Netflix geht gegen VPN-Nutzer vor – und blockt dadurch auch legale Nutzer
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Seit Jahren geht Netflix gegen VPN-Nutzer vor, doch nun sind auch offenbar Nutzer von Sperren betroffen, die nie ein VPN benutzt haben.
Für verschiedene Länder bietet Netflix verschiedene Angebote an. Doch so mancher Nutzer möchte beispielsweise nicht warten, bis man Filme oder Serien, die bereits auf Netflix USA zu sehen sind, auch auf dem heimischen Netflix streamen kann. Deswegen gibt es viele VPN-Anbieter, die Server speziell für Netflix-Streams im Ausland anbieten – was Netflix unterbinden möchte.
Was ist ein VPN?
Dies ist die Abkürzung für „Virtual Private Network“ (auf Deutsch: Virtuelles Privates Netzwerk). Diese gibt es kostenpflichtig beispielsweise von CyberGhost, NordVPN und Surfshark.
Ein VPN ist dazu geeignet, anonym im Netz zu surfen, da sämtlicher Datenverkehr über einen Server des VPN-Anbieters läuft, alle Nutzer jenes Servers dadurch dieselbe IP-Adresse haben und somit einzelne Nutzer dadurch nicht mehr identifiziert werden können.
Doch ein weiterer Vorteil bieten viele VPN: Bei nahezu allen Anbietern kann man auswählen, über welche Server man surfen will. Loggt man sich beispielsweise über einen Server in den USA ein, kann man TV-Streams sehen und News-Seiten lesen, die eigentlich nur für Nutzer in den USA sichtbar sind.
Einige Stream-Anbieter gehen sogar noch weiter: Sie bieten spezielle Server für diverse Streaming-Anbieter und TV-Kanäle im Ausland an, hier beispielsweise CyberGhost:
Urheberrechtsinhabern gefällt das nicht
Nun ist das Internet zwar global, Urheberrechte funktionieren aber immer noch regional:
Wenn beispielsweise ein Film aus den USA in Deutschland gezeigt werden soll, muss der deutsche Anbieter erst die Rechte dafür bei dem amerikanischen Inhaber der Urheberrechte kaufen.
VPN-Nutzer umgehen dieses System, denn schließlich können sie dadurch auch Filme und Serien schauen, für die es noch gar keine Ausstrahlungsrechte im hiesigen Land gibt – was den Urheberrechtsinhabern nicht gefällt, weswegen diese schon vor Jahren Druck auf Netflix & Co. machten, bekannte IP-Adressen von VPN-Anbietern zu blockieren.
Netflix setzt die Forderung auch um, immer wieder sehen VPN-Nutzer folgende Meldung:
Entschuldigen Sie bitte die Störung
Sie scheinen einen Unblocker oder Proxy zu verwenden. Bitte schalten Sie derartige Dienste aus und versuchen Sie es erneut. Für weitere Unterstützung besuchen Sie bitte netflix.com/proxy.
Fehlercode: M7111-5059
Netflix sperrt plötzlich auch Privatpersonen
Die VPN-Anbieter reagieren meistens sehr schnell und richten Server mit anderen IP-Adressen ein, damit die Nutzer wieder die Auslandsangebote von Netflix sehen können. Doch nun wird es seltsam: Seit Neuestem bekommen auch Nutzer diese Fehlermeldung oder Einschränkungen, die gar kein VPN benutzen. Wie kommt das?
In einem Thread auf Reddit (siehe HIER) berichten Netflix-Nutzer aus den USA, Kanada, Asien, Osteuropa, Australien und Afrika, dass sie ihre TV-Serien nicht mehr sehen oder fast nur noch die Netflix-Eigenproduktionen angezeigt werden, am Smartphone jedoch Netflix ohne Probleme funktioniert.
Dies liegt daran, dass VPN-Anbieter oftmals IP-Adressen der regional üblichen Internet-Provider wie AT&T, Comcast und Verizon nutzen. Netflix ging wohl nun rigoros vor und blockierte ganze IP-Ranges dieser Provider – wodurch aber auch alle Netflix-Kunden betroffen waren, die zufällig gerade eine IP-Adresse in dieser Range hatten, aber nie ein VPN genutzt haben.
Netflix beseitigt das Problem derzeit
Der Streaming-Anbieter merkte recht schnell, dass dadurch auch einige „Kollateralschäden“ entstanden, weswegen sie Kunden vorerst geraten haben, mit ihrem lokalen Internet-Provider Kontakt aufzunehmen, der prüfen könne, ob die vergebene IP derzeit zu den geblockten Adressen gehöre.
Mittlerweile nimmt der Streaming-Anbieter Kontakt mit den Kunden auf, die unverschuldet von den Problemen betroffen waren, damit diese wieder das volle Netflix-Programm zu sehen bekommen.
Artikelbild: Von Proxima Studio / Shutterstock.com
Quellen: Torrentfreak, futurezone
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Eine Praxis, die mittlerweile fast normal ist: dem besten Freund oder Freundin die Zugangsdaten des eigenen Netflix-Accounts geben.
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