In den letzten Tagen hat ein Bild von Ricarda Lang und ihrer finanziellen Situation in den sozialen Medien die Runde gemacht. Wir von Mimikama haben zahlreiche Anfragen zu diesem Thema erhalten.

Ricarda Lang: Fakten, Behauptungen und die Auswirkungen auf die Demokratie

Wer ist Ricarda Lang?

Ricarda Lang, geboren am 17. Januar 1994, ist eine deutsche Politikerin und Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Derzeit ist sie Mitglied des Deutschen Bundestages. Nach dem Abitur begann sie 2012 ein Studium der Rechtswissenschaften, das sie 2019 ohne Abschluss abbrach.

Die Finanzen eines Bundestagsmitglieds

Als Bundestagsmitglied erhält Ricarda Lang eine monatliche Entschädigung von 10.323,29 Euro​​. Dazu kommt eine steuerfreie Aufwandspauschale von monatlich 4.725,48 Euro zur Deckung von Ausgaben, die im Zusammenhang mit den Aufgaben ihres Mandats anfallen, wie die Kosten für ein Wahlkreisbüro oder Büromaterial​​. Sie hat auch Anspruch auf ein kostenloses Bahn-Ticket für die Deutsche Bahn​​ und ein Budget für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von monatlich 23.205,- Euro​​.

Kontext und Kritik

Die oben genannten Zahlen gelten einheitlich für alle Bundestagsabgeordneten, unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit. Sie stellen die gesetzlich festgelegten Bedingungen dar, unter denen Bundestagsabgeordnete in Deutschland arbeiten.

Dennoch gibt es Kritik, wie die Aussage in Ihrer Frage zeigt. Kritiker werfen Frau Lang vor, sie sei „ungebildet“, eine Behauptung, die sich auf ihr abgebrochenes Studium stützt. An dieser Stelle muss gesagt werden, dass politische Fähigkeiten und Kenntnisse nicht nur durch formale Bildung oder Berufsausbildung erworben werden, sondern auch durch Erfahrung, Selbststudium und Praxis. Wer in den Bundestag gewählt werden will, muss am Wahltag Deutscher und mindestens 18 Jahre alt sein.

Warum werden solche Aussagen gemacht?

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In der Politik gibt es oft heftige Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten. Manche Menschen nutzen diese Gelegenheiten, um ihre persönlichen Überzeugungen zu äußern oder Kritik an politischen Persönlichkeiten zu üben, die sie nicht unterstützen. Solche Äußerungen können auch dazu dienen, die öffentliche Meinung zu beeinflussen oder Unzufriedenheit und Frustration über das politische System zum Ausdruck zu bringen.

Die gilt auch für unzählige Fake-Zitate, die gewisse Politiker nie getätigt haben! Wir haben HIER darüber berichtet.

Auch solche Aussage, die im Netz die Runde machen, gehören zu diesem Thema (sic!): „Sagt eine übergewichtige überbezahlte Grünenpolitikerin die noch nie in ihrem Leben irgendetwas produktives erschaffen hat, nie gearbeitet hat und nichts gelernt hat.“

Auch solche Aussage, die im Netz die Runde machen, gehören zu diesem Thema (sic!): "Sagt eine übergewichtige überbezahlte Grünenpolitikerin die noch nie in ihrem Leben irgendetwas produktives erschaffen hat, nie gearbeitet hat und nichts gelernt hat."

Die Beschreibung von Ricarda Lang als „übergewichtige, überbezahlte Grünenpolitikerin“ ist ein deutliches Beispiel für Bodyshaming, bei dem eine Person aufgrund ihres Körpergewichts diffamiert wird. Bodyshaming kann schwerwiegende Auswirkungen auf das psychische und emotionale Wohlbefinden einer Person haben, da es negative Körperbilder verstärkt und zu Selbstzweifeln, geringem Selbstwertgefühl und psychischem Stress führen kann.

Das Aussehen oder Gewicht einer Person sollte nicht als Grundlage für Werturteile, Kompetenz oder Erfolg dienen. Politikerinnen und Politiker sollten an ihren Ideen, Visionen und Leistungen gemessen werden, nicht an ihrem Aussehen. Als Gesellschaft sollten wir uns gegen Bodyshaming einsetzen und eine Kultur der Akzeptanz und des Respekts für alle Körpergrößen und -formen fördern. Jeder verdient eine respektvolle Behandlung, unabhängig von seinem Aussehen oder Gewicht.

Auswirkungen auf die Demokratie

Wenn solche Aussagen übermäßig negativ, emotional aufgeladen oder unbegründet sind, kann dies zu einer Atmosphäre des Misstrauens und der Polarisierung in der Gesellschaft führen. Dies kann auch zu einem unfairen Bild der politischen Akteure führen und die Fähigkeit der Bürgerinnen und Bürger untergraben, fundierte Entscheidungen auf der Grundlage von Fakten zu treffen.

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Politische Diskussionen müssen immer auf Respekt, Fakten und sachlichen Argumenten beruhen. In einer gesunden Demokratie sollte Kritik an politischen Persönlichkeiten und Parteien immer fair, begründet und respektvoll sein. Nur so ist ein konstruktiver Dialog und eine sachkundige Entscheidungsfindung möglich, die das Fundament einer starken und stabilen Demokratie bilden.


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Quellen:

Deutscher Bundestag / Mitarbeiter
Was müssen die Mitglieder des Deutschen Bundestages gemäß § 16 Abgeordnetengesetz nicht bezahlen?
Aufwandsentschädigung für die Abgeordneten des Deutschen Bundestages
Ricarda Lang / Wikipedia

Artikelbild: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

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