Die Behauptung

In sozialen Medien wird behauptet, die Schweiz habe als erstes Land der Welt die Mammographie verboten und auch andere Länder würden das Screening aussetzen.

Unser Fazit

Diese Aussage ist falsch. Die Schweizer Behörden bestätigen, dass die Mammographie nach wie vor die wichtigste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs ist und in keinem Land verboten oder ausgesetzt wurde.

Gerüchte/Behauptungen zum Mammographie-Verbot

In den sozialen Medien kursieren Behauptungen, die Schweiz habe die Mammographie verboten und andere Länder wie Kanada, Italien, Schottland und Australien hätten die Untersuchung ebenfalls ausgesetzt.

Screenshot einer der zahlreichen Behauptungen auf Social Media (hier archiviert)
Screenshot einer der zahlreichen Behauptungen auf Social Media (hier archiviert)

Bewertung

Diese Aussagen sind falsch. Weder die Schweiz noch die genannten Länder haben diese Untersuchung verboten oder suspendiert. Es handelt sich um Fehlinformationen.

Die Fakten

Mammographie in der Schweiz
Die Schweizer Gesundheitsbehörden und die Krebsliga Schweiz bestätigen, dass die Mammographie nach wie vor eine empfohlene Methode zur Früherkennung von Brustkrebs ist. Die Programme werden von den 26 Kantonen verwaltet und Frauen ab 50 Jahren werden systematisch alle zwei Jahre zur Untersuchung eingeladen. In Kantonen ohne offizielles Programm erfolgt die Untersuchung nach Absprache mit dem Arzt.

Situation in anderen Ländern
In Australien, Kanada, Italien und Schottland werden Mammographien weiterhin regelmäßig durchgeführt und sind Teil der nationalen Gesundheitsprogramme. In Australien beispielsweise können Frauen ab 40 alle zwei Jahre eine kostenlose Untersuchung in Anspruch nehmen, in Italien richtet sich das Screening an Frauen zwischen 50 und 69 Jahren.

Fehlinterpretationen und Studien
Irreführende Beiträge in sozialen Medien warnen vor angeblichen Gefahren der Untersuchung, wie falsch positiven Ergebnissen und Gesundheitsrisiken durch Strahlung und Kompression. Experten wie Paula Gordon und Anna Wilkinson stellen klar, dass solche positiven Befunde keine Krebsdiagnose sind, sondern weitere Untersuchungen erfordern. Die Strahlenbelastung bei der Mammographie ist minimal und der Nutzen überwiegt die Risiken.

Weiterführende Informationen

Auch in Deutschland und Österreich gibt es umfassende Programme zur Früherkennung von Brustkrebs. In Deutschland werden Frauen ab 50 Jahren alle zwei Jahre zur Früherkennung eingeladen, ab Juli 2024 wird diese Altersgrenze auf 75 Jahre ausgedehnt. In Österreich ist die Mammographie für Frauen zwischen 45 und 74 Jahren kostenlos.

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Fazit

Die Behauptung, die Schweiz habe die Mammographie verboten, ist falsch. Weder in der Schweiz noch in anderen Ländern werden Früherkennungsprogramme eingestellt. Die Untersuchung ist nach wie vor eine zentrale Methode zur Früherkennung von Brustkrebs und die angeblichen Gefahren werden irreführend dargestellt.

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Quelle: afp

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