Kühe mit einem Loch im Bauch

Autor: Kathrin Helmreich

Gibt es sie wirklich? Die Kühe mit Loch im Magen, das einfach zugestöpselt werden kann?

Wir erhielten erneut Anfragen zu einem Facebook-Beitrag, in dem behauptet wird, dass es Kühe gibt, die mit einem Loch im Bauch leben müssen.

Hinweis!
Dieser Artikel enthält KEINE Wertung zu dem Verfahren, sondern BESCHREIBT lediglich, was eine Fistulierung ist.

Diese so genannten Fistelkühe seien für die Forschung äußerst wichtig und die Kühe würden dabei keine Schmerzen empfinden.

Es geht um diesen Beitrag, der so oder so ähnlich auf Facebook geteilt wird:

Stimmt es also? Gibt es solche Kühe mit Loch im Bauch wirklich?

[vc_message message_box_color=“green“ icon_fontawesome=“fa fa-check“]Ja! Diese Kühe gibt es wirklich. Es handelt sich um KEINEN FAKE![/mk_info]

 

Wie in dem Beitrag richtig erkannt, geht es hier um Forschung, um den weltweiten Methanausstoß zu verringern.

Denn was all diese Tiere gemeinsam haben, ist das Vormagensystem mit Pansen, der quasi eine riesige Gärkammer ist, in der das Futter durch Bakterien fermentiert wird. Dieser Pansen hat für die Fütterung der Tiere eine ganz besondere Bedeutung, denn die Bakterien, die hier leben, machen es Kühen möglich, selbst unter schweren Bedingungen mit fast unverdaulicher Nahrung (Stroh, Heu, Holz, etc.) noch ausreichend Energie zu gewinnen.

Nicht nur für die Forschung, sondern auch für das Tier

Das Problem: Dabei entsteht Methan, was ein starkes Treibhausgas ist. Ein Grund für die Existenz von Fistelkühen ist also zu erforschen, wie man den Ausstoß von Methan durch die richtige Fütterung minimieren kann und dabei trotzdem genug Milch oder Fleisch zu produzieren.

Auch kann man so viel einfacher und schonender für die Tiere die Verdauung erforschen und viele wichtige Fragen klären, die zum Umweltschutz und für die Ernährung wichtig sein können.

Ein weiterer Punkt ist medizinische Hilfe für andere Tiere: In meiner Zeit an der Tierärztlichen Hochschule Hannover hatten wir in den Kliniken verschiedene Fisteltiere, die vielen ihrer Artgenossen das Leben gerettet haben.

Denn wenn eine Kuh, Schaf oder Ziege zu viel Getreide, Brot oder ähnliche schlecht verträgliche Nahrung frisst, „kippt der Pansen um“ wie das biologische Gleichgewicht in einem Gewässer.

Alle „guten“ Bakterien sterben und die Kuh kann zum einen ihr Futter nicht mehr verarbeiten, zum anderen vergiftet sie sich durch die Bakterien, die sich nun im Pansen ansiedeln und zum Beispiel Alkohol produzieren (gar nicht gut für die Kuh).

Der Pansen ist dann meist übersäuert und alle „guten“ Bakterien sind tot. Um nun das Tier zu retten, wird der Pansen abgepuffert und mit Pansenflüssigkeit von gesunden Kühen neu angeimpft, also die benötigten Bakterien dort neu angesiedelt. Dafür wird von gesunden Kühen mit Fistel der Pansensaft abgezogen und an die Empfängerkuh gegeben.

 

Quellen:

YouTube

SRF

Rinderskript

Universität Hohenheim

Autor: Anke M. – mimikama.org
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