Bild-Faktencheck: Julian Assange geschwächt im Gefängnis?

Künstliche Intelligenz (KI) ist in der Lage, anhand von zahlreichen öffentlichen Fotos berühmter Persönlichkeiten äußerst realistische Darstellungen zu erzeugen.

Autor: Tom Wannenmacher

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Seit 2019 befindet sich Julian Assange in einer Haftanstalt unweit von London. Gruppen, die sich für die Freiheit der Presse einsetzen, kritisieren seine Inhaftierung wiederholt. Im Kontext dieser Situation verbreitet sich seit Ende März 2023 in sozialen Medien ein mutmaßliches Bild des offensichtlich geschwächten Gründers von Wikileaks. Es handelt sich aktuell um dieses Bild

Screenshot: Julian Assange geschwächt im Gefängnis?
Screenshot: Julian Assange geschwächt im Gefängnis?

Sehr viele Nutzer haben dieses Bild auf Facebook, Twitter und Telegram geteilt, auf dem ein Mann zu sehen ist, der dem Aussehen von Julian Assange ähnlich sieht. Sie haben es unter anderem als „das neueste Bild von Julian Assange“ bezeichnet.

Wieder einmal ein KI-Bild

Auf dem Bild kann man das Wasserzeichen „photo property of ‘E’“ erkennen. Wie die Faktenchecker der AFP herausgefunden haben, versteckt sich dahinter der Twitter-Account „The Errant Friend“, der dieses Bild am 30.3.2023 veröffentlicht hatte.

Der Twitter-Account postet laufend KI-erzeugte Abbildungen bekannter Personen. Am 17. März 2023 hatte der Nutzer das künstlich geschaffene Bild von Julian Assange geteilt, auf dem er in einer Zelle sitzt und das identische Wasserzeichen mit der Beschriftung „Photo property of ‘E‘“ (Foto-Eigentum von ‚E‘) aufweist.

„The Errant Friend“stellte klar, dass er das Bild erstellt hatte, welches in sozialen Medien verbreitet wurde, und bestätigte dies gegenüber verschiedenen Nachrichtenquellen, einschließlich der US-Nachrichtenagentur AP, der deutschen Zeitung „Bild“ und dem Faktenprüfungsteam des Fernsehsenders TF1.

Die Faktenchecker der AFP kontaktieren „The Errant Friend“ über seinen Twitter-Account, der wiederum am 5. April 2023 bestätigte, dass er der Ersteller des Bildes ist.

Er stellte sich als „früherer Hauptentwickler von AssangeDAO [ein Projekt zur Unterstützung der Freilassung des WikiLeaks-Gründers] und anderen Projekten im Zusammenhang mit Assange“ vor und sagte, dass er das Bild mit „Version 5 von MidJourney, einem KI-Bildgenerator“ erstellt und ein Wasserzeichen hinzugefügt habe, „um den Leuten zu zeigen, wo das Bild herkommt“.


> Weiter zum ausführlichen Faktencheck bei der AFP


Hinweis: Woran erkennt man KI generierte Bilder?

Es wird immer schwieriger KI-generierte Bilder von realen Fotos zu unterscheiden, da sie immer besser und realistischer werden. Dennoch gibt es einige Merkmale, die auf ein KI-generiertes Bild hindeuten können:

  1. Unnatürliche Texturen: KI-generierte Bilder können unnatürliche oder sich wiederholende Texturen aufweisen, die in realen Fotos untypisch sind.
  2. Inkonsistente Schatten: Schatten und Lichtquellen sind möglicherweise inkonsistent oder nicht realistisch in KI-generierten Bildern.
  3. Fehlende Symmetrie: Bei Bildern von symmetrischen Objekten (z.B. Gesichter oder Gebäude) können KI-generierte Bilder Asymmetrien aufweisen, die in der Realität nicht existieren.
  4. Verzerrte oder verschwommene Bereiche: KI-generierte Bilder können stellenweise Unschärfe, Verzerrungen oder unscharfe Bereiche aufweisen.
  5. Unnatürliche Farben: Farben können in KI-generierten Bildern unnatürlich oder inkonsistent wirken.
  6. Anomalien in Hintergründen: Hintergründe können merkwürdige Muster, wiederholende Texturen oder ungewöhnliche Elemente enthalten.
  7. Fehlende oder inkonsistente Details: Details in KI-generierten Bildern können fehlen oder inkonsistent sein, wie z.B. die Anzahl der Finger an einer Hand oder die Platzierung von Gesichtsmerkmalen.
  8. Widersprüchliche Perspektiven: KI-generierte Bilder können widersprüchliche Perspektiven oder falsche räumliche Beziehungen zwischen Objekten enthalten.

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