„Klickarbeit“: Afrikas Rolle im KI-Zeitalter

Prekäre Arbeit für globale Technologie-Giganten in Uganda und Kenia

Autor: Claudia Spiess

Wir brauchen deine Hilfe – Unterstütze uns!
In einer Welt, die zunehmend von Fehlinformationen und Fake News überflutet wird, setzen wir bei Mimikama uns jeden Tag dafür ein, dir verlässliche und geprüfte Informationen zu bieten. Unser Engagement im Kampf gegen Desinformation bedeutet, dass wir ständig aufklären und informieren müssen, was natürlich auch Kosten verursacht.

Deine Unterstützung ist jetzt wichtiger denn je.
Wenn du den Wert unserer Arbeit erkennst und die Bedeutung einer gut informierten Gesellschaft für die Demokratie schätzt, bitten wir dich, über eine finanzielle Unterstützung nachzudenken.

Schon kleine Beiträge können einen großen Unterschied machen und helfen uns, unsere Unabhängigkeit zu bewahren und unsere Mission fortzusetzen.
So kannst du helfen!
PayPal: Für schnelle und einfache Online-Zahlungen.
Steady: für regelmäßige Unterstützung.

Die Welt der Technologie entwickelt sich rasant, und künstliche Intelligenz (KI) steht im Zentrum dieses Fortschritts. Doch hinter den Kulissen dieser glitzernden Zukunft verbirgt sich eine weniger bekannte Realität: In Afrika, genauer gesagt in Uganda und Kenia, trainieren junge Menschen in mühsamer, monotoner Handarbeit die KI-Systeme großer Technologiekonzerne wie Meta, Nasa und Tesla.

Dies geschieht unter prekären Bedingungen, die Fragen nach der Ethik und Nachhaltigkeit solcher Arbeitsverhältnisse aufwerfen.

Die unsichtbare Handarbeit hinter KI

In einem großen, stickigen Raum in Kampala, Uganda, arbeiten 150 junge Menschen dicht gedrängt hinter Computern. Ihre Aufgabe ist es, KI-Systeme durch wiederholtes Anklicken von Bildern zu trainieren – sei es das Markieren von reifen Äpfeln für eine Erntedrohne oder das Nachzeichnen von Fahrbahnmarkierungen für autonome Fahrzeuge.

Diese scheinbar einfache Aufgabe ist entscheidend für das Funktionieren und die Genauigkeit der KI. Ohne diese „Klickarbeit“ gäbe es viele der heutigen technologischen Innovationen nicht.

Die Rolle von Sama und anderen Start-up-Unternehmen

Im Zentrum dieser Entwicklung steht Sama, ein Start-up-Unternehmen in Afrika, das diese arbeitsintensiven Aufgaben für internationale Tech-Giganten übernimmt.

Neben Sama gibt es zahlreiche ähnliche Unternehmen auf dem afrikanischen Kontinent, die sich auf das Training von KI spezialisiert haben. Auf den ersten Blick scheinen diese Start-ups Chancen und Möglichkeiten in ihre Länder zu bringen. Doch die Realität ist komplexer und hat viele Schattenseiten.

Prekäre Arbeitsverhältnisse

Trotz des modernen und hippen Erscheinungsbildes von Firmen wie Sama sind die Arbeitsbedingungen oft monoton und unterbezahlt. Die Mitarbeiter, die die KI-Systeme trainieren, benötigen keine besonderen Fähigkeiten oder Bildungsabschlüsse. Sie werden intern ausgebildet, oft ohne jegliche Vorkenntnisse im Umgang mit Computern. Ihre Arbeit besteht hauptsächlich aus repetitiven Klicks, wobei jede Mausbewegung von einer Software registriert wird.

Auswirkungen auf den afrikanischen Arbeitsmarkt

Angesichts hoher Geburtenraten und grassierender Jugendarbeitslosigkeit in vielen afrikanischen Ländern sind Jobs bei Firmen wie Sama begehrt, auch wenn sie monoton und schlecht bezahlt sind. Für viele junge Menschen in Uganda und Kenia bieten diese Jobs eine seltene Chance, überhaupt eine Anstellung zu finden.

Die Bezahlung ist zwar oft gering, liegt aber immer noch über dem, was ungelernte Arbeiterinnen und Arbeiter in Uganda üblicherweise verdienen.

