Der sogenannte Illusory Truth Effect ist ein psychologisches Phänomen, das die Art und Weise beeinflusst, wie wir Informationen aufnehmen und bewerten. Beispielsweise haben sich Begriffe wie „Fake News“ oder „Lügenpresse“ durch ihre ständige Wiederholung in der öffentlichen Debatte tief in unserem Alltagsbewusstsein verankert. Viele sind überzeugt davon, dass Medien nicht immer die ganze Wahrheit berichten. Frei nach dem Volksmund: „In jedem Gerücht steckt ein Körnchen Wahrheit.“ – Dies zeigt, wie stark Wiederholung unsere Wahrnehmung und sogar unsere Überzeugungen prägen kann.

Psychologische Mechanismen des Illusory Truth Effects

Der Grund für diesen Effekt liegt in der Funktionsweise unseres Gehirns: Informationen, die wir häufig hören, können wir leichter verarbeiten. Dieser Vorgang wird oft fälschlicherweise als Bestätigung für den Wahrheitsgehalt der Information interpretiert. Unser Gehirn bevorzugt energetisch effizientere, also „einfachere“ Wege der Informationsverarbeitung.

Ein ständiger innerer Kampf gegen wiederholte Botschaften würde viel Energie und kognitive Ressourcen kosten. Daher neigen wir dazu, wiederholte Informationen weniger zu hinterfragen und schließlich zu akzeptieren, auch wenn sie ursprünglich Zweifel auslösten.

Die problematische Rolle der sozialen Medien bei der Verbreitung von Fehlinformationen

Informationen – und leider auch Fehlinformationen – verbreiten sich online mit unglaublicher Geschwindigkeit und erreichen ein globales Publikum. Eine Unwahrheit, die im Internet geteilt wird, erscheint durch ihre ständige Präsenz in den Feeds der Nutzer als glaubwürdiger.

Dies ist besonders problematisch, da Menschen dazu neigen, Informationen, die sie häufig sehen oder hören, weniger kritisch zu betrachten. Die bloße Wiederholung kann ausreichen, um die breite Akzeptanz einer falschen Behauptung zu fördern. Fehlinformationen gewinnen dadurch an scheinbarer Legitimität.

Generell werden Menschen darin beeinflusst, wie sie Informationen bewerten und welche Quellen sie für glaubwürdig halten. Dies kann die öffentliche Meinung tief und nachhaltig prägen.

Lesen Sie auch >   Bidens Rede war live! Bilder seiner Uhr sind manipuliert

Fragen und Antworten zum Illusory Truth Effect

Frage 1:
Was genau bewirkt der Illusory Truth Effect?
Antwort 1:
Er bewirkt, dass Menschen dazu neigen, Informationen, die sie häufig hören oder sehen, für wahrer zu halten, unabhängig davon, wie wahr sie tatsächlich sind.

Frage 2:
Welche Rolle spielt dieser Effekt in der politischen Kommunikation?
Antwort 2:
Er spielt eine große Rolle, da Politiker und Medien durch die Wiederholung bestimmter Botschaften die öffentliche Meinung beeinflussen können. Dies kann zur Verbreitung von Falschinformationen beitragen oder bestimmte politische Agenden fördern.

Frage 3:
Kann der Illusory Truth Effect auch positive Auswirkungen haben?
Antwort 3:
In gewissem Maße kann der Effekt dazu beitragen, dass nützliche und korrekte Informationen durch Wiederholung besser erinnert und akzeptiert werden. Das Problem liegt jedoch in der Schwierigkeit, wahre von falschen Informationen zu unterscheiden, wenn beide in gleicher Weise wiederholt werden.

Frage 4:
Wie kann man sich vor dem „Illusorischen Wahrheitseffekt“ schützen?
Antwort 4:
Ein wirksamer Schutz ist das kritische Hinterfragen von Informationen und Quellen sowie das regelmäßige Überprüfen von Fakten, insbesondere bei häufig wiederholten Behauptungen.

Frage 5:
Wie beeinflusst der Effekt unser tägliches Leben?
Antwort 5:
Er beeinflusst unter anderem unsere Entscheidungsfindung, unsere politischen und sozialen Einstellungen und kann sogar unsere Gesundheit betreffen, wenn es sich um wiederholte Gesundheitsinformationen handelt.

Fazit

Der Illusory Truth Effect zeigt, wie die ständige Wiederholung bestimmter Informationen unsere Wahrnehmung und unsere Überzeugungen beeinflussen kann. Umso wichtiger ist es, das Bewusstsein für diesen psychologischen Effekt zu schärfen und sich aktiv für die Überprüfung und kritische Bewertung wiederholter Informationen einzusetzen.

Lesen Sie auch >   Kamala Harris und das Kokosnuss-Emoji: Ein Social Media Trend

Quelle: Philipps-Universität Marburg

Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben möchten, besuchen Sie unsere Online-Vorträge und Workshops und abonnieren Sie unseren Newsletter.

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)