Vom “einfachen” Auslesen bis hin zur Möglichkeit, das Adressbuch direkt hochzuladen – manche Apps wollen es ganz genau wissen, doch was passiert danach?

Wie unser Kooperationspartner checked4you berichtet, sollte man ganz genau forschen, wenn Apps das Adressbuch auslesen wollen.

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Quelle: checked4you

Du kennst das sicher: Du installierst eine App, die unter ihren Berechtigungswünschen den Zugriff auf deine Kontakte fordert. Und was passiert dann mit den Einträgen? Wir erklären das an den Beispielen Snapchat und Facebook.

Bei Snapchat werden die Daten aus deinem Adressbuch mit den Profilen aller Snapchat-Nutzer abgeglichen und laut Snaps Datenschutzerklärung kann es sein, dass Informationen über dich zusammengeführt werden. Was heißt das konkret? Ein Beispiel: Du hast bei Snapchat deine Handynummer nicht angegeben – Gründe dafür gibt’s ja einige.

Andere Snapchatter haben die Nummer in ihrem Adressbuch und noch weitere Rufnummern von dir gespeichert. Die könnte Snapchat dann auch kennen und dir zuordnen. Die App lässt sich glücklicherweise auch nutzen, wenn man den Zugriff auf die Kontakte nicht erlaubt.

Genauso Facebook. Die gehen noch weiter: Die App bietet dir die Möglichkeit, dein Adressbuch direkt hochzuladen. Das lässt sich in den App-Einstellungen deaktivieren und bei den aktuellen Facebook-Nutzungsbedingungen solltest du das unbedingt machen.

Wie, das zeigen wir hier:

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Snapchat-Start

Wenn Snapchat nach dem ersten Start fragt, ob es auf deine Kontakte zugreifen darf, tippe auf „nicht erlauben“. Die Bilder zeigen die Android-App in der Version 10.34.5.0.

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Snapchat-Freunde

Wenn du auf den Geist oben links klickst, …

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Snapchat-Freunde

…kannst du neue Freunde bei Snapchat hinzufügen.

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Freunde hinzufügen

Von den verschiedenen Möglichkeiten solltest du „Freunde adden“ oder „Snapcode“ nutzen. So weißt du sicher, dass deine Freunde, die du suchst, bei Snapchat sind und somit in die Nutzung ihrer Daten durch den Dienst eingewilligt haben.

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Facebook: Menü öffnen

Damit das Adressbuch nicht zu Facebook übertragen wird, tippst du oben rechts in der App auf die drei Linien. Die Bilder zeigen die Android-App in der Version 176.0.0.42.87.

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Einstellungen öffnen

Nach unten scrollen und auf „Einstellungen und Privatsphäre“ tippen. Es klappen weitere Menüpunkte auf – tippe auf „Einstellungen“.

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Medien und Kontakte

Nach unten scrollen und „Medien und Kontakte“ antippen.

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Kontakte hochladen deaktivieren

Den Schieber bei „Kontakte fortlaufend hochladen“ antippen und so die Funktion deaktivieren. Dummerweise werden bereits hochgeladene Kontakte dadurch nicht gelöscht. Das musst du selbst machen. Wie das geht, liest du in unserem Artikel Hochgeladene Kontakte bei Facebook löschen.

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Infotext

Wenn du auf den Text „Kontakte fortlaufend hochladen“ tippst, erfährst du Folgendes:

„Infos über deine Kontakte in deinem Adressbuch wie z. B. Namen, Telefonnummern und Spitznamen werden an Facebook gesendet, damit du und andere Mitglieder schneller Freunde finden und wir einen besseren Service anbieten können.“

Stell dir vor, es gibt Leute in deinem Freundeskreis, die Facebook ganz bewusst zum Beispiel ihre Handynummer nicht verraten. Aber über dich gelangt die Nummer doch ins Netzwerk. Blöde Sache, oder?!

Statt auf „Los geht’s“ zu tippen, solltest du lieber über den Pfeil oben links zurück gehen.

WhatsApp und Facebook

Verschärft wird die Angelegenheit dadurch, dass WhatsApp (das ja zu Facebook gehört) seine AGB im August 2016 dahingehend geändert hat, dass Informationen der App auch an Facebook weitergegeben werden sollen. Wenn dazu auch die Kontakte gehören – wovon auszugehen ist – dann gelangen deren Nummern somit doch wieder an Facebook (und z. B. an Instagram, die auch zu Facebook gehören …).

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WhatsApp schrieb 2016 selbst in seinen FAQ zum Thema, dass man der Verwendung der Daten zu Werbezwecken widersprechen könne, um gleich danach zu ergänzen: „Die Facebook-Unternehmensgruppe wird diese Information trotzdem erhalten…“.

Und das sind nur Beispiele – unser Rat gilt natürlich für jede App, die Zugriff auf deine Kontakte fordert: Überlege dir genau, welche App zugreifen darf und was die Betreiber mit den Daten machen wollen!

Denn du hast die Verantwortung dafür!

Noch ein Tipp

In iOS und Windows kannst du in den Einstellungen der Betriebssysteme jeder einzelnen App bereits eingeräumte Rechte wieder entziehen. Bei Android funktioniert das leider erst ab Version 6 (Marshmallow).

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)