Im beschaulichen Kempen gibt es seit dem 21. Februar 2024 eine Neuerung, die weit mehr als nur eine Annehmlichkeit darstellt: die so genannten Plauderkassen in zwei Supermärkten. Diese Initiative, die vom Seniorenbeirat der Stadt angeregt wurde, soll der Vereinsamung älterer Menschen entgegenwirken. Die Plauderkassen sind ein Beispiel dafür, wie lokale Gemeinschaften kreative Lösungen für soziale Herausforderungen in einer zunehmend digitalen Welt finden.

Eine Brücke zwischen den Generationen

Die Plauderkassen sind täglich von 10 bis 13 Uhr geöffnet und bieten einen Raum, in dem der Alltag bewusst entschleunigt wird. Hier können Kundinnen und Kunden ohne den üblichen Zeitdruck ihre Einkäufe bezahlen und dabei ins Gespräch kommen. Die 22-jährige Verkäuferin Marie Riese, die an einer dieser Kassen arbeitet, betont die positive Atmosphäre und die Freude der Kunden am Austausch persönlicher Geschichten. Besonders wichtig scheint dieses Angebot für die ältere Generation zu sein, die die Gelegenheit zum Plaudern als wertvollen Teil ihres sozialen Lebens betrachtet.

Die Antwort auf Einsamkeit

Katja Klein von der Seniorenberatung der Stadt Kempen erkannte sofort das Potenzial der Plauderkasse. In einer Zeit, in der Einsamkeit gerade bei älteren Menschen ein weit verbreitetes Problem ist, bieten die Plauderkassen eine niedrigschwellige Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und Teil der Gemeinschaft zu sein. Der Einkauf im Supermarkt wird so zu einer Gelegenheit für zwischenmenschliche Begegnungen.

Gegengewicht zum Online-Handel

Marktleiter Benedikt Steves sieht in der Plauderkasse einen klaren Vorteil gegenüber dem Onlinehandel. Die persönliche Interaktion im lokalen Einzelhandel stärkt das Gemeinschaftsgefühl und bietet einen Mehrwert, der über den reinen Konsum hinausgeht. Die Plauderkassen stehen damit symbolisch für das Bestreben, den lokalen Einzelhandel als Ort der Begegnung und des Austauschs zu erhalten und zu stärken.

Ein neuer Ansatz für den Einzelhandel

Die Einführung der Plauderkassen in Kempen könnte ein Modell für andere Städte und Gemeinden sein, die nach Wegen suchen, den sozialen Zusammenhalt zu fördern. Das Modell zeigt, dass der Einzelhandel eine aktive Rolle bei der Gestaltung lebendiger und unterstützender Gemeinschaften spielen kann. Die positiven Rückmeldungen der Kundinnen und Kunden sowie das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstreichen den Erfolg dieses Ansatzes.

Fragen und Antworten zu den Plauderkassen:

Frage 1: Was sind Plauderkassen?
Antwort 1: Plauderkassen sind spezielle Kassen in Supermärkten, an denen Kunden ohne Zeitdruck bezahlen und sich unterhalten können.

Frage 2: Warum wurden in Kempen Plauderkassen eingeführt?
Antwort 2: Sie sollen der Vereinsamung älterer Menschen entgegenwirken und das soziale Miteinander in der Gemeinde fördern.

Frage 3: Wie reagieren die Kundinnen und Kunden auf die Plauderkasse?
Antwort 3: Die Resonanz ist überwiegend positiv, insbesondere ältere Menschen schätzen die Möglichkeit zum Austausch.

Frage 4: Was unterscheidet die Plauderkasse vom Online-Handel?
Antwort 4: Plauderkassen bieten persönliche Interaktion und stärken das Gemeinschaftsgefühl, das im anonymen Onlinehandel fehlt.

Frage 5: Können Plauderkassen als Modell für andere Städte dienen?
Antwort 5: Ja, sie können ein Beispiel dafür sein, wie der lokale Einzelhandel den sozialen Zusammenhalt und die Gemeinschaft fördern kann.

Hier ein Erfahrungsbericht aus Schweinfurt:

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Fazit

Die Plauderkassen in Kempen (und anderen Städten) sind ein beispielhaftes Projekt, das zeigt, wie mit kreativen Ansätzen den Herausforderungen der modernen Gesellschaft begegnet werden kann. Indem sie Raum für zwischenmenschliche Begegnungen schaffen, leisten sie einen wertvollen Beitrag gegen Einsamkeit und stärken das soziale Miteinander. Die Initiative zeigt, dass der Einzelhandel nicht nur ein Ort des Konsums, sondern auch ein wichtiger sozialer Treffpunkt sein kann. Die positive Resonanz bestärkt die Hoffnung, dass das Konzept der Plauderkassen auch in anderen Kommunen Anklang findet und so einen Beitrag zu einer lebendigen und integrativen Gesellschaft leistet.

Quellen: 24rhein.de ; BR24 ; WDR

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