Faktencheck: „Natürlich wird auch 2023 meine Impfung aufgeFRESHt“ ist ein Fake

Falsches Spiel mit Impfplakaten: Die Wahrheit hinter der Grafik

Autor: Sonja Bart

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Die Behauptung

Ein in sozialen Medien geteiltes Werbeplakat für Auffrischungsimpfungen gegen COVID-19 und Grippe wird als Teil einer offiziellen Gesundheitskampagne dargestellt, was jedoch falsch ist.

Unser Fazit

Das besagte Plakat ist nicht Teil offizieller Gesundheitskampagnen, wie Nachfragen bei den zuständigen Institutionen bestätigen. Auffälligkeiten im Bild und die Diskrepanzen in den Details deuten auf Manipulation hin.

Wahrheitsfindung in der Flut digitaler Bilder

In der Flut der sozialen Medien zirkuliert ein Bild, das mal wieder für beträchtliche Verwirrung sorgt. Ein vermeintliches Werbeplakat für Auffrischungsimpfungen gegen COVID-19 und Grippe wird als Teil einer öffentlichen Gesundheitskampagne dargestellt. Doch bei genauerer Untersuchung entpuppt es sich als etwas völlig Anderes.

gefälschtes Plakat
gefälschtes Plakat

Die Diskrepanzen im Detail

Eine hochauflösende Version des Bildes offenbart signifikante Diskrepanzen. Die Logos von bekannten Institutionen wie Ströer, dem RKI, der BZgA und dem BMG erscheinen manipuliert. Die Qualität der Überschrift, die Beschreibung der Kampagne und des Hashtags entsprechen nicht der Auflösung des restlichen Bildes. Speziell der Hashtag „aufgefresht“ findet sich nirgendwo anders als im Zusammenhang mit dem fraglichen Bild.

Verzerrungen und digitale Spuren

Eine noch genauere Betrachtung fördert weitere Auffälligkeiten zutage. So ist die Hand des Mannes auf dem Bild ungewöhnlich verformt, und der Daumen scheint unnatürlich in die Spritze überzugehen. Diese Merkmale deuten stark auf digitale Bildbearbeitung oder gar eine künstliche Bildgenerierung hin.

Offizielle Stellungnahmen enthüllen die Wahrheit

Eine Nachfrage bei Ströer, bestätigt durch den Pressesprecher, ergab, dass es keinen entsprechenden Werbeauftrag gab. Dies wird von der dpa unterstützt, die bestätigt, dass weder das Bundesgesundheitsministerium noch die BZgA derartige Plakate für ihre Kampagnen verwenden.

Die Echtheit offizieller Kampagnen

Ganz im Gegensatz zu dem fragwürdigen Bild sind die echten Kampagnenmotive des Bundesgesundheitsministeriums und der BZgA klar identifizierbar und weisen auch keine solchen Unstimmigkeiten auf. Die tatsächlichen Empfehlungen und Richtlinien der STIKO richten sich nach aktuellem Stand vor allem an Risikogruppen und nicht an die junge Bevölkerung.

Aktuelle Impfkampagnen 2023:

Das Bundesgesundheitsministerium hat klargestellt, dass es nicht hinter einem bestimmten Motiv steht, das keine Ähnlichkeit mit der aktuellen Kampagne hat. Die Kampagne ist auf der Ministeriumswebsite einsehbar und zeigt mehrere ältere feiernde Personen.

Laut Informationsblatt richtet sich die aktuelle Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) hauptsächlich an Personen über 60, solche mit erhöhtem Erkrankungsrisiko und deren nahe Kontakte. Auch Bewohner und Personal von Pflegeeinrichtungen sowie Personal mit Patientenkontakt wird eine Impfung empfohlen. Für jüngere, grundimmunisierte und nicht vorerkrankte Personen gibt es derzeit keine Auffrischungsempfehlung gegen Corona von der STIKO (Stand: September 2023).

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) kennt das Plakat nicht. Gemeinsam mit dem RKI führt sie die Kampagne „Wir kommen der Grippe zuvor“ durch, wie eine BZgA-Sprecherin mitteilte. Die Motive sind auf der Behördenwebsite abrufbar.

Für den Aufruf zur Grippeschutzimpfung 2023 gibt es fünf Motive: für Seniorenchronisch KrankeSchwangere und medizinisches Personal, mit oder ohne Maske. Derzeit gibt es keine spezielle Grippeimpfkampagne für junge Menschen.

echte Werbekampagne
echte Werbekampagne

Fazit: Ein Appell für Medienkompetenz

Der Fall unterstreicht, wie kritisch die Überprüfung von online verbreiteten Inhalten ist. Die Bedeutung einer fundierten Quellenprüfung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, um die Verbreitung von Desinformation zu bekämpfen.

Das Plakat ist ein Beispiel für Fake News. Um besser zu verstehen, wie man Fake News erkennt, bieteten wir einen interaktiven einen Workshop am 14.11. an. Buchen Sie Ihren Platz und lernen Sie, wie Sie Desinformation entlarven können!

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