Das Soziale Netzwerk aktualisiert ab 31.1.2015 seine Datenschutzrichtlinien. Diese sind für alle User/innen verbindlich und gelten als akzeptiert, wenn man Facebook weiter nutzt. Wir klären auf, was die Neuerungen konkret bedeuten.

image

In diesen Tagen werden Facebook-Nutzer/innen vom Sozialen Netzwerk noch einmal an die bevorstehenden Änderungen bei den Datenschutzrichtlinien erinnert. Diese gelten ab 31.1.2015 verbindlich für alle Facebook-Konten.

Wer Facebook nach dem Jahreswechsel weiter nutzt, akzeptiert automatisch die neuen Richtlinien. Sind Sie als Nutzer/in mit den Neuerungen nicht einverstanden, haben Sie lediglich die Möglichkeit, Ihr Facebook-Konto zu löschen und damit auf die weitere Nutzung zu verzichten.

So nützt es auch nichts, wenn Sie in einem Statusbeitrag auf Ihrer Chronik den Datenschutzrichtlinien widersprechen oder das z.B. in Ihrem Profilbild kundtun.

Die Änderungen betreffen die Bedingungen, die Datenrichtlinie, die Cookies-Richtlinie sowie die Einstellungen zu Werbeanzeigen. Zusätzlich wird die neue Rubrik „Privatsphäre-Grundlagen“ eingeführt.

Datenrichtlinie: Was passiert mit meinen Daten auf Facebook?

Facebook legt in der neuen Datenrichtlinie offen, welche Daten von Nutzer/innen gesammelt werden und wie diese geteilt bzw. verwendet werden.

  • Zu den zusammengetragenen Daten zählen u.a. die Aktivitäten eines Nutzers/einer Nutzerin, die von diesem/dieser bereitgestellten Informationen, die persönlichen Netzwerke und Verbindungen und Informationen zu den verwendeten Geräten.
  • Diese Informationen werden u.a. für personalisierte Werbeanzeigen und Analysetools herangezogen, aber auch zu internen (Weiter-)Entwicklung von Funktionen verwendet.
  • Ausführliche Informationen zur Datenrichtlinie finden Sie direkt bei Facebook.

Privatsphäre schützen

In der neuen Rubrik „Privatsphäre-Grundlagen“ erhalten Nutzer/innen Tipps, wie sie die eigene Privatsphäre bestmöglich schützen können.

Dabei sollen interaktiv gestaltete Anleitungen z.B. beim Blockieren anderer User/innen, beim Einschränken des Publikums für Beiträge, bei der Entfernung von Foto-Markierungen oder beim Anlegen und Verwalten von Freundeslisten helfen. An den Einstellungen und Schutzmöglichkeiten selbst ändert sich nichts. Die neue Rubrik versteht sich als Ergänzung zum bereits eingeführten Privacy Checkup mit dem blauen Dinosaurier.

Tipp: Praktische Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Schutz der Privatsphäre gibt es im Saferinternet.at-Privatsphäre-Leitfaden „Sicher unterwegs in Facebook“ (pdf, 3.2 MB)!

Personalisierte Werbung kontrollieren

Fakt ist: Jeder Nutzer/jede Nutzerin bekommt auf Facebook andere Werbeanzeigen zu sehen. Schon seit Längerem verwendet Facebook nämlich personalisierte Werbeanzeigen, d.h. die Inserate sind auf das Alter, das Geschlecht, die Lebenswelt sowie die Interessen eines Users/einer Userin zugeschnitten. Das ist natürlich für die werbetreibenden Unternehmen praktisch, da sie ihre Anzeigen nur jenen Menschen auf Facebook zeigen können, die sich wahrscheinlich wirklich für das Produkt interessieren. Diese Personalisierung soll in Zukunft weiter verfeinert und verstärkt eingesetzt werden.

  • Schon heute gilt: Markiert man etwa eine Seite mit „Gefällt mir“, kann daraus eine Werbeanzeige gemacht werden, die dann den eigenen Freund/innen angezeigt wird (z.B. „Max Mustermann gefällt das“). Möchte man dies verhindern, müssen entsprechende Einstellungen bei den Facebook-Werbeanzeigen vorgenommen werden:
  • Loggen Sie sich in Ihrem Facebook-Konto ein und wählen Sie im Menü rechts oben die Rubrik „Einstellungen“. Danach wählen Sie aus dem Menü am linken Seitenrand die Option „Werbeanzeigen“.
  • Der zweite Menüpunkt „Werbeanzeigen und Freunde“ betrifft die personalisierten Anzeigen. Ändern Sie die Einstellungen auf „Kombiniere meine sozialen Handlungen mit Werbeanzeigen für Niemand“.
  • Setzen Sie die gleichen Einstellungen für den darüberliegenden Punkt „Webseiten Dritter“. Auf diese Weise wirbt Facebook nicht mehr mit Ihren „Gefällt mir“-Angaben.

Facebook verspricht mit den neuen Datenschutzrichtlinien aber auch mehr Transparenz und Kontrolle für die Nutzer/innen.

  • In Zukunft sollen Nutzer/innen leichter kontrollieren können, welche personalisierten Werbeanzeigen in den Facebook-Neuigkeiten aufscheinen. Aus diesem Grund sollen künftig Werbeanzeigen, die am Computer deaktiviert wurden, auch nicht mehr in der Facebook-App am Smartphone oder Tablet angezeigt werden.
  • Eine weitere Neuerung ist die „Kaufen“-Schaltfläche, die in Zukunft in Beiträgen von Facebook-Seiten oder -Gruppen aufscheinen sollen. Damit soll es möglich werden, Produkte direkt auf Facebook zu kaufen, ohne die Website oder den Online-Shop eines Unternehmens aufrufen zu müssen.
  • In den kommenden Monaten wird zusätzlich für alle Facebook-User/innen (derzeit nur in den USA verfügbar) eine Funktion eingeführt, über die sie bei jeder einzelnen Werbeanzeige erfahren können, warum ihnen diese Werbung angezeigt wird. Wie funktioniert’s? Klicken Sie in einem Werbefenster in Ihren Neuigkeiten („Vorgeschlagener Beitrag“) auf das Dreieck-Symbol in der rechten oberen Ecke und dann auf „Warum wird mir das angezeigt?“. Danach sehen Sie, zu welcher Zielgruppe, die diese Anzeige sieht, Sie selbst zählen, und können sich auf Wunsch aus der entsprechenden Zielgruppe herausnehmen. Weitere Information zur Verwendung von persönlichen Daten für Werbeanzeigen finden Sie auf Facebook.
  • Facebook wird künftig die Ortungsfunktion stärker für die Personalisierung von Werbung verwenden. Das bedeutet, dass Sie z.B. Speisekarten von Restaurants in der Nähe angezeigt bekommen, wenn Sie Ihren Standort auf Facebook teilen.
  • Wenn Sie nicht möchten, dass Facebook oder andere teilnehmende Unternehmen Informationen sammeln und für personalisierte Werbeanzeigen einsetzen, können Sie dies mithilfe der European Digital Advertising Alliance untersagen.
  • Hier können Sie nachlesen, wie Werbung und gesponserte Beiträge auf Facebook im Detail funktionieren.

Quelle:
mimikama-Kooperationspartner SAFERINTERNET.at
Web: www.saferinternet.at
Facebook: https://www.facebook.com/saferinternetat

Lesen Sie auch >   Kamala Harris und das Kokosnuss-Emoji: Ein Social Media Trend

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)