Um von A nach B zu kommen, werden seit einigen Jahren gerne die Dienste von privaten Fahrtunternehmen in Anspruch genommen.

Doch während bei Taxis der Preis recht transparent während der Fahrt durch das Taxameter sichtbar, aber vorher nicht bekannt ist, werden bei Uber & Co die Preise per App bereits vorher eingeblendet. Dies ist natürlich gerade bei knapperen Geldbeutel praktisch – doch wie sich diese Preise berechnen, ist nicht immer offensichtlich.

So gibt es nun anscheinend Indizien, dass Uber sogar den Akkustand des Handys mit in die Preisgestaltung mit einbezieht, wie in diesem Sharepic behauptet wird:

Trickst Uber bei den Preisen?
Screenshot: mimikama.org

Auf Deutsch übersetzt schreibt der Nutzer auf Twitter:

„Das Smartphone links hat weniger Akku als das Smartphone rechts. Bolt, Uber etc. erhöhen den Preis relativ zum Akkustand (ja, das können und machen sie)“

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Der Originaltweet mit dem Foto ist leider gelöscht worden, so dass man nicht mehr sehen kann, ob der Akkustand wirklich niedriger ist. Doch wird bereits seit Jahren vermutet, dass Uber die Preise an den Akkustand koppelt, und 2016 sagte sogar Keith Chen, Leiter der Wirtschaftsforschung bei Uber, in dem Podcast „This is your Brain„, dass Leute mit höherer Wahrscheinlichkeit mehr zahlen, wenn es beispielsweise regnet oder der Akku des Handys nur noch schwach ist.

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Könnte die Uber-App den Handy-Akku auslesen?

Das kann sie allerdings, muss sie sogar. Denn durch das Auslesen des Handy-Akkus weiß die App, wann sie in den Stromsparmodus wechseln muss.

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Keith Chen dementiert

Laut CBC haben Verhaltensökonomen an der UCLA festgestellt, dass Fahrgäste bereit sind, bis zum 9,9-fachen des normalen Preises einer Fahrt zu zahlen, wenn der Akku des Handys nur noch sehr schwach ist. Keith Chen sagte dazu, dass dies eine interessante psychologische Beobachtung des menschlichen Verhaltens sei, betonte aber, dass das Unternehmen den Stand des Akkus nicht in die Preisentwicklung einbeziehe.

Die dynamische Preisgestaltung richte sich vielmehr danach, wie viele Fahrer in einem bestimmten Gebiet angefordert werden: Je mehr Leute ein Uber anfragen, umso höher wird der Preis, um Fahrer, die weiter außerhalb des Gebietes unterwegs sind, zu ermutigen, dort hinzufahren.

Fazit

Es ist unklar, ob Uber tatsächlich den Stand des Handy-Akkus als Preisgrundlage nimmt. Zwar ist auf dem linken Foto tatsächlich ein höherer Preis für die gleiche Strecke als auf dem rechten Foto zu sehen, dies kann aber auch daran liegen, dass eventuell auf dem linken Foto der Fahrer später angefordert wurde und der Preis wegen erhöhterem Aufkommen höher ist.
Keith Chen widerspricht, dass diese Methode bei der Preiskalkulation angewendet wird, theoretisch wäre dies durchaus möglich.

Sicherheitshalber laden wir unser Handy aber trotzdem mal bis zum Anschlag auf, bevor wir ein Uber bestellen. Man weiß ja nie… 😉

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)