Medienkompetenz: Studie zeigt erschütterndes Ergebnis
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Die Ergebnisse aus Selbsttests, mit dem man seine Medienkompetenz auf die Probe stellen kann, weisen enormen Nachholbedarf in sämtlichen Bereichen auf.
Vielleicht seid ihr auch schon darüber gestolpert, über diesen Test, mit dem man in ein paar Minuten überprüfen kann, wie gut man in puncto Medienkompetenz oder auch digitalen Nachrichten unterwegs ist.
Viele, die bereits seit Jahren im Internet und auch sozialen Netzwerken unterwegs sind – sei es aus privaten oder auch beruflichen Gründen – gehen sicherlich davon aus, sich eine gewisse Medienkompetenz angeeignet zu haben.
Oft schon hat man Beiträge gesehen, bei denen man sofort misstrauisch war oder darin auch eine Falschmeldung vermutete. Ob das geschieht, weil man die Hinweise und Hintergründe sofort erkennt oder einfach ein gutes „Bauchgefühl“ dafür entwickelt hat, ist sicherlich von der einen zur anderen Person unterschiedlich.
Selbsttest „Wie gut bist du im Umgang mit Nachrichten im Internet?“
Der Test, von dem wir hier sprechen, wurde von der Stiftung „Neue Verantwortung“ für die Studie „Quelle: Internet? Digitale Nachrichten- und Informationskompetenzen der deutschen Bevölkerung im Test“ entwickelt.
Diese Studie soll folgende Fragen beantworten:
- Wie gut sind Bürger derzeit in der Lage, den Wandel unseres Mediensystems
zu bewältigen und wo haben Menschen unterschiedlicher Altersgruppen Stärken
oder Schwächen? - Wie gut gelingt es der Bevölkerung, abseits der traditionellen Zeitung im Netz die Zuverlässigkeit von Quellen zu beurteilen oder Informationen überhaupt zu erkennen, einzuordnen und zu verifizieren?
- Wie gut können PR-Inhalte, Desinformationen oder Meinungsbeiträge erkannt und unterschieden werden?
- Und wie kompetent sind Menschen darin, unvollständige Nachrichten oder Interessenskonflikte bei Quellen und Autoren als solche zu identifizieren?
4191 Nutzer ab 18 Jahren wurden innerhalb der deutschsprachigen Bevölkerung befragt und getestet. Im Test werden fünf Kompetenzbereiche abgefragt, zu denen Beispiele angeführt und gezielte Fragen dazu gestellt werden.
Es macht durchaus Spaß, sich selbst auf die Probe zu stellen. Auch erfährt man in der Auflösung dann, welche Antworten richtig waren und bei welchen man daneben gelegen hat. Man erhält also auch eine kleine Gratis-Lektion.
Besorgniserregende Ergebnisse
Die Auswertung zeigt die erschütternde Wahrheit, wie es um die Medienkompetenz der Nutzer steht. Maximal können bei dem Test 30 Punkte erreicht werden. Der Durchschnitt liegt bei traurigen 13,3 Punkten. Nur 22 Prozent der Teilnehmer erreichen hohe Kompetenzwerte, 46 Prozent hingegen weisen eine sehr geringe Medienkompetenz auf.
Ob eine Quelle vertrauenswürdig ist, wurde von 59 Prozent richtig eingeschätzt. Doch den Unterschied zwischen Information und Desinformation zu erkennen, macht große Schwierigkeiten, denn hier konnten massive Unterschiede erkannt werden. Spannenderweise hielt ein Viertel der Testteilnehmer die Anzahl der Likes und Kommentare für aussagekräftig, ob eine Information vertrauenswürdig sei oder nicht.
Ob es sich um eine Meinung oder um Werbung handelt, erkannten viele Nutzer auch nicht. Nicht einmal dann, wenn eine Werbung als solches gekennzeichnet war. Denn mehr als die Hälfte – 56 Prozent – hielt sie dennoch für eine Information.
Auffallend auch das Misstrauen in den unabhängigen Journalismus. Ein Viertel der Befragten ist der Meinung, Medien und Politik arbeiten zusammen, um die Meinung der Bürger zu manipulieren.
Zusammenhänge zwischen Alter und Bildung wurden festgestellt. So sinkt die Medienkompetenz mit dem Alter, hingegen erreichen jüngere Menschen mit hoher Schulbildung Höchstwerte.
„Die Ergebnisse zeigen, dass wir die Menschen viel zu lange allein gelassen haben“, sagt Anna-Katharina Meßmer von der Stiftung „Neue Verantwortung“.
„Wir haben alles ausgenutzt, was man im Internet so machen kann und haben dann festgestellt: Das kann auch unangenehme Nebenwirkungen haben. Jetzt fragen wir uns: Wie korrigieren wir das denn nun?“Besonders beunruhigt habe sie die extremen Ausschläge innerhalb der Altersklassengruppe unter 40 Jahren. Hier finden sich neben den Kompetentesten auch die mit den schlechtesten Ergebnissen: „Das ist eine extreme Polarisierung, und die bringt unser Bildungssystem hervor.“
Enormer Nachholbedarf nötig
Die Autorinnen und der Autor der Studie erkannten, dass auf allen Seiten optimiert werden muss. So soll Digitale Nachrichten- und Informationskompetenz in der Schul- und Erwachsenenbildung ihren Weg in die Lehrpläne finden, unabhängig davon, ob es um Pflichtschulen, Erwachsenenbildung oder Weiterbildung geht.
Journalistische Inhalte sollen transparenter aufbereitet werden, sodass sie für alle Bevölkerungsgruppen einfach verständlich und auch hilfreich sind.
Und schlussendlich sind auch die verschiedenen Social Media-Plattformen gefragt, problematische Inhalte noch verständlicher und leichter erkennbar zu kennzeichnen.
Stell dich selbst auf die Probe
Willst du wissen, wie du in puncto Medienkompetenz abschneidest? Dann nimm dir ein paar Minuten Zeit und versuch dich im Selbsttest: Digitaler Nachrichtentest
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Quellen: Spiegel, Studie „Quelle: Internet“? (PDF)
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