Die Diskussion um mögliche Gesundheitsgefahren durch Mobilfunkstrahlung ist so alt wie die Mobiltelefone selbst. Mit der rasanten Entwicklung und dem allgegenwärtigen Einsatz dieser Technologie wächst auch das Interesse an wissenschaftlich fundierten Antworten auf diese Frage. Der Wissenschaftliche Beirat Funk (WBF) in Österreich hat es sich zur Aufgabe gemacht, aktuelle Studien zu analysieren und die Öffentlichkeit über mögliche Risiken zu informieren.

Die Methode: Umfassende Auswertung aktueller Studien zur Mobilfunkstrahlung

Der WBF hat für seine aktuelle Bewertung 160 internationale Human-, Tier- und Zellstudien sowie weitere wissenschaftliche Publikationen berücksichtigt, die zwischen Juli 2022 und Juni 2023 veröffentlicht wurden. Diese Studien decken ein breites Spektrum möglicher Wirkungen ab, darunter Wohlbefinden und Schlafverhalten, Auswirkungen auf Gehirn und Nervensystem, männliche Fruchtbarkeit sowie Krebserkrankungen.

Die Ergebnisse: Entwarnung und offene Fragen

  • Strahlenbelastung
    Die Ergebnisse zeigen, dass trotz der Einführung neuer Mobilfunktechnologien keine Erhöhung der Strahlenbelastung der Bevölkerung festgestellt werden konnte. Die Grenzwerte für die individuelle Exposition wurden in allen Fällen eingehalten.
  • Krebs
    Es gibt keinen Nachweis für einen kausalen Zusammenhang zwischen Mobilfunk und Krebs, trotz mehr als 25 Jahren Mobilfunknutzung.
  • Allgemeines Wohlbefinden
    Es gibt keine wissenschaftlichen Belege für die Annahme, dass manche Menschen besonders empfindlich auf elektromagnetische Strahlung reagieren.
  • Nervensystem und Schlaf
    Die aktuelle Forschung schließt negative Auswirkungen des Mobilfunks auf die kognitiven Funktionen des Gehirns und die Schlafqualität aus.
  • Kinder/Jugendliche
    Die Auswirkungen der übermäßigen Nutzung von Handys und Tablets bei Kindern und Jugendlichen betreffen vor allem Suchtverhalten, soziale Kontakte, Schlafqualität, Freizeitverhalten und Ernährung/Körpergewicht, stehen aber nicht in Zusammenhang mit der Mobilfunkstrahlung.
  • Nieren
    Es wurde ein zeitlicher Zusammenhang zwischen Mobilfunknutzung und Niereninsuffizienz gefunden, eine Kausalität lässt sich daraus jedoch nicht ableiten.
  • Männliche Fruchtbarkeit
    Es gibt Hinweise auf negative Einflüsse der Nutzung elektronischer Geräte auf die Spermienqualität, die aber wahrscheinlich auf andere Faktoren und nicht auf elektromagnetische Felder zurückzuführen sind.
  • Medizinische Implantate
    Personen mit Implantaten können Mobiltelefone bedenkenlos benutzen, sollten aber die empfohlenen Sicherheitsabstände einhalten.
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Kritik an der Studienlage

Trotz der überwiegend entwarnenden Ergebnisse kritisieren die WBF-Experten die Qualität der aktuellen Forschung. Es mangele an soliden Originalstudien, während Übersichtsarbeiten, die lediglich vorhandene Studien zusammenfassen, zunähmen.

Fazit und Empfehlung

Trotz der aktuellen Ergebnisse mahnt der WBF zu einem vorsichtigen Umgang mit der Mobilfunktechnologie. Die rasante technologische Entwicklung erfordert weiterhin eine genaue wissenschaftliche Beobachtung, um mögliche Risiken frühzeitig erkennen und adressieren zu können.

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Quelle: Neueste Analysen: Wie schädlich ist Mobilfunkstrahlung? (futurezone.at)

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