„Wir leben in einer Diktatur!“ Ein Satz, der in den letzten Monaten immer wieder aufgetaucht ist. Doch stimmt das? Ein Posting aus der Kategorie „Was der Anwalt sagt“ hilft beim Verständnis.

Leben wir in einer Diktatur? Das wird in Deutschland und Österreich (mit Blick auf die Pandemie) immer wieder behauptet. Rechtsanwalt Mag. Thomas Fraiß aus Wien hat auf diese Behauptung eine Antwort:

„Immer wenn ich lese, wir würden in einer Diktatur leben, muss ich an meine Oma denken. Meine Oma ist auf einem Bauernhof ohne fließendes Wasser und daher ohne WC aufgewachsen. Das Wasser musste mit Kübeln aus dem Graben daneben geholt werden.
Es gab keine Waschmaschine. Es gab keinen Geschirrspüler. Es gab kein Radio und keinen Fernseher und kein Telefon. Es gab kein Internet. Aber meine Oma hätte dafür sowieso keine Zeit gehabt, sie musste arbeiten. Auch als Kind.

Frauen hatten nichts zu sagen. Wenn sie von ihren Ehemännern verprügelt wurden, hat ihnen niemand geholfen. Nicht der Nachbar, nicht der Staat. Meine Oma hatte Glück, in ihrer Familie hatten seit Generationen die Frauen die Hosen an.

Diktatur? Unsinn!

Im Krieg ist sie von den Nazis nach Kärnten verschickt worden, wo sie am Feld arbeiten musste. Sie wurde nicht gefragt, ob sie das machen wollte, und hätte sie sich geweigert, wäre sie nicht nur mit einer Geldstrafe belegt werden. Hätte sie dagegen öffentlich demonstriert, hätte man sie in ein Lager gesteckt oder als Volksverräterin erschossen. Kein Gericht, keine Behörde hätte ihr geholfen.

Ich wage zu sagen, dass derartiges heute nicht mehr stattfindet. Ich habe keine Wahrnehmungen, die darauf hindeuten. Wer meint, in einer Diktatur zu leben, sollte deswegen einfach einmal zum Psychologen seines Vertrauens pilgern, vielleicht lässt sich da noch etwas machen.“

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