Seit Wochen hält sich schon die Behauptung, dass das Coronavirus in einem Labor geschaffen und Sequenzen des HI-Virus eingebaut wurden.

Diese Behauptung stammt nicht von irgendwo her, sondern wurde am von Professor Dr. Luc Montagnier ausgesprochen. Montagnier wurde 2008 für seine Erforschung des HI-Virus (HIV) mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.

Montagnier geht davon aus, dass das SARS-CoV-2 Virus nicht von einem Tier übertragen worden ist, sondern in einem Labor entstanden sein muss.

[mk_ad]

Diese Aussagen kann man in einem Video hören, welches seit Mitte April 2020 in den Medien und auch auf Social Media thematisiert wird.

Aus seiner Aussage, dass das Coronavirus SARS-CoV-2 identische Sequenzen wie HIV habe, folgerte er, dass es unmöglich von allein entstanden sein kann, sondern in einem Labor erschaffen sein muss.

Faktencheck Virus aus Labor

Montagniers TV-Auftritt sorgte für viel Aufsehen. Die Faktenprüfer des Correctivs haben bereits seine Aussagen untersucht und dazu einen Faktencheck veröffentlicht. Das Ergebnis des Artikels lautet, dass seine Schlussfolgerung falsch sei und bereits mehrere Wissenschaftler klargestellt haben, dass keine Sequenzen des HIV im Labor in das Coronavirus eingefügt.

Das Correctiv zitiert im Zuge des Faktenchecks auch Christian Drosten. Auf die Frage zu der TV-Diskussion mit Montagnier antwortete Drosten im NDR-Podcast (siehe hier):

[mk_ad]

„Es ist schwierig für einen aktiven Wissenschaftler in der Virologie zu sagen, dass ein Nobelpreisträger im Fach Virologie Unsinn verbreitet. Aber das ist kompletter Unsinn.“

Verweis auf mehrere Wissenschaftler

Der Faktencheck des Correctivs verweist zudem auf verschiedene Wissenschaftler und Faktenchecks, die allesamt zu dem Ergebnis kommen, dass das Virus nicht aus einem Labor entstamme, wo ihm absichtlich HIV-Sequenzen eingefügt würden. Dabei werden die Faktenchecks der Seiten European Scientist und Health Feedback angeführt.

Lesen Sie auch >   Tradwives: Der gefährliche Rückfall in traditionelle Rollenbilder

Die von Montagnier genannten Gensequenzen seien letztendlich nicht für das HI-Virus spezifisch, sondern würden auf eine Reihe von Lebensformen hinweisen. Für tiefergehende Erklärungen verweisen wir ebenso auf die entsprechenden Faktenchecks:

 

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)