Manchmal tragen Wolken Mützchen, lateinisch: Pileus. Und da Wolken immer mehr oder weniger coole lateinische Namen haben, nennt man diese Wolken dann nicht Mützchen-Wolken, sondern Pileus-Wolken. Wenn dann auch noch durch günstige Wettereffekte verschiedene Farben hinzukommen, hat man eine Regenbogen-Wolke – genau genommen eine Perlmutt-Wolke.

Solche Wolken sehen an sich schon ungewöhnlich aus:

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Eine Pileus-Wole, Quelle: International Cloud Atlas

Solche Wolken befinden sich in einer Höhe von 15 bis 30 Kilometer und benötigen für die Entstehung eine Temperatur von mindestens -78 °C, weiß der Deutsche Wetterdienst zu berichten.

Ähnliche Wolken lassen sich auch in unseren Breitengraden beobachten, sogar mit dem Perlmutt-Effekt wie die Wolke, die in China fotografiert und gefilmt wurde. Viele Beispiele finden sich auf Wetter Online. Aber die Perlmutt-Wolke in China erregte dann doch mehr Aufmerksamkeit:

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Die Perlmutt-Wolke in China, Quelle: Weibo

Die Wolke wird bunter und wechselt den Ort

Neben den diversen Fotos kursieren auch Videos der Wolke, die es aus den Beiträgen auf Twitter und Facebook sogar in diverse Medien geschafft haben… doch etwas stimmt da nicht!
Schauen wir uns doch mal so ein Video an:

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In dem Video der New York Post sind nur zwei Videos zu sehen, die sich wiederholen. Und nun vergleichen wir mal die Wolke in den beiden Videos:

Zweimal exakt dieselbe Wolke
Zweimal exakt dieselbe Wolke

Ihr werdet feststellen können, dass in beiden Videos exakt dieselbe Wolke wie auf dem obigen Foto (!) zu sehen ist.
Bei dem rechten Video (über den Häusern) stimmen wenigstens die Proportionen der Wolke noch sehr annähernd, dafür hat dies aber den Fehler, dass über der „Regenbogen-Wolke“ noch mehr Wolken zu sehen sind, was meteorologisch gar nicht möglich ist,

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Bei dem linken „Video“ (denn eigentlich ist es auch nur ein Foto, welches wie ein Video wirken soll) wurde das Foto der Wolke ein wenig nach oben und unten gestreckt und in der unteren Wolke ein wenig gezeichnet, doch an den Rändern lässt sich gut erkennen, dass es dieselbe Wolke ist.

Das Foto der Wolke ist also echt, die Videos hingegen wurden aus reinem Likebait erzeugt.

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Aktuell wird behauptet, dass in Japan 4 mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Roboter in einem Labor 29 Wissenschaftler getötet haben – doch die einzige Quelle dafür ist eine Ufologin und Verfechterin verschiedener Verschwörungsmythen.
Nein, es wurden nicht 29 Wissenschaftler von 4 Robotern in Japan getötet!

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)