Die Behauptung

In einem Video, das angeblich von der „Bild“-Zeitung stammt, wird behauptet, der Journalist Hajo Seppelt fordere Doping-Lockerungen für die ukrainische Fußballnationalmannschaft wegen psychischer Belastungen durch den Krieg.

Unser Fazit

Das Video ist eine bewusste Fälschung. Weder die „Bild“-Zeitung noch Hajo Seppelt haben eine solche Forderung erhoben oder unterstützt.

Die verbreitete Behauptung

Kurz vor der Fußball-Europameisterschaft 2024 kursiert ein gefälschtes Video, das dem renommierten Sportjournalisten Hajo Seppelt Worte in den Mund legt. Es suggeriert, dass er wegen der psychischen Belastung der ukrainischen Spieler durch den russischen Angriffskrieg Doping-Ausnahmen für die EM fordert. Die Glaubwürdigkeit wird durch die falsche Zuordnung zur „Bild“-Zeitung erhöht. Diese Manipulation stellt nicht nur die Integrität Seppelts in Frage, sondern beeinflusst auch die Wahrnehmung der ukrainischen Nationalmannschaft negativ.

Screenshot des Videos (hier archiviert)
Screenshot des gefälschten Videos (hier archiviert)

Der Faktencheck

Die Überprüfung des Videos und der darin enthaltenen Behauptungen ergibt schnell, dass es sich um eine bewusste Fälschung handelt. Sowohl die „Bild“-Zeitung als auch Hajo Seppelt selbst haben klargestellt, dass das Video und die darin enthaltenen Aussagen frei erfunden sind. Die „Bild“-Zeitung weist jeden Zusammenhang mit dem Video zurück (vergebliche Suche auf deren Webseite bestätigt das) und Seppelt hat in mehreren Interviews bekräftigt, dass er derartige Forderungen nie gestellt hat. Zudem ist bekannt, dass ähnliche Fake News auch in der Vergangenheit im Zusammenhang mit Sportgroßereignissen verbreitet wurden, oft mit dem Ziel, Misstrauen zu säen und zu desinformieren.

Fragen und Antworten zu „Doping-Ausnahmen“:

Frage 1: Ist das Video echt?
Antwort 1: Nein, das Video ist nachweislich gefälscht.

Frage 2: Hat Hajo Seppelt Dopingausnahmen für ukrainische Spieler gefordert?
Antwort 2: Nein, Hajo Seppelt hat eine solche Forderung nie erhoben.

Frage 3: Hat die „Bild“-Zeitung über Doping-Ausnahmen berichtet?
Antwort 3: Nein, auf der Website der „Bild“-Zeitung finden sich keine Belege für eine solche Berichterstattung.

Frage 4: Wer könnte von der Verbreitung solcher Fakes profitieren?
Antwort 4: Typischerweise profitieren Akteure, die Misstrauen säen und Desinformation verbreiten wollen, insbesondere in geopolitischen Kontexten.

Frage 5: Wie sollte mit solchen Fakes umgegangen werden?
Antwort 5: Es ist wichtig, die Glaubwürdigkeit und Herkunft von Informationen zu überprüfen, bevor man sie weitergibt.

Fazit

Falschinformationen wie das gefälschte Video über Hajo Seppelt sind Teil einer umfassenderen Desinformationsstrategie, die darauf abzielt, das Vertrauen der Öffentlichkeit zu untergraben und Spannungen zu schüren. Es ist wichtig, Informationen kritisch zu hinterfragen und ihre Quellen sorgfältig zu prüfen. Wir ermutigen die Leserinnen und Leser, sich weiterhin über vertrauenswürdige Kanäle zu informieren und bewusst gegen die Verbreitung von Falschinformationen vorzugehen.

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Quelle: dpa-factchecking ;

siehe auch: Fußball-EM als Zielscheibe russischer Desinformation: Joachim Löw im Fokus

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)