Auf Verkaufsplattformen sollen Bezahlung und Versand oftmals über dubiose Kurierdienste abgewickelt werden – die allerdings Fake sind!

Betrügerische KäuferInnen auf Kleinanzeigenplattformen wollen die Zahlung und Abholung Ihres inserierten Produktes über den „Kurierdienst der Post“ oder über eine „ebay Selling“-Plattform abwickeln. Dazu senden die KäuferInnen Ihnen Links zu den jeweiligen Diensten. Die Webseiten wirken erstmals professionell. Es scheint, als gehören sie tatsächlich zur Post bzw. zu ebay. Aber: Diese Seiten sind gefälscht und dienen lediglich der Betrugsmasche!

Betrugsmasche mit dem Kurierdienst „ebay Selling“

Sie haben ein Produkt auf einer Kleinanzeigenplattform inseriert. Ein Interessant meldet sich und möchte es kaufen. Die Person kann das Produkt aber nicht selbst abholen. Leider ist er oder sie gerade im Ausland oder in Quarantäne. Als Lösung schlägt Ihnen der Käufer oder die Käuferin eine Abwicklung über „ebay Selling“ – einer Dienstleistung, angeblich von ebay, zur Abwicklung von Zahlung und Versand – vor.
Der betrügerische Käufer oder die betrügerische Käuferin sendet Ihnen auch gleich einen Link zu „ebay Selling“: ebay-pay-de.pay

Eine der betrügerischen Handelsplattformen
Eine der betrügerischen Handelsplattformen, Screenshot: Watchlist Internet

Auf der „ebay Selling“-Webseite ist das Produkt, das Sie verkaufen wollen, bereits angelegt. Ihnen wird vermittelt, dass das Produkt auch schon bezahlt wurde. Sie sind von Ihrem Geld nur einen Klick entfernt.

Wer auf „Holen Sie sich Gelder“ klickt, tappt in die Falle

Wenn Sie auf den Button „Holen Sie sich Gelder“ klicken, werden Sie nach Ihren Kreditkartendaten gefragt. Diese werden benötigt, um Ihnen das Geld vom Käufer oder der Käuferin zu übermitteln. Eigentlich sogar logisch, wäre das eine echte Dienstleistung zur Zahlungsabwicklung. Aber: Der Kurierdienst „ebay Selling“ ist Fake und gehört nicht zu ebay!
Über WhatsApp- und Chatnachrichten auf „ebay Selling“ versuchen die Kriminellen Sie zur Eingabe Ihrer Bank- und Kreditkartendaten zu bewegen. Führen Sie dort Ihre Kreditkartendaten an, landen diese direkt bei den Kriminellen.
Die Kriminellen führen dann parallel eine Überweisung mit Ihrer Kreditkarte aus. Da Transaktionen aber durch eine Zwei-Stufen-Authentifizierung geschützt sind, müssen Sie diese nochmals freigeben. Die Kriminellen behaupten:

  • „Sie erhalten nun eine Push-Benachrichtigung in der Bank-App, bestätigen Sie diese und das Geld wird Ihrem Konto gutgeschrieben.“
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oder

  • „Wir werden jetzt versuchen, Sie zu bezahlen. Sie erhalten jetzt eine Push-Benachrichtigung, bestätigen Sie diese und das Geld wird Ihrem Konto gutgeschrieben.“

oder

  • „Bestätigen Sie die Push-Benachrichtigung in der Bank-App.“
Achtung: Geben Sie die Zahlung in Ihrer Bank-App frei, erhalten Sie nicht – wie von den Kriminellen behauptet – Geld. Im Gegenteil: Sie überweisen den Kriminellen Geld!

Betrugsmasche „Kurierdienst der Post“

Die Betrugsmasche mit dem angeblichen Kurierdienst der Post funktioniert ähnlich. Auch hier können die vermeintlichen KäuferInnen das Produkt nicht selbst abholen. Daher schlagen sie den Kurierdienst der Post vor, um das Produkt abholen zu lassen. Die betrügerischen KäuferInnen senden den VerkäuferInnen einen Link, der aber nicht auf die echte Seite der Post führt, deswegen immer genau auf die URL (Internet-Adresse) achten!
Stimmen Sie zu, die Abwicklung über den „Kurierdienst der Post“ durchzuführen, erhalten Sie umgehend einen weiteren Link zu einer Webseite. Auf dieser Webseite wird Ihnen vorgegaukelt, dass die Zahlung schon eingegangen sei. Sie müssen nur noch Ihre Kreditkartendaten anführen. Ihre Kreditkartendaten landen aber direkt bei den Kriminellen. Die Kriminellen erklären Ihnen dann, dass Sie in Ihrer Bank-App die Benachrichtigung bestätigen müssen. Tun Sie das, geben Sie aber eine Überweisung frei! Die Kriminellen stehlen Ihnen somit viel Geld.

Sie sind in die Falle getappt?

Sie haben noch nichts bezahlt und keine Kreditkartendaten eingegeben?
Dann brechen Sie den Kontakt mit den Kriminellen ab. Rechnen Sie damit, dass die Kriminellen sehr hartnäckig sein werden. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Blockieren Sie am besten die Telefonnummer der BetrügerInnen.
Melden Sie außerdem die Person bei der Kleinanzeigenplattform.
Sie haben Kreditkartendaten bekanntgegeben und Zahlungen freigegeben?
Kontaktieren Sie Ihr Kreditkarteninstitut. Fragen Sie nach, ob die Zahlung gestoppt oder zurückgeholt werden kann. Klären Sie, ob es sinnvoll ist, die Karte sperren zu lassen.
Erstatten Sie auch eine kostenlose Strafanzeige bei der Polizei. Hier wird erklärt, was Sie dabei beachten sollten.

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Quelle: Watchlist Internet
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