„Kapitän Felix Shuster“ – Unter diesem Pseudonym war ein Romance Scammer im Netz unterwegs und zumindest in einem Fall höchst erfolgreich.

Mehrere Monate lang lief der Kontakt zwischen dem angeblichen Offizier der internationalen Streitkräfte und der 54-jährigen Kärntnerin. Doch die vermeintliche große Liebe stellte sich als Romance Scammer heraus.

Ein Offizier und Gentleman? Weit gefehlt!

„Kapitän Felix Shuster“, wie er sich nannte, war in Afghanistan stationiert. So sagte er zumindest. Das reicht schon mal aus, zu erklären, warum aktuell kein persönliches Treffen möglich ist.
So lief der Kontakt nur virtuell über soziale Medien. Nichtsdestotrotz ließ er wohl das Herz seines Opfers, einer 54-jährigen Frau aus Wolfsberg in Kärnten, höher schlagen.

Mit diversen Geschichten schaffte er es, ihr mehrere tausend Euro abzuluchsen, die sie auf ein afrikanisches Konto überwies. Doch natürlich sollte sie dafür „belohnt“ werden. So schickte „Shuster“ angeblich einen Tresor mit Geld. Doch natürlich läuft dies nicht sang- und klanglos ab. Nein, der Tresor wurde von der rumänischen Zollbehörde einbehalten. Es wären 35.000 Euro nötig, um den „Schatz zu heben“.

Gut, dass die Kärntnerin zwischenzeitlich von ähnlichen Betrugsfällen in den Medien gehört hatte und misstrauisch wurde. Sie zeigte den Betrug bei der Polizei an.

Das teure Spiel mit der vermeintlichen Liebe

Romance Scam ist nur eine Art von Betrügereien, die immer nach einem ähnlichen Schema ablaufen. Ein Unbekannter sucht den Kontakt, erschleicht sich das Vertrauen und weckt eventuell sogar romantische Gefühle bei seinem Gegenüber. Oder es werden hohe Geldbeträge (Spenden, Erbschaften, etc.) in Aussicht gestellt. Auch Erpressungen reihen sich in diese Betrügereien ein.

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Doch sie alle haben das gleiche Ziel: Vom Opfer Geld zu kassieren. Gegenleistungen, die versprochen werden, bleiben aus. Im Gegenteil – es wird immer noch mehr Geld gefordert, wenn man erst einmal „eingeknickt“ ist.

Im Fall von Romance Scam kommt am Ende neben der Ernüchterung, einem Betrüger zum Opfer gefallen zu sein, noch die herbe Enttäuschung hinzu, dass kaltblütig mit seinen Gefühlen gespielt wurde, nur um sich Geld zu ergaunern.

Vorsicht vor Romance Scammern!

Erst finden sie das eigene Profil interessant, dann folgen Komplimente und rasch auch Liebesschwüre oder sogar Heiratsversprechen. Gerade Personen, die sich nach einem Partner sehnen, werden bei der enormen Aufmerksamkeit, die ihnen die eigentlich Fremden schenken, schwach.

Die Betrüger erschleichen sich das Vertrauen der Opfer, und schon bald folgen Geldforderungen. Mal wird Geld für eine dringende Operation benötigt, dann für einen Flug zu dem/der Angebetenen. Oder wie im Fall des „Kapitäns“, um den Tresor mit Geld aus dem Zoll zu bekommen.
Spätestens an dieser Stelle sollten die Alarmglocken schrillen!

Bei einem neuen Kontakt, der von der „großen Liebe“ spricht, sollte man misstrauisch sein und kann gern mal ein klein wenig Detektiv spielen:

  • Den Namen der Internetbekanntschaft bei Google eingeben und mal die Suchergebnisse durchsehen. Gerne kann man hier auch den Namen mit dem Zusatz „Scam“ oder „Scammer“ kombinieren.
  • Hat man ein Foto erhalten, kann man auch das über die Bildersuche durch das Netz jagen. Man darf nicht überrascht sein, wenn die Fotos etwa bei anderen Profilen von Social Media-Plattformen auftauchen. Oft werden die gleichen Fotos für mehrere Fake-Profile verwendet. Oder man findet sogar das „echte“, von dem die Fotos geklaut wurden.
  • Für Online-Kontaktbörsen oder digitalen Schriftverkehr optimalerweise eine alternative Mail-Adresse nutzen.
  • Keinesfalls auf Forderungen eingehen. Kein Geld überweisen, keine Schecks einlösen, keine Briefe oder Päckchen weiterleiten oder aufbewahren!
  • Alle Mails oder Chats speichern!
  • Anzeige bei der Polizei erstatten, wenn man Opfer eines Scammers geworden ist.
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Quelle: futurezone.at

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