Ob Metaverse oder Metalab: Wer „Meta“ im Namen hat, läuft in Gefahr, auf Facebook und Instagram gesperrt zu werden.

Sind wir ehrlich: Mit der Umbenennung des Unternehmens Facebook in Meta haben sich die Kreativen nicht gerade überschlagen, da das Wort „Meta“, griechisch für „nächste Ebene“, sehr verbreitet ist. Nun scheint sich aber Zuckerberg zumindest auf seinen Plattformen das Wort zu eigen zu machen – und verbannt Nutzer mit dem Wort „Meta“ im Namen.

Damit aber nicht genug, denn Meta als Namen hat noch einen weiteren Nutzen für das Unternehmen: Mark Zuckerberg kündigte nämlich an, ein „Metaverse“ kreiern zu wollen, welches virtuelle Realität revolutionieren soll, und da passt es nun mal gar nicht, wenn der Begriff „Metaverse“, ebenfalls ein gängiger Begriff beispielsweise für Parallelwelten in der Popkultur, auf seinen Plattformen von anderen benutzt wird.

Instagram-Nutzerin wurde erstes Opfer

Nur fünf Tage, nachdem das Unternehmen seinen Namen Facebook in Meta geändert hatte, durfte Thea-Mai Baumann die Folgen ihrer Namenswahl spüren, die sie 2012 getroffen hatte: Ihr Instagram-Account mit dem Namen @metaverse handle wurde gesperrt. Begründung: Sie würde sich als eine andere Person ausgeben.

 

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Wie die New York Times und ars technica berichten, dokumentierte Thea-Mai Baumann auf Instagram ihr Leben in Brisbane, wo sie Kunst studierte, und ihre Reisen nach Shanghai, wo sie ein Augmented-Reality-Unternehmen namens Metaverse Makeovers aufbaute.

Kurz nach der Umbenennung bekam Baumann mehrere Angebote von Fremden, die ihren Account kaufen wollten. Einer schrieb „Du bist jetzt Millionärin“, ein anderer warnte „Facebook wird ihn nicht kaufen, sie werden ihn sich nehmen“ – was dann auch am 2. November geschah, sie konnte sich nicht mehr auf Instagram einloggen.

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Nachdem sie sich bei Meta über die Sperrung beschwert hatte, bekam sie ihren Account zurück. Die New York Times hakte nach, erfuhr aber von Meta nur, dass der Account „irrtümlich wegen Imitation gesperrt wurde“, doch sie erfuhren nicht, wen sie denn genau mit ihrem Account imitierte.

Die nächste Sperre traf eine Wienerin

Katja Krüger-Schöller war Inhaberin des Instagram-Accounts @metaware. Die Betonung liegt auf „war“, denn ihr Account wurde ebenfalls mit der Begründung gesperrt, dass sie sich als jemand anderes ausgebe.

Auf der Seite Metaware Wien und in ihrem Laden bietet sie seit mehreren Jahren „Geschenke für Nerds & Geeks“ an (Anmerkung des Autors: Ich muss mal wieder nach Wien!), ihren Instagram-Account nutze sie, um Kontakt mit KünstlerInnen aufzunehmen.

Zwar ging sie den offiziellen Weg, lud sogar eine Kopie ihres Personalausweises hoch, doch bisher kam keine Reaktion von Meta oder Instagram. Die Seite futurezone unterstützt Frau Krüger-Schöller in ihren Bemühungen, ihren Account wiederzubekommen, doch Meta reagierte auch auf mehrmalige Anfraqen nicht.

„Meta“-Accounts bangen

Der Account metalab_leaks des Wiener Hackerspace Metalab existiert noch, doch Oliver Suchanek, der Betreiber des Accounts, will laut futurezone genau beobachten, was mit den vielen anderen Accounts auf Instagram geschieht, die das Wort „Meta“ im Namen tragen.

Maria Pflug-Hofmayr, die Inhaberin der Werbeagentur Meta-Physik e.U., griff dem ganzen vor: Sie verwendet schon seit einiger Zeit ihren Facebook-Account nicht mehr und warnt davor, sich von Meta und dessen Plattformen zu abhängig zu machen. Das aktuelle Geschehen zeige deutlich, dass ihre Entscheidung, lieber direkt auf eine eigene Seite zu setzen, richtig war.

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