Im Moment kursiert eine Warnung zu einem gefährlichen Wurm, der sich in das menschliche Gehirn fressen soll. Was wie ein Horror-Szenario klingt, ist Realität. Es geht um den Ratten-Lungenwurm.

Es sind viele, viele Anfragen, die sich in der Mimikama-Redaktion häufen: Ein gefährlicher Wurm soll sich in das Gehirn von Menschen fressen – der „Todeswurm von Mallorca“.

Aber was ist dran an diesem Monstrum? Gibt es ihn wirklich und sollte ich mich in Zukunft von Mallorca fernhalten? Nein, natürlich nicht. Dennoch ist es ganz gut, wenn du ein paar Regeln beachten würdest, denn der Ratten-Lungenwurm ist nicht ohne.

Der Faktencheck:

Aktuell wurde auf Mallorca der Ratten-Lungenwurm in zwei Igeln entdeckt – die zweite Entdeckung in Europa überhaupt. Ein Krankheitsfall beim Menschen auf Mallorca wurde noch nicht festgestellt.

Die Universität der Balearen schätzt die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung beim Menschen als gering ein. Dennoch solle man vom Verzehr von rohem oder nicht vollständig durchgekochtem Schneckenfleisch absehen.

Schnecken dienen der Wurmlarve nämlich als Zwischenwirt und kann auch beim Menschen eine gefährliche Hirnhautentzündung auslösen, indem sich der Parasit tatsächlich bis ins Gehirn frisst.

Angiostronggylus cantonensis

So lautet der lateinische Name des Ratten-Lungenwurms. Der Parasit machte schon einmal im Jahr 2017 Schlagzeilen, als er sich auf den Inseln des abgelegenen US-Bundesstaates Hawaii verbreitete. (Welt berichtete) Mindestens sechs Menschen infizierten sich mit dem Wurm, der eine Art Hirnhautentzündung auslösen kann.

Hauptwirt des Fadenwurms ist die Ratte – daher auch der Name Ratten-Lungenwurm. Über ihren Kot gelangen die Larven in die Umwelt. Vor allem Schnecken, Krabben, Krebse, Fische und Frösche dienen als Zwischenwirt der Wurmlarve und tragen so zur Verbreitung bei.

Auch verschmutztes Obst und Gemüse kann Quelle einer Ansteckung sein.

Fazit:

Bislang wurden auf Mallorca nur infizierte Igel gefunden. Die Universität der Balearen stuft eine Ansteckung für den Menschen als geringes Risiko ein.

Urlauber sollten dennoch vorsichtig sein und kein rohes Fleisch von Schnecken, Krabben, Fisch und Ähnlichem verzehren.

Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama

Mehr von Mimikama

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)