Die Behauptung

Der Ehemann von Ursula von der Leyen, Heiko von der Leyen, arbeitet bei Orgenesis, einem Biotech-Unternehmen. In sozialen Netzwerken wird behauptet, Pfizer gehöre dieses Unternehmen, was eine Verbindung zur Impfstoffbeschaffung der EU impliziert.

Unser Fazit

Diese Behauptung ist falsch. Weder besitzt Pfizer Anteile an Orgenesis, noch gibt es eine Verbindung zwischen dem Ehemann von Ursula von der Leyen und dem Pharmakonzern Pfizer.

Gerüchte/Behauptungen

Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wurden in den sozialen Netzwerken viele Fehlinformationen verbreitet. Eine dieser Behauptungen betrifft die angebliche Verbindung zwischen dem Pharmakonzern Pfizer und dem Biotech-Unternehmen Orgenesis, bei dem Heiko von der Leyen, der Ehemann der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, arbeitet. In einigen Beiträgen in sozialen Netzwerken wird behauptet, dass Pfizer Orgenesis besitzt und damit ein Interessenkonflikt im Zusammenhang mit der Beschaffung von Impfstoffen für die EU unterstellt. Diese Behauptung hat vor allem in den letzten zwei Jahren für Verwirrung gesorgt.

Bewertung

Es gibt keine Beweise dafür, dass Pfizer Eigentümer von Orgenesis ist. Eine Verbindung zwischen Heiko von der Leyen und Pfizer ist daher nicht gegeben. Die Behauptungen in den sozialen Netzwerken sind haltlos und entbehren jeder faktischen Grundlage.

Fakten zu Orgenesis und Pfizer

Über Heiko von der Leyen und Orgenesis GmbH
Heiko von der Leyen ist seit September 2020 medizinischer Direktor bei Orgenesis. Orgenesis ist ein auf Zell- und Gentherapien spezialisiertes Biotechnologieunternehmen. Es handelt sich um ein börsennotiertes Unternehmen, das den Großteil seiner Anteilseigner offenlegen muss.

Börsennotierung und Aktionärsstruktur
Als börsennotiertes Unternehmen ist Orgenesis verpflichtet, Anteilseigner, die mehr als fünf Prozent der Aktien halten, der US-Börsenaufsicht zu melden. Eine Überprüfung der Datenbank der US Securities and Exchange Commission und der NASDAQ ergab keine Hinweise darauf, dass Pfizer Anteile an Orgenesis hält. Sollten Anteile gehalten werden, wären diese so gering, dass sie keinen signifikanten Einfluss auf die Unternehmensführung hätten.

Hintergrund der Vorwürfe
Die Deutsche Presse-Agentur hat bereits vor zwei Jahren einen Faktencheck zu diesen Behauptungen veröffentlicht. Auch heute gibt es keine neuen Informationen, die die Behauptungen stützen könnten. Die Gerüchte sind vermutlich im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Impfstoffbeschaffung durch die EU entstanden.

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Politischer Kontext
Ursula von der Leyen steht seit einiger Zeit wegen der Impfstoffbeschaffung der EU in der Kritik. Die Europäische Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen die EU-Kommission wegen Unregelmäßigkeiten bei den Verträgen mit Pfizer eingeleitet. Diese Untersuchung steht jedoch in keinem Zusammenhang mit der Firma Orgenesis oder Heiko von der Leyens Tätigkeit dort.

Gesetzliche Anforderungen
Die Transparenzanforderungen für börsennotierte Unternehmen stellen sicher, dass wesentliche Beteiligungen veröffentlicht werden müssen. Da es keine Hinweise auf eine wesentliche Beteiligung von Pfizer an Orgenesis gibt, können die Behauptungen eindeutig als falsch eingestuft werden.

Fazit

Es ist wichtig, bei der Verbreitung von Informationen in sozialen Netzwerken skeptisch zu sein und Quellen kritisch zu hinterfragen. Unbegründete Behauptungen können zu Missverständnissen und unnötiger Verunsicherung führen. Offizielle Berichte und Faktenchecks, wie sie von Nachrichtenagenturen und Börsenaufsichtsbehörden durchgeführt werden, sind verlässliche Informationsquellen.

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Quelle: dpa-factchecking

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