaut nach links. Im gefälschten Video schaut sie nach rechts, was darauf hindeutet, dass die Szenen aus verschiedenen Teilen der Konferenz stammen.
  • Authentische Aussagen: Bei der Pressekonferenz am 7. Mai 2024 ging es tatsächlich um aktuelle geopolitische Themen und nicht um den Zweiten Weltkrieg. Feinbergs Frage bezog sich auf den Krieg in Gaza, was durch die vollständige Aufzeichnung der Konferenz bestätigt wird.
  • Historischer Hintergrund: Historisch gesehen kämpften die USA im Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit der Sowjetunion und anderen Alliierten gegen Nazi-Deutschland. Die Ukraine war damals von Deutschland besetzt und einer der Hauptschauplätze des Krieges, in dem Millionen von Menschen getötet wurden.
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Fazit

Manipulierte Videos und gefälschte Tonaufnahmen sind ein wachsendes Problem in der digitalen Informationslandschaft. Solche Fälschungen lassen sich leicht über soziale Medien verbreiten und führen oft zu erheblicher Verwirrung und Desinformation. Es ist wichtig, kritisch zu bleiben und Quellen sorgfältig zu prüfen, um der Verbreitung von Falschinformationen entgegenzuwirken.

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Quelle: dpa-factchecking

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)