Die schlimmen Nachrichten aus Australien reißen nicht ab, und bei dieser handelt es sich auch um keinen Fake.

In mehreren Medien wurde bereits darüber berichtet: In Australien werden seit Mittwoch aus Hubschraubern heraus Kamele erschossen, insgesamt 10.000 der Tiere werden sterben müssen, weil sie die Bewohner entlegener Ortschaften gefährden.

Anfrage in unserer Community zu einem Artikel des RND
Anfrage in unserer Community zu einem Artikel des RND

[mk_ad]

Warum werden die Tiere erschossen?

Wie „SWR3“ berichtet, erwartet Australien, wo es gerade Sommer ist, in den nächsten Tagen neue Hitzewellen, die die Dürre und damit auch die Waldbrände noch verstärken dürften. Konkret geht es um Kamele, die sich im Bundesstaat South Australia in der Nähe von Anangu Pitjantjatjara Yankunytjatjara aufhalten, wo etwa 2.300 Ureinwohner leben.

Große Herden von Kamelen seien bereits in das Gebiet auf der Suche nach Wasser und Nahrung eingedrungen, plünderten die Vorräte der Ureinwohner und verschmutzten das Trinkwasser. Die Aktion sei auch zum Wohl der Tiere, von denen viele bereits verdurstet sind oder sich gegenseit tottrampelten.

Warum gibt es überhaupt Kamele in Australien?

Darüber wundern sich so einige, da Australien ja eher als Land der Kängurus und Koalabären bekannt ist, jedoch weniger für Kamele, bei denen man zuerst an Afrika denkt.

Tatsächlich aber gibt es mehrere Hundertausend Kamele in Australien, wobei die Schätzungen stark schwanken, 2015 wurde deren Zahl auf 300.000 geschätzt, Jahre zuvor auf 800.000 bis 1 Millionen. Damals wurden ebenfalls insgesamt 160.000 Kamele erschossen, da sie sich zu einer Landplage entwickelten und den Anwohnern das Leben im Outback schwer machen.

1840 kam das erste Kamel nach Australien, zwischen 1860 und 1907 wurden insgesamt 12.000 Tiere von Siedlern aus Pakistan, Indien und Nordafrika als Lastenträger importiert. Kamele haben in Australien keine natürlichen Feinde, so verdoppele sich ihre Anzahl alle acht Jahre, so Experten wie der Biologe Glenn Edwards.

Lesen Sie auch >   Tradwives: Der gefährliche Rückfall in traditionelle Rollenbilder

[mk_ad]

Fazit

Im Vergleich zu den vorherigen Abschussaktionen und der Gesamtanzahl der Tiere in Australien sind 10.000 Kamele eher wenig. Zudem werden sie nicht „aus Spaß“ abgeschossen, sondern weil sie die Ureinwohner Australiens, die in dem betroffenen Gebiet leben, gefährden.

Artikelbild: Shutterstock / artofvisionn

Auch interessant:

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)