Die Europäische Union hat eine Offensive gegen Inhalte wie Pornografie auf Instagram und Gewalt auf TikTok gestartet. Mit der Einführung einer neuen Datenbank verstärkt die EU den Druck auf diese Plattformen und weitere, um die Verbreitung problematischer Inhalte einzudämmen. Fünf Monate nach dem Start der Initiative wird deutlich: Die Plattformen stehen vor großen Herausforderungen, und Experten fordern mehr Transparenz in der Moderation dieser digitalen Räume.

In den Weiten sozialer Netzwerke wächst die Sorge um die Verbreitung von Gewalt, Hassrede und Pornografie. Die EU hat darauf mit der Schaffung einer umfassenden Datenbank reagiert, die Licht ins Dunkel der Content-Moderation bringt. Diese Plattform bietet Einblicke, welche Inhalte von Netzwerken wie TikTok, Instagram und weiteren gelöscht oder eingeschränkt werden. Die ersten Analysen zeigen: TikTok löscht prozentual deutlich mehr Inhalte als Instagram, ein Indiz für die unterschiedlichen Herausforderungen und Schwerpunkte der Plattformen.

Der Digital Services Act und seine Auswirkungen

Der kürzlich in Kraft getretene Digital Service Act (DSA) der EU zwingt Internetplattformen zur Offenlegung ihrer Moderationspraktiken. Mehr als 16 große Plattformen haben sich bereits an die Meldepflicht gehalten, was zu einer bisher unerreichten Transparenz führt. Besonders auffällig ist das Volumen der Löschungen bei TikTok im Vergleich zu Instagram und anderen Plattformen, was auf eine strengere Handhabung von Richtlinienverstößen hinweist.

Kritik und Herausforderungen bei der Content-Moderation

Die Einführung der EU-Datenbank wird von vielen Seiten begrüßt, doch es gibt auch Kritik. Experten bemängeln die Tiefe der Einblicke und die Abhängigkeit von Selbstauskünften der Plattformen. Zudem wird die Rolle Künstlicher Intelligenz (KI) bei der Moderation hinterfragt. Während einige die Technologie als Lösung für die Bewältigung der Flut problematischer Inhalte sehen, warnen andere vor ihren Grenzen, insbesondere bei der Erkennung von Gewalt in Videos.

Fragen und Antworten zum EU-Engagement gegen Gewalt und andere problematische Inhalte:

Frage 1: Was bezweckt die EU mit der neuen Datenbank?
Antwort 1: Die EU möchte mit der Datenbank die Transparenz über die Lösch- und Einschränkungspraktiken von Social-Media-Plattformen erhöhen und einen Vergleich der Moderationsansätze ermöglichen.

Frage 2: Wie unterscheiden sich die Moderationspraktiken von TikTok und Instagram?
Antwort 2: TikTok löscht einen höheren Anteil an Inhalten, was auf eine strengere Moderationspolitik hinweist, insbesondere im Umgang mit Gewalt und Hassrede. Instagram konzentriert sich stärker auf die Einschränkung von Pornografie.

Frage 3: Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz bei der Inhaltsmoderation?
Antwort 3: KI wird zunehmend eingesetzt, um Inhalte automatisiert zu erkennen und zu moderieren. Ihre Effektivität ist jedoch umstritten, besonders bei der Erkennung komplexer Inhalte wie Gewalt in Videos.

Frage 4: Wie reagieren die Plattformen auf den Druck der EU?
Antwort 4: Plattformen wie TikTok und Instagram haben ihre Moderationsrichtlinien angepasst und setzen sowohl auf menschliche als auch auf maschinelle Moderation, um den EU-Vorgaben gerecht zu werden.

Frage 5: Was sind die nächsten Schritte im Kampf gegen problematische Inhalte?
Antwort 5: Die EU plant, die Anforderungen an die Transparenz und Rechenschaftspflicht der Plattformen weiter zu erhöhen und fordert eine engere Zusammenarbeit mit den Plattformen zur Verbesserung der Content-Moderation.

Fazit

Die Bemühungen der EU, durch erhöhten Druck auf Social-Media-Plattformen wie Instagram, TikTok und andere, die Verbreitung von Pornografie, Gewalt und anderen problematischen Inhalten einzudämmen, markieren einen Wendepunkt in der digitalen Moderationspraxis. Die neue Datenbank bietet eine wertvolle Ressource für Transparenz und Forschung, doch der Weg zu einer effektiven Moderation ist noch weit. Es bedarf einer kontinuierlichen Anpassung der Strategien und Technologien, um die digitalen Räume sicherer zu machen.

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Quelle: tagesschau.de

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