Faktencheck: Laschet bei Hochwasserkatastrophe mit Regenmantel vor Greenscreen?

Autor: Andre Wolf

Faktencheck: Laschet bei Hochwasserkatastrophe mit Regenmantel vor Greenscreen?
Faktencheck: Laschet bei Hochwasserkatastrophe mit Regenmantel vor Greenscreen?

Die Hochwasserkatastrophe hat derzeit das Coronavirus in puncto Falschmeldungen, Desinformationen und Manipulationen komplett abgelöst.

Es ist ein Kampf der Narrative auf Social Media. Da wird mit allen Mitteln versucht das Bild zu bauen, dass während der Hochwasserkatastrophe Politiker sich nicht die Hände schmutzig machen wollen und gar nicht erst vor Ort sind. Parallel dazu angeblich Hilfskräfte, die nicht da sind bzw. vorzeitig abziehen.

Diese sinnstiftende Erzählung kommt auch bei dem folgenden Shareable zum Zuge. Dort lautet es, dass der Ministerpräsident Armin Laschet gar nicht vor Ort gewesen sei, sondern lediglich mit einem Regenmantel vor einem Greenscreen gestanden habe. Zu sehen ist ein Foto von einem Fernsehgerät. Dazu wird geschrieben:

Das ist ja nur noch peinlich. Der steht im nassen Regenmantel im Studio vor dem Greenscreen. Ein Katastropheneinsatz wird im Hintergrund eingespielt und suggeriert er sei als Retter vor Ort.

Laschet bei Hochwasserkatastrophe mit Regenmantel vor Greenscreen?
Laschet bei Hochwasserkatastrophe mit Regenmantel vor Greenscreen?

Doch stimmt diese Aussage auch? Ist Laschet in dieser Situation wirklich nicht vor Ort, sondern lediglich eine Art „Krisendarsteller“ während der Jochwasserkatastrophe? Schauen wir auf die Fakten!

Faktencheck Laschet während Hochwasserkatastrophe vor Greenscreen

Die Fotografie  des TV-Geräts wurde während einer Übertragung des ZDF aufgenommen. Es handelt sich dabei um ein Interview aus der Sendung Maybrit Illner. Dort wurde Laschet zum früheren Kohleausstieg befragt. Die Sendung ist weiterhin in der Mediathek des ZDF verfügbar (siehe hier).

Die Faktenprüfer des Correktiv hat zu dem Vorwurf, dass Laschet in der Sendung gar nicht vor Ort in Stolberg sein, sondern vor einem Greenscreen gestanden habe, bereits einen Faktencheck betrieben. Das Korrektiv sagt als Fazit aus:

Falsch. Videoaufnahmen zeigen, dass Laschet in Stolberg gewesen ist. Das bestätigen auch das ZDF und ein Pressesprechers Laschets.

Das Correktiv hat hierzu sowohl das ZDF, als auch den stellvertretenden Regierungssprecher von Nordrhein-Westfalen befragt. Beide Stellen bestätigen die Anwesenheit Laschets während der Hochwasserkatastrophe vor Ort. Aber der wohl hinreichendste Fakt ist ein Video einer dritten Person, welches auf Instagram veröffentlicht wurde. Dies zeigt die Aufnahmen vor Ort, also wie das ZDF Armin Laschet interviewt in Stolberg. Es handelt sich dabei um ein Video des Instagram Accounts land.nrw.

 

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Wir können uns natürlich jetzt fragen, was das ganze soll. Warum wird bewusst versucht, eine Abwesenheit von Politikern auf der einen Seite zu inszenieren? Die Antwort ist recht einfach gegeben. Hinter dieser Falschmeldung steckt eine Kommunikationsstrategie. Diese soll auf der einen Seite die Dysfunktionalität der Politik und der Rettungskräfte darstellen, auf der anderen Seite aber eine sich selbst organisierende, politisch motivierte Helferschaft abbilden. Wie das funktioniert, haben wir in diesem Sonderbeitrag beschrieben.

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