Vergiften Hundehasser Wasserpfützen mit K.O.-Tropfen? Tierarzt Sebastian Goßmann hält das für unwahrscheinlich.

Zudem kursiert diese Behauptung schon seit dem Jahre 2017. Aus gegebenem Anlass gehen wir aber erneut auf diese Warnung ein:

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Es geht hierbei um folgenden Text:

Auf Grund des Wetters passend. Tierärzte warnen vor K.O. Tropfen in Wasserpfützen. Das ist anscheinend der neuste negative Trend an Giftködern. Zwei Hunde waren bereits betroffen und starben. Also ja nicht aus den Pfützen trinken lassen.

Über diesen Text haben wir bereits im August 2017 berichtet. Schon damals hat sich Tierarzt Sebastian Goßmann – Tierarztpraxis Dr. Elke Jonigkeit – zu dem Thema geäußert. Auf der Facebook-Seite befindet sich folgender Beitrag:

Nachdem ich nun schon mehrfach nach dem Wahrheitsgehalt dieses Artikels gefragt wurde, der sich leider auch schon ordentlich im Netz verteilt hat, möchte ich diesen HOAX zerschlagen bevor er allzu große Panik verbreitet.
Schlimm genug, dass es KO-Tropfen tatsächlich in Getränken oder Speisen gibt…
Jeder klar denkende Mensch kann aber ungefähr hochrechnen welche Mengen von diesen Medikamenten man bräuchte um eine Pfütze (!!!) damit in ausreichender Menge zu ‘vergiften‘.

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Es muss jetzt niemand (wieder mal dringend) Giftköder-Trainingseinheiten buchen, weil angeblich die halbe Welt Hunde töten möchte…
Wasserpfützen können durchaus Gefahren wie Leptospirose, Botulismus o.ä. Keime bergen, dies ist aber ein anderes Thema und hat nichts mit vermeintlichen KO-Tropfen zu tun.
Gerade bei ungenauen Angaben ohne konkrete Quelle wie Ortsangabe, Verfasser o.ä. und wie hier der allgemeinen Aussage „Tierärzte warnen…“ sollte immer der Wahrheitsgehalt angezweifelt werden. Auch wenn bei Google nur eine einzige Quelle diesbezüglich existiert, kann man durchaus skeptisch werden!
Im Zweifelsfall einfach mimikama (ein auf Spenden angewiesener Verein) anschreiben – dort geht man solchen Meldungen nach und überprüft sie, um dann öffentlich und großflächig vor solchen Falschmeldungen zu warnen…
Tierarzt Sebastian Goßmann (aus Engelskirchen nahe Köln)

Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals herzlich für die Erwähnung im Jahre 2017.

Ergebnis:

Diese Warnung kursiert seit einigen Jahren. Zudem fehlen jegliche Angaben zu den Hunden, die angeblich nach der Aufnahme von Wasser aus den mit K.O.-Tropfen vergifteten Pfützen gestorben sind.

Wasserpfützen können allerdings Gefahren wie Leptospirose, Botulismus o.ä. Keime bergen, die mit vermeintlichen K.O.-Tropfen jedoch nichts zu tun haben.

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)