„Halt die Fresse“: Zwischenruf in Schweigeminute wird gefeiert
Autor: Andre Wolf
„Halt die Fresse“: Schweigeminute bei Länderspiel wurde durch den Zwischenruf wiederhergestellt. Auf Social Media wird der Zwischenruf gefeiert.
Der Mittwoch stand vollends unter den schrecklichen Geschehnissen in Halle. Auch beim Länderspiel Deutschland gegen Argentinien kam es zu einer Schweigeminute vor dem Spiel, die unterbrochen wurde und erst nach einem „Halt die Fresse“ fortgesetzt wurde.
Die Schweigeminute wurde in stillem Gedenken an die Opfer in Halle an der Saale gehalten. Doch ganz so still verlief diese Minute nicht, eine Person im Stadion durchbrach die Stille.
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Wie in der TV-Übertragung deutlich zu hören, stimmte ein bis dato Unbekannter die deutsche Nationalhymne an. Wenige Sekunden später jedoch wird er unterbrochen, und zwar mit dem Zwischenruf „Halt die Fresse“.
Es mag vulgär klingen, aber als die Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer von #Halle vor dem Spiel #GERARG durch das Anstimmen der deutschen Nationalhymne von einem unverbesserlichen Fan unterbrochen wurde, war „Halt die Fresse“ eines anderen Fans eine gute Reaktion. pic.twitter.com/0VcuCQQkVF
— Piratenpartei Saar (@PIRATEN_Saar) October 9, 2019
Dieser Zwischenruf kam nicht allein bei den ZuschauerInnen und Spielern gut an, sondern erzeugte auch zahlreiche Reaktionen auf Social Media. Hier insbesondere auf Twitter!
Die Reaktionen im Netz
Nicht allein, dass der Begriff mittlerweile trended, viele Menschen sprechen sich dafür aus, dass genau diese Bestimmtheit die richtige Ansage war.
Nazi: *singt Deutschland-Hymne bei Schweigeminute für #Halle-Opfer*
Ein Fan: *schreit ‚Halt die Fresse‘
Gnabry denkt sich: *genau so!*Gute und wichtige Reaktion aller Beteiligten.#NazisRaus #GERARG pic.twitter.com/X06QWbDGXD
— Sebastian Hanke (@hanke_sebastian) October 9, 2019
Ein allzu freundliches „Ich finde es äußerst unangebracht, während einer Schweigeminute für die Opfer eines antisemitischen Anschlags die deutsche Nationalhymne anzustimmen und würde es stark befürworten, wenn Sie dieses unterließen!“ wäre unangebracht gewesen.
In Germany we don’t say „Ich finde es äußerst unangebracht, während einer Schweigminute für die Opfer eines antisemitischen Anschlags die deutsche Nationalhymne anzustimmen und würde es stark befürworten, wenn Sie dieses unterließen!“,
we say „Halt die Fresse!“.And it’s great.
— Das wilde Plautzi™ (@DPlautzi) October 10, 2019
Da das Spiel ohnehin mit einem Unentschieden endete, ist nach Ansicht einiger Social Media Nutzer der Man of the Match nicht AUF dem Platz zu finden, sondern in den Zuschauerrängen.
Der Fan, der „Halt die Fresse“ gebrüllt hat, sollte „Man of the Match“ werden.
Sorry, Serge. Sorry, Kai.#GERARG #FUMSLIVE
— FUMS (@fums_magazin) October 9, 2019
Und so mit ein wenig Abstand betrachtet hat dieser energische Zwischenruf auch wieder Mut gemacht. Verrückt, aber ja.
Ein gut platziertes „Halt die Fresse!“ kann selbst den trübsten Tag ein wenig erhellen!
Guten Morgen, meine Lieben ? pic.twitter.com/FCfGtvmewY— el·VIS (@Jaxxon2905) October 10, 2019
Echt Ruhrpott eben.
„Gezz halt die Fresse!!” Die wichtigsten Worte des Länderspiels in Dortmund.
— ruhrpoet ✏ (@ruhrpoet) October 10, 2019
Man kann den bestimmten und energischen Zwischenruf auch als richtungsweisend einstufen, so geschehen in dem folgenden Tweet, in dem der Wunsch geäußert wird, dass die deutsche Politik und die Strafverfolgungsbehörden sich daran orientieren.
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Insofern ist „Halt die Fresse“ auf einer Metaebene eine gewisse Form der Wehrhaftigkeit.
Dieses „Halt die Fresse“ gegen Nazis hat die deutsche Politik und haben die Strafverfolgungsbehörden mit der vollen Wucht eines wehrhaften Staates endlich radikal umzusetzen.
Dass Juden in Deutschland Angst um ihr Leben haben müssen, ist eine Schande!— Gert Postel (@PostelGert) October 10, 2019
Und wie stehst du zu dem Zwischenruf?
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