Nein, Wiener Kinderarzt trifft keine Falschaussagen zu Corona-Impfstoffen

Autor: Charlotte Bastam


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Artikelbild: Shutterstock / Mongkolchon Akesin / Screenshot Facebook
Artikelbild: Shutterstock / Mongkolchon Akesin / Screenshot Facebook

Der Name eines Wiener Kinderarztes wurde fälschlicherweise für die Behauptung herangezogen, dass Corona-Impfstoffe keine richtigen Impfstoffe seien. Doch für die Aussage ist ein anderer verantwortlich.

Auf Facebook wird gerade ein Beitrag geteilt, in dem es heißt der Wiener Kinderarzt Dr. Martin David würde behaupten bei den Corona-Impfstoffen würde es sich gar nicht um wirkliche Impfstoffe handeln, sondern um Boten-Ribonukleinsäure (mRNS), die angeblich selbst ein Krankheitsverursacher ist. Laut Posts, sei das (gemeint sind die Impfungen) ein gefährliches Spiel, auf das man sich nicht einlassen dürfe.

Doch die Posts beinhalten gleich mehrere Falschaussagen: Denn die Corona-Impfstoffe sind echte Impfstoffe und der benannte Kinderarzt aus Wien, Dr. Martin David, existiert zwar tatsächlich hat aber diese Aussagen nie getätigt.

Dr. Martin David aus Wien ist nicht Dr. David. E. Martin, ein bekannter Corona-Verschwörer

Die falschen Behauptungen über die Corona Impfungen gehen nämlich eigentlich auf einen Mann namens David E. Martin zurück, dieser hatte jene Behauptungen in einem Videokonferenz-Stream von Corona-Gegner*Innen mit dem Titel „Focus on Fauci“, der mittlerweile auf Youtube gesperrt ist, aufgestellt.

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In diesem Stream waren auch bekannte Verschwörungsverbreiter*Innen wie die Biochemikerin Dr. Judy Mikovits, die mit ihren Aussagen in der Corona-Verschwörungsdoku „Plandemic: The Hidden Agenda Behind Covid-19″ bereits für Aufsehen sorgte. Darin hatte sie u.a. behauptet Corona sei von Reichen und Mächtigen orchestriert worden, darunter auch der ehemalige amerikanischen Chef-Gesundheitsberater Antony Fauci, der nun auch im Titel dieser Videokonferenz stand.

David Martin besitzt keine medizinische Expertise

Dr. David Martin ist aus der Fortsetzung aus „Plandemic“ bekannt, wo er als „nationaler Geheimdienstanalyst“ betitelt wird. Allerdings bezieht sich das Dr. weder auf eine medizinische noch auf eine biochemische Ausbildung.

Martin ist laut seiner Website Experte und Berater in den Bereichen Innovation und Technologie. Dort gibt er an ein Fellow des Batten Institutes der Darden School of Business der Universität von Virginia zu sein. Man findet unter seinem Namen jedoch nur einen bildlosen Eitrag aus dem Jahr 2004.

Der Kinderarzt Dr. Martin David ist nicht der Urheber der Falschaussagen

Ganz anders allerdings als Dr. Martin David aus Wien. Dieser ist nämlich tatsächlich Kinderarzt und wurde nun das Opfer einer Namensdrehung. Auf seiner Website distanziert er sich nun selbst von den falschen Behauptungen, die auf Facebook in seinem Namen kursieren:

„Liebe Eltern und Patienten! Leider werden im Internet unter meinem Namen völlig abstruse Texte zur Coronaimpfung verbreitet, von welchen ich mich klar distanzieren möchte! Die Corona-Pandemie ist eine ernstzunehmende Angelegenheit und alle damit verbundenen Hygienemaßnahmen und Empfehlungen sind sinnvoll und zur Gänze zu beherzigen!“

Auch die „Schwäbische“ sprach mit dem Kinderarzt und berichtete über die falsche Verwendung seines Namens.

Auch Aussagen über die „falschen Impfstoffe“ stimmen nicht

Abgesehen, dass der Kinderarzt in den Falschmeldungssumpf gerissen wurde, sind die Behauptungen, die in den Posts getroffen werden falsch.

Der in dem Facebook-Post erwähnte Impfstoff Moderna ist genau wie jener von Biontech ein sogenannter mRNA- Impfstoff. Im Gegensatz zu anderen Impfstoffen, die inaktive oder geschwächte Krankheitserreger beinhalten, funktionieren diese Impfstoffe, indem sie einige wenige Körperzellen mit Teilen der Erbinformation des Virus, die in der mRNA gespeichert sind. Somit erhält der Körper einen Bauplan für einzelne Proteine des Virus, die als Antigene bekannt sind und schließlich das Immunsystem gegen das Virus unterstützen sollen.

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Die mRNA wurde schon des Öfteren als Anlass zu falschen Behauptungen über angeblich mögliche Veränderungen des Erbgutes benutzt, über die wir ebenfalls schon berichteten.


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