Ein aktueller Artikel behauptet, dass Japan die Corona-Impfungen gestoppt, komplett auf das Medikament Ivermectin umgestellt und den Virus damit aufgehalten hätte.

MIMIKAMA

Der Artikel der Hal Turner radio Show behauptet, dass Japan alle Impfungen, insbesondere Moderna, vollständig gestoppt hätte und der Gesundheitsminister stattdessen empfohlen hätte, mit Ivermectin zu behandeln.

Tatsächlich tauchte im August 2021 auch ein Video von Dr. Haruo Ozaki auf, der sich für einen Off-Label-Einsatz von Ivermectin aussprach. Haruo Ozaki ist allerdings nicht der Gesundheitsminister von Japan, sondern Vorsitzender der Tokyo Medical Association, welche wiederum ein privates Unternehmen ist.

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Auf der Seite der Pharmaceuticals and Medical Devices Agency von Japan findet sich wiederum die am 5.11.2021 aktualisierte offizielle Liste zugelassener Medikamente, Impfungen und medizinischer Geräte zur Behandlung von Corona.

Screenshot: Approved Medical Products for COVID-19
Screenshot: Approved Medical Products for COVID-19

Die Impfungen von BioNTech, Moderna und AstraZeneca sind hier zu finden, Ivermectin hingegen nicht. In einer Kraftanstrengung vor den Neuwahlen im Oktober hatte man den Impffortschritt noch mal deutlich vorangetrieben und 120 Millionen weitere Dosen von BioNTech für das neue Jahr bestellt.

Moderna ist wie erwähnt ebenfalls weiterhin zugelassen, erfuhr in der Zwischenzeit aber einen größeren Skandal: Im August wurden in 1,6 Millionen Dosen schwarze Partikel gefunden, von den damit geimpften 3700 Personen wurden aber keine Gesundheitsbeschwerden gemeldet. Des Weiteren starben drei Männer nach einer (nicht kontaminierten) Moderna-Impfung, diese soll aber nicht in Zusammenhang mit den Toten stehen.

Was allerdings stimmt: Überraschenderweise sind die zur Olympiade massiv gestiegenen Corona-Zahlen inzwischen von über 20.000 Neuinfektionen auf nun unter 300 drastisch gesunken.

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Dafür gibt es einige Erklärungen: Die Impfquote ist durch die neue Kampagne nun auf über 70 % gestiegen, das Nachtleben war zwischenzeitlich deutlich reduziert und es herrscht eine große Bereitschaft Masken zu tragen gelten als einige der Gründe. Auch die Ferien könnten einen Grund für die schwankenden Zahlen gewesen sein, weswegen die Sorge in Japan vor einer erneuten Welle gerade steigt.

Das Ivermectin verantwortlich ist, ist hingegen hochgradig unwahrscheinlich: Studien zu dem Parasiten-Medikament laufen noch, zur Corona-Behandlung wird es aber aus guten Gründen derzeit nicht empfohlen


Autorin: Clara Grunwald

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)