Die Behauptung

Ein Trend in sozialen Netzwerken fordert Schwangere auf, Rohmilch zu trinken, um die Gesundheit ihres Kindes zu fördern.

Unser Fazit

Experten und Gesundheitsbehörden warnen eindeutig vor dem Konsum von Rohmilch während der Schwangerschaft aufgrund des hohen Risikos schwerer Infektionskrankheiten.

Gerüchte/Behauptungen zu Rohmilch

In sozialen Medien wird behauptet, dass Rohmilch aufgrund ihrer natürlichen Inhaltsstoffe besonders gesund sei und insbesondere von Schwangeren konsumiert werden sollte.

Diese Annahme suggeriert fälschlicherweise, dass die Vorteile des Konsums von unbehandelter Milch die möglichen Risiken überwiegen.

Bewertung

Diese Empfehlung ist gefährlich und wissenschaftlich nicht haltbar. Experten raten Schwangeren dringend vom Verzehr von unbehandelter Milch ab.

Die Fakten

Rohmilch ist Milch, die weder pasteurisiert noch anderweitig behandelt wurde, um schädliche Keime abzutöten. Sie kann Krankheitserreger wie Salmonellen, Listerien und E. coli enthalten, die vor allem für Schwangere ein hohes Gesundheitsrisiko darstellen. Listerien beispielsweise können zu schweren Infektionen führen und das ungeborene Kind gefährden.

Die Pasteurisierung, die seit dem 19. Jahrhundert angewendet wird, dient dazu, diese Bakterien abzutöten und die Milch für den Verzehr sicher zu machen.

Eine Studie des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat ergeben, dass rund fünf Prozent der Proben aus unbehandelter Milch multiresistente Bakterien enthalten, was die Behandlung von Infektionen zusätzlich erschweren kann.

Weiterführende Informationen

Schwangere haben ein geschwächtes Immunsystem und sind daher anfälliger für Infektionen. Unbehandelte Milch kann Toxoplasmoseerreger und Listerien übertragen, die schwerwiegende Folgen für das ungeborene Kind haben können. Deshalb empfehlen offizielle Stellen wie das Netzwerk „Gesund ins Leben“, während der Schwangerschaft generell auf rohe tierische Produkte zu verzichten, wozu Produkte aus Rohmilch, rohes Fleisch und Fisch gehören.

Quelle: DPA, Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg

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