Instagram bewarb Essstörungs-Seiten an Teens

Autor: Tom Wannenmacher

Instagram löschte aus Versehen Likes
Artikelbild: Shutterstock / Von Ink Drop

Massiv in der Kritik stehende Plattform gesteht mangelnde Durchsetzung von Richtlinien ein.

„I have to be thin“ (Ich muss dünn sein), „Eternally starved“ (Ewig verhungert): Solche und ähnliche Accounts schlugen Instagrams Algorithmen einem 13-Jährigen Mädchen vor, das sich an den Themen Abnehmen und Diäten interessiert zeigte. Das berichtet „CNN“ unter Berufung auf Senator Richard Blumenthal, dessen Team dies beobachtet hatte. Solche Seiten, die Essstörungen verherrlichen, verstoßen eigentlich gegen die Instagram-Richtlinien und hätten gar nicht erlaubt sein dürfen, wie die Facebook-Tochter gegenüber dem Nachrichtensender zugab.

Massig Hunger-Verherrlicher

Senator Blumenthal und sein Team haben den Account angelegt, der angeblich einer 13-Jährigen gehört, um sich selbst ein Bild davon zu machen, wie gut oder schlecht Instagram Jugendliche wirklich vor potenziell schädlichen Inhalten schützt. Testweise folgten sie also einigen Accounts über Diäten und solchen, die Essstörungen verherrlichen (und eigentlich nicht erlaubt sind). Binnen kurzer Zeit schlugen die Algorithmen immer mehr ähnliche Seiten vor. Für eine Auswahl von fünf fragwürdigen Accounts, mit denen sich „CNN“ an Instagram wandte, bestätigte die Plattform, dass sie gegen Plattform-Richtlinien verstoßen.

„Wir erlauben keine Inhalte, die Essstörungen fördern oder ermutigen, und wir haben die mit uns geteilten Konten entfernt, weil sie gegen diese Regeln verstoßen haben“, so ein Sprecher des Mutterkonzerns Facebook. Angeblich nutze man neben Nutzermeldungen auch Technologie, um entsprechende Inhalte zu finden und zeitnah zu entfernen. Als „CNN“ Blumenthals Experiment mit einem eigenen Test-Account wiederholte, bekam die angeblich 13-Jährige allerdings schnell diverse Accounts mit dem Wort „skinny“ (dürr) im Namen angezeigt – ein Begriff, der schon seit Jahren bei der Essstörungen verherrlichenden Pro-Anorexia-Bewegung beliebt ist.

Nur die Spitze des Eisbergs

Die Erfahrung seines Teams zeige sehr deutlich, dass Facebooks „Behauptungen, Kinder zu schützen oder Accounts zu löschen, die diese gefährden könnten, absoluter Quatsch sind“, meint Blumenthal gegenüber „CNN Monday“. Dabei dürften sie lediglich die Spitze eines Eisbergs darstellen. Immerhin hat das „Wall Street Journal“ im September dieses Jahres Enthüllungen ins Rollen gebracht, wonach Facebook wohl ganz genau wissen dürfte, wie schädlich seine Plattformen und insbesondere Instagram insbesondere für junge Mädchen sein kann – aber wohl aus Profitgier nicht viel unternimmt.

Quelle: pte, CNN
Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.