Kinder überschätzen eigene Cybersicherheitsexpertise

Hälfte der Kinder kann Phishing-Webseiten nicht erkennen. Zwei Drittel geben persönliche Informationen in sozialen Medien preis.

Autor: Tom Wannenmacher

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Kaspersky hat in einer europaweiten Studie [1] Kinder und Jugendliche (11 bis 15 Jahre) sowie Erwachsene ab 16 Jahren in Deutschland zu ihren Cybersicherheitskenntnissen befragt. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Viele Kids geben sich zu selbstsicher – fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) kann Phishing-Versuche nicht erkennen. Hinzu kommt, dass Erwachsene kaum in der Lage sind, Kinder und Jugendliche bei Fragen der Cybersicherheit zu unterstützen. Denn 43 Prozent haben laut eigener Aussage keinerlei Expertise.

Fast alle (94 Prozent) in Deutschland nutzen das Internet [2]. Dabei liegt die durchschnittliche tägliche Nutzungsdauer von Jugendlichen bei etwa 3,5 Stunden. Mit dem Surfen im Internet gehen allerdings auch Cyber-Risiken wie Malware oder Doxxing einher. Die aktuelle Kaspersky-Umfrage unter Kindern und Jugendlichen zwischen 11 und 15 Jahren zeigt, dass diese ihr Wissen diesbezüglich überschätzen. Tatsächlich glauben 75 Prozent der Befragten in der Bundesrepublik, sie verfügten über gute Kenntnisse in Sachen Cybersicherheit, 24 Prozent bescheinigen sich selbst sogar das Label „Profi“.

Diese Selbsteinschätzung spiegelt allerdings nicht die Realität wider. Denn 70 Prozent der Kids geben gleichzeitig zu, anfällig für Phishing-Angriffe zu sein. Zudem wurden den Befragten elf Screenshots der Plattformen Amazon, Apple und Ebay, die zur Eingabe von Account-Daten oder Aktionen aufrufen, vorgelegt; bei sechs handelte es sich um Phishing-Webseiten. Diese wurden im besten Fall von 68 Prozent der Jugendlichen als solche erkannt, im schlechtesten Fall allerdings nur von weniger als der Hälfte (48 Prozent). Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Mehrheit (54 Prozent) tatsächlich bereits von solchen Angriffen betroffen war.

Dass die jüngere Generation gefährdet ist, liegt unter anderem auch an deren Bereitschaft, persönliche Daten wie Namen oder Geburtsdatum in sozialen Medien zu teilen. Fast zwei Drittel (65 Prozent) gaben schon einmal solche Daten an. 68 Prozent beteiligen sich zudem an Frage-Antwort-Spielen im Netz und nennen dort etwa die Namen ihrer Haustiere oder ihrer Lieblingsfernsehsendungen. Solche Spiele können Cyberkriminelle zur Spionage nutzen, um an persönliche Daten und Informationen zu kommen.

Von den Älteren ist kaum Hilfe zu erwarten

Während etwa drei von vier Jugendlichen (74 Prozent) ihren Eltern oder anderen Erwachsenen schon mindestens einmal bei der Identifikation von Phishing-Betrugsversuchen geholfen haben, sieht es umgekehrt deutlich schlechter aus. Nur 47 Prozent der Befragten ab 16 Jahren konnten Jüngere bei solchen Fragen bereits unterstützen. Hintergrund dafür ist oft mangelndes Verständnis, denn 43 Prozent in dieser Altersgruppe sagen, dass sie gar keine Kenntnisse in Sachen Cybersicherheit hätten. Entsprechend gibt jeder Vierte (25 Prozent) zu, bereits selbst Opfer von Phishing-Angriffen geworden zu sein.

„Zwischen der Selbsteinschätzung und dem tatsächlichen Wissen hinsichtlich Cybersicherheit herrscht bei Kindern und Jugendlichen eine ziemliche Kluft“, erklärt Marco Preuß, Deputy Director des Global Research and Analysis Teams (GReAT) bei Kaspersky. „Ihre falsche Selbsteinschätzung macht sie angreifbar. Daher ist es zwingend notwendig, dass mehr für die Aufklärung hinsichtlich der Gefahren im Internet getan wird – und zwar generationsübergreifend. Denn auch ältere Nutzer weisen hier Defizite auf. Eltern sollten sich zusammen mit ihren Kindern über aktuelle Cybergefahren informieren und diese miteinander besprechen, um so ein gemeinsames Cybersicherheitsbewusstsein aufzubauen.“

Der vollständige Kaspersky-Report „Overconfident and over exposed: Are Children Safe Online?“ ist verfügbar unter https://kas.pr/h2cq


[1] https://kas.pr/h2cq/  Kaspersky hat für die Studie „Overconfident and over exposed: Are Children Safe Online?“ das Marktforschungsinstitut Censuswide damit beauftragt, in acht europäischen Ländern (Großbritannien, Frankreich, Spanien, Portugal, Griechenland, Niederlande, Deutschland und Italien) 6.382 Kinder und Jugendliche (im Alter von 11 bis 15 Jahren) sowie 6.665 Personen ab 16 Jahren nach ihrem Wissen über Cybergefahren zu befragen. Jeweils 1.000 Probanden aus beiden Gruppen kamen aus Deutschland.

[2] https://de.statista.com/themen/3207/internetnutzung-durch-kinder-und-jugendliche/#topicOverview

Quelle: Pressemeldung / Kaspersky

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