Rossmann, Penny oder DM: Sie alle sind mit ihren Namen unfreiwillig Opfer von Fake-Meldungen geworden. Wir erklären, wie der virale Trick funktioniert.

Glaubst du wirklich, dass Rossmann, DM, oder Penny via WhatsApp Nachrichten und Facebook-Postings irgendwelche Gutscheine in Massen verschenken? Nein, das ist natürlich nicht der Fall. Dahinter steckt ein alter Trick, der seit Jahren schon auf Social Media angewendet wird und immer wieder funktioniert. Er wird auch immer wieder leicht angepasst, um so effizient wie möglich zu sein. Daher erklären wir an dieser Stelle noch einmal, wie der Trick funktioniert und welche Gefahren dahinter stecken.

Rossmann, Penny und dm haben damit rein gar nichts zu tun!

Im Grunde haben wir hier ein Dreistufenmodell vorliegen, in dem der erste Schritt die virale Falle ist. Das bedeutet, der erste Schritt sorgt dafür, dass dieses System so weit wie möglich verbreitet wird.

In der aktuellen Variante wird WhatsApp sehr häufig als Verbreitungsweg genutzt. Das bedeutet, all jene, die so eine Nachricht bekommen, sollen sie selbst auch weiterleiten. Der erste Schritt liegt also darin, dass die Empfänger einer Nachricht (die angeblich von Rossmann, DM oder Penny stammen soll) selbst dazu genötigt werden, die Nachricht an die eigenen Bekannten auf WhatsApp weiterzuleiten.

WhatsApp ist natürlich ideal dafür, denn dahinter steckt auch ein psychologischer Effekt. WhatsApp als Messenger ist ein er geschlossenes System. Das bedeutet, die Menschen hinter den Accounts kennen sich im Regelfall. Es herrscht ein Vertrauensvorschuss. Ich zweifle im Grunde die Person nicht an, die mir eine Nachricht schickt.

Aufgrund dieses Vertrauens neigen viele Menschen dazu, die Nachricht und den Inhalt unkritisch zu konsumieren. Dadurch bekommt dieser vermeintliche Gutschein oder das Geschenk, welches angeblich von Rossmann, DM oder Penny sein soll, ebenfalls Vertrauen geschenkt und wird unkritisch weitergeleitet. So entsteht die Viralität.

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Die Brücke

Nachdem nun diese Nachricht nochmals weitergeleitet wurde und wieder eine größere Viralität erlangt hat, dürfen die Empfänger der Nachricht an einem vermeintlichen Gewinnspiel teilnehmen. Dieses Gewinnspiel entpuppt sich als eine banale Abfolge von Fragen. Die Antworten dazu spielen keine Rolle. Selbst wenn die Teilnehmer falsch antworten, werden sie am Ende als Gewinner tituliert.

An dieser Stelle sind wir auch in dem Bereich, in dem ganz klar gelogen wird. Dieser Zwischenschritt behauptet immer, dass die Teilnehmer mit einem Gewinn herausgehen. Und diese Gewinne können dann angeblich in der dritten Stufe abgeholt werden. Hier lauert jedoch die eigentliche Gefahr!

Der Ausgang

Diese dritte Stufe bildet den Ausgang des vermeintlichen Gewinnspiels. Es gibt hier keinen festen Ausgang. Hier werden lediglich im mildesten Falle Partnerprogramme verlinkt, im Extremfall können aber auch Abofallen oder gar Spam oder Malware verlinkt werden. Im Grunde genommen geht es darum, dass die Person, die Schritt eins und zwei ursprünglich konstruiert hat, irgendwie einen wirtschaftlichen Gewinn aus der Abfolge erzielt. Er ist quasi eine Art „Schlepper“.

Daher werden in den meisten Fällen Provisionsprogramme (sog. Affiliates) verlinkt. Das bedeutet: immer wenn sich jemand über diese Abfolge bei einem Provisionsprogramm registriert, bekommt der Schlepper eine Provision dafür. Häufig werden thematisch passende Provisionsprogramme genutzt, in denen grafisch beispielsweise Rossmann, Penny oder DM auftauchen. Dies sind dann jedoch Gewinnspiele, die von sogenannten Lead-Agenturen veranstaltet werden. Die sind Agenturen geht es nur darum, Daten von den Teilnehmern zu sammeln. Diese Daten werden dann im Nachhinein verkauft. Die Firmen selbst, also Rossmann, DM oder Penny, haben damit wiederum rein gar nichts zu tun.

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Vorsicht bei viralen Gewinnspielen, die sich als Rossmann, Penny oder DM ausgeben!

Wir raten, bei diesen viralen Gewinnspielen am besten direkt auf den offiziellen Social Media Seiten oder Websites der Firmen zu schauen, ob die Gewinnspiele auch wirklich von denen stammen. Falls nicht, ist es im Zweifel ratsam, die Finger von dem Gewinnspiel zu lassen und es am besten auch gar nicht zu verbreiten.

Denn am Ende lauert häufig Ärger. Und wenn es nur eine Flut an Werbemails ist.

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