Gib mir deinen (ungeimpften) Saft? – Nein, Impfungen schaden dem Sperma nicht
Autor: Ralf Nowotny
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Es begann als Scherz, doch Impfgegner nehmen es anscheinend oftmals ernst: Das Sperma von Ungeimpften soll Gold wert sein.
Mitte des Jahres tauchten die ersten Tweets und Beiträge in anderen sozialen Medien auf, wonach Ungeimpfte, die ja noch „pur“ seien, bald reich werden könnten, denn deren Sperma soll bald so wertvoll wie Gold und quasi der neue Bitcoin sein. Gibt es denn schon Sperma-Banken für Ungeimpfte? Und was ist an der Behauptung dran?
Im August erreichte die Behauptung ihren Höhepunkt, nicht zuletzt wegen der damals kursierenden Behauptung, dass alle Geimpften im September (oder zumindest ab Herbst) sterben würden. Dann müssen die Ungeimpften natürlich die Erde neu bevölkern!
So freuten sich sicherlich schon viele Ungeimpfte auf eine große Orgie, nachdem sie die massenhaft herumliegenden Leichen der Geimpften beseitigt haben. Der September kam und ging, der Winter kündigt sich an… aber immer noch kein Massensterben! Was nun?
Kein Problem für die Erfinder von Verschwörungserzählungen, dann wird die Behauptung einfach ein wenig umgebaut: Der Saft von Ungeimpften sei noch „rein“ und nicht durch die Impfung bzw. Spike-Proteinen kontaminiert, weswegen es spätestens 2022 zu einem wahren Sturm auf „ungeimpftes Sperma“ geben würde.
Jedes Sperma ist ungeimpft!
Die Behauptung vom „ungeimpften Sperma“ fußt auf den Glauben, dass sich die Spike-Proteine, welche durch die Impfung in der Zellaußenwand hergestellt werden, im ganzen Körper ausbreiten, somit auch im Sperma, was allerdings nicht stimmt. Solche sogenannten Impfausscheidungen können nur vorkommen, wenn ein Impfstoff eine abgeschwächte Version eines Virus enthält, was jedoch bei den COVID 19-Impfungen nicht der Fall ist.
Nichtsdestotrotz wollen es Wissenschaftler genauer wissen und untersuchten deshalb das Sperma von Versuchsteilnehmern vor und nach einer COVID-19 Impfung (siehe HIER).
An der Studie nahmen 45 Männer im Durchschnittsalter von 28 Jahren teil. Die Studie begann im Dezember 2020 und endete im April 2021. Sowohl vor als auch nach den Impfungen mit den Impfstoffen von BioNTech/Pfizer und Moderna wurden in diversen Zeitabständen Spermaproben genommen, die letzten Proben 70 Tage nach der letzten Impfung.
Die Ergebnisse erstaunten, aber anders, als Impfgegner denken:
Das Sperma war unverändert, es schwirrten also keine Spike-Proteine oder Impfbestandteile darin herum, jedoch erhöhte sich die Spermienzahl signifikant, auch bei den acht Teilnehmern, die vor der Impfung auffallend wenig Spermien hatten.
Bei der geringen Anzahl der Studienteilnehmer wäre es nun ein wenig verfrüht zu behaupten, dass die Impfungen fruchtbarer machen, die Behauptungen der Impfgegner, dass „geimpftes Sperma“ quasi kontaminiert sei, konnte jedoch bei keinem der Teilnehmer belegt werden.
Fazit
Wenn ihr also auf Kontaktbörsen oder Datenbanken für Ungeimpfte stoßt, könnt ihr euch sicher sein, dass es reine Geldmacherei ist. Das Sperma von Geimpften und Ungeimpften unterscheidet sich nicht!
Es wäre aber auch ein zu schönes Szenario, wenn sich Impfungen tatsächlich durch Sperma verbreiten könnten: Einmal gegen eine Krankheit geimpft, könnte eine Impfung über Generationen quasi weiter vererbt werden, aktuelle Impfungen wären gar nicht mehr nötig.
Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
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