Kritische Perspektiven

Experten wie Nanjira Sambuli, eine kenianische Politikanalystin und Expertin für digitale Gleichberechtigung, fragen nach den langfristigen Folgen solcher Jobs. Handelt es sich wirklich um sinnvolle und sichere Jobs mit Zukunftsperspektive?

Sambuli weist darauf hin, dass viele dieser Jobs befristet sind und die Beschäftigten nach Projektende oft wieder arbeitslos sind. Zudem gab es in der Vergangenheit Fälle, in denen die Arbeitsbedingungen bei Sama als fragwürdig entlarvt wurden, einschließlich der Vertragsbedingungen und der Art der zu bearbeitenden Inhalte.

Ein Aufruf zum Wandel

Dieser Artikel beleuchtet die Schattenseiten der glänzenden Welt der KI und Technologie, insbesondere die Rolle, die afrikanische Arbeitskräfte in diesem Sektor spielen. Er ruft zum Umdenken auf, sowohl bei afrikanischen Politikern, die Arbeitsrechte und Mindeststandards definieren müssen, als auch bei internationalen Technologieunternehmen, die ihre ethischen Standards überprüfen sollten.

Die Geschichte von Sama und ähnlichen Unternehmen in Afrika sei ein mahnendes Beispiel dafür, dass Fortschritt nicht auf Kosten der am wenigsten Privilegierten gehen dürfe.

Fragen und Antworten:

Frage 1: Was sind die Hauptaufgaben der Arbeiterinnen und Arbeiter bei Sama?
Antwort 1: Die Hauptaufgabe der Arbeiterinnen und Arbeiter bei Sama besteht darin, KI-Systeme durch wiederholtes Anklicken und Markieren von Bildern zu trainieren. Diese Aufgaben sind entscheidend für die Entwicklung und Genauigkeit von KI in verschiedenen Anwendungsbereichen wie autonomes Fahren oder automatisierte Erntesysteme.

Frage 2: Warum sind Jobs bei Unternehmen wie Sama in Uganda und Kenia so begehrt?
Antwort 2: Trotz der Monotonie und der geringen Bezahlung bieten Jobs bei Unternehmen wie Sama in Ländern mit hoher Jugendarbeitslosigkeit und begrenzten Beschäftigungsmöglichkeiten eine seltene Chance auf einen Arbeitsplatz. Die Bezahlung liegt oft über dem, was ungelernte Arbeitskräfte normalerweise verdienen.

Frage 3: Was sind die Herausforderungen und Schattenseiten dieser Art von Arbeit?
Antwort 3: Zu den Herausforderungen und Schattenseiten zählen monotone, sich wiederholende Tätigkeiten, geringe Bezahlung, befristete Arbeitsverträge und psychische Belastungen durch die Art der zu bearbeitenden Inhalte. Darüber hinaus bestehen Bedenken hinsichtlich der langfristigen Beschäftigungsperspektiven und der ethischen Standards der Arbeitsbedingungen.

Frage 4: Welche Rolle spielt die internationale Gemeinschaft bei dieser Art von Arbeit?
Antwort 4: Die internationale Gemeinschaft, insbesondere die Technologieunternehmen, die solche Arbeitskräfte beschäftigen, tragen eine große Verantwortung. Sie sollte ethische Standards überprüfen und sicherstellen, dass der Fortschritt nicht auf Kosten der Rechte und des Wohlergehens der Arbeitnehmer geht.

Frage 5: Was sollte getan werden, um die Situation zu verbessern?
Antwort 5: Um die Situation zu verbessern, müssen afrikanische Politiker Arbeitsrechte und Mindeststandards definieren. Gleichzeitig müssen internationale Technologieunternehmen ihre ethischen Standards überprüfen und sicherstellen, dass sie nicht zur Ausbeutung von Arbeitskräften beitragen. Es bedarf eines ganzheitlichen Ansatzes, der sowohl die lokale als auch die globale Ebene einbezieht.

Fazit: Ein Aufruf zum Handeln

Dieser Artikel beleuchtet die oft übersehenen Aspekte der KI-Entwicklung und appelliert an das Bewusstsein, dass technologischer Fortschritt ethisch verantwortungsvoll gestaltet werden muss.

Quelle: derStandard – Simone Schlindwein / Südwind-Magazin

Um über weitere Entwicklungen informiert zu bleiben, empfehlen wir, den Mimikama-Newsletter zu abonnieren. Für vertiefende Einblicke bieten wir auch Online-Vorträge und Workshops zu unterschiedlichen Themen an.

Das könnte Sie auch interessieren:

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.