Rückgang der Intensivbetten (Faktencheck)

Autor: Kathrin Helmreich


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Intensivbetten in Deutschland - keine Kürzung
Intensivbetten in Deutschland - keine Kürzung

Hohe Infektionszahlen, aber Intensivbetten werden gekürzt? Aktuell erhalten wir reichlich Anfragen zu verschiedenen Grafiken des DIVI-Intensivregisters, die seit 31. Juli rückläufige Zahlen zeigen.

Es geht dabei insbesondere um eine Grafik des DIVI-Intensivregisters, das blau/grüne Balken zeigt. Angeblich soll man hieraus lesen können, dass massiv Intensivbetten abgebaut würden.

 

Der Faktencheck

Wie die Faktenchecker des dpa factchecking schreiben, ist die Grafik irreführend. Das Balkendiagramm lässt vorhandene Notfallreserven weg, die im offiziellen DIVI-Intensivregister angezeigt werden. Zudem wurde die Zählweise im August geändert.

Was bedeutet das im Detail:
Seit April wird die Belegung der Intensivstationen in deutschen Krankenhäusern in einem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) abgebildet. Besonders wichtig ist dabei zu beachten, dass die Angaben vor allem vom Personal abhängen.

Eine Sprecherin des DIVI-Intensivregisters teilte diesbezüglich der Deutschen Presse-Agentur gegenüber mit, dass „Bett eher so viel wie „Behandlungsplatz für einen Patienten“ bedeutet und man dafür nicht nur das „Bett“ sondern auch Pflegepersonal braucht. Es muss sich also jemand um diesen Kranken kümmern“.

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Der Rückgang der gemeldeten Intensivbetten ab August ist auch in einer Grafik auf der DIVI-Webseite zu sehen und lässt sich durch zwei Änderungen in der Zählweise erklären.

Dem DIVI zufolge waren bis Ende Juli Pflegepersonaluntergrenzen auf den Intensivstationen ausgesetzt. So darf sich ein Pfleger maximal um 2,5 Patienten kümmern – das ist gesetzlich so vorgeschrieben.

„Fehlt Pflegepersonal für weitere Betten, werden diese „gesperrt“, also aus dem Betrieb genommen“,

so eine DIVI-Sprecherin gegenüber der DPA. Und dieser Personalmangel sei auch derzeit hauptverantwortlich für die sinkenden Kapazitäten.

„Seit die Infektionszahlen im September und spätestens im Oktober wieder nach oben gehen, sind auch zahlreiche Pflegekräfte selbst infiziert. Pro erkrankter Pflegekraft können 2,5 Betten nicht als „betreibbar“ gemeldet werden.“,

heißt es weiter.

Was die Notfallreserve betrifft:
Seit Anfang August wird im DIVI-Register eine Notfallreserve vermerkt. Damit sind jene Intensivplätze gemeint, die innerhalb von sieben Tagen einsatzbereit sind. Diese Daten werden in der angefragten Grafik nicht angezeigt.

Auf der Webseite des DIVI-Registers (siehe Stichpunkt zu Gesamtzahl) heißt es, „Daten legen nahe, dass durch die Änderung ein Teil der vorig als frei gemeldeten Betten nun als Notfallreservekapazität gemeldet wird“. Die Kapazitäten haben sich also verschoben.

Die Beobachtung, dass die Zahl der belegten Behandlungsplätze nur geringfügig gestiegen ist, erklärt das DIVI folgendermaßen: Kliniken müssen trotz Corona-Pandemie für den Alltagsbetrieb freie Intensivplätze bereithalten und das passiert durch Verlegung von Patienten.

„Sonst könnten z.B. die Opfer eines größeren Autounfalls oder zwei, drei Schlaganfallpatienten an einem Tag nicht mehr adäquat versorgt werden.“,

geht das DIVI-Intensivregister ins Detail.

Auch zeigt der zeitliche Verlauf der Belegung Werte für ganz Deutschland an. Regionale Überlastungen können nicht abgelesen werden.

Fazit:

Die Aussage, dass Intensivbetten abgebaut würden, stimmt nicht. Es fehlen Informationen, was zu irreführenden Ansichten führt.

Zudem weichen einzelne Zahlen der belegten Beten geringfügig von der Angabe im offiziellen DIVI-Intensivregister ab.

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Quelle: dpa factchecking
Artikelbild: Shutterstock / Von Tyler Olson


